Hund bellt und knurrt mich an / beruhigen?

7 Antworten

Wie hast Du dem Hund "Aus" beigebracht? Macht das Kommando aus seiner Sicht überhaupt Sinn und weiß er, was Du von ihm erwartest? Wenn Du "spring mich nicht an", "runter vom Sofa" und "geh auf Deinen Platz" erwartest, macht "Aus" überhaupt keinen Sinn. Und was soll er anstatt Deines Abbruchsignals tun? Das sagst Du dem Hund mit Deinem "Aus" nicht. 

Der Hund ist überdreht, weil Du endlich nach Hause kommst, Du gibst ihm ein Kommando, das er in diesem Zusammenhang nicht versteht, Du bist selbst genervt (Stimmungsübertragung) und Du sorgst nicht dafür, dass die Situation so aufgelöst wird, dass er eine Alternative hat. Genau das bringt noch mehr Stress und dreht den Hund weiter auf. 

An Deiner Stelle würde ich dem Hund beibringen, zuverlässig auf Kommando Korb/ Decke auf seinen Platz zu gehen. Positiv aufgebaut und so, dass er Spaß daran hat. Klappt das absolut zuverlässig (und das dauert, weil Du es auch unter dem Stress der Begrüßung einfordern können musst), würde ich dem Hund einen gefüllten Kong geben und ein Ritual schaffen. Also: Frauchen kommt nach Hause, es gibt einen tollen Kong (an dem der Hund auch noch durch das Kauen Stress abbauen kann) und anschließend gibt es Streicheleinheiten, Spiel, Spaziergang oder was auch immer. 

Davon abgesehen würde ich überprüfen, ob der Hund tagsüber auch ausreichend zur Ruhe kommt bzw. ob er geistig zu wenig ausgelastet wird. Wenn ein Hund so überdreht, kann das ein Zeichen für zu viel oder zu wenig Auslastung sein. 

Deine Eltern können zusätzlich abends, bevor Du den Hund abholst, ein paar ruhige Suchspiele mit dem Hund machen (z.B. Trockenfutterstückchen in der Wohnung verstecken und den Hund 10 min suchen lassen). Das ist anstrengend, macht müde und fährt den Hund ein wenig runter, bevor Du kommst. Wichtig ist aber auch hier, den Hund nicht zu überfordern. Sonst dreht er noch mehr auf und das Problem verschärft sich. 

Für mich sieht das so aus: Dein Hund ist nicht erzogen und versucht Dich zu maßregeln. Er nimmt Dich nicht ernst und beansprucht sein Territorium. Darüber hinaus ist er in einem Alter, in dem er seine Grenzen ausprobiert.

Auf keinen Fall solltest Du versuchen, ihn in einer solchen Situation zu beruhigen oder zu beschwichtigen, denn damit gibst Du ihm Aufmerksamkeit für ein schlechtes und unerwünschtes Verhalten.

Ein lautes "Nein" und eine deutliche Abfuhr (kurzes Maßregeln mit einem kurzen, aber intensiven Stups an die Schulter wie es eine Hundemutter machen würde) wären da eher angebracht.

Wenn er hört und trainiert ist, solltest Du ihn danach entweder ignorieren oder auf seinen (festen) Platz schicken. Prizipiell sollten auch alle Aktionen wie Beschäftigung und Spiele von Dir ausgehen und nicht, weil der Hund dazu auffordert. Das muss sofort geändert werden. Auch beim Gassigehen sollte der Halter entscheiden, wo der Hund schnüffeln darf und wo es stracks weitergeht.

Damit erhältst Du die Anerkennung und das Vertrauen Deines Hundes zurück. LOB gibt es für erwünschtes und gutes Verhalten, dann aber immer.

Hi,

ich wuerde das mal lieber einen Hundetrainer vor Ort machen lassen, online kann man das schlecht bewerten und die Lage halt nicht einschaetzen. Hier kann man nur raten, meine Idee wuerde in die Richtung gehen das der Hund evtl alleine zuhause ist, still leidet und bei deiner Rueckkehr dann voll explodiert. Auch kann es sein, wenn er nicht allein ist, das er evtl nicht genug Auslastung bekommen hat und deswegen den Wachposten bezogen hat. Auch kann das ein Fehler im Umgang sein das der Hund quasi so hochgepusht wird das es leichter umschwenkt. Es gibt da einfach zuviele Moeglichkeiten auf die man auch je anders reagieren sollte, da reicht das bisschen Text nicht aus.

Damit es sich nicht weiter hochschaukelt auf diese Attacken nicht eingehen, ruhig bleiben nicht hinsetzen (das kann schon ritualisiert sein und somit der Start sein) bis der Hund von dir Abstand gewinnt und spuerbar ruhiger wird. 

Mir scheint es, als ob dein Hund sehr stark nach Aufmerksamkeit "bettelt". Dieses Betteln jedoch übertreibt  - wahrscheinlich damit er sein Ziel erreicht.

Denn Negative Aufmerksamkeit ist besser als gar keine Aufmerksamkeit. Dein "AUS" bestätigt somit deinen Hund weiter zu machen. - Auch richtig nervig und lästig - wie du schreibst.

Es gibt nun verschiedene Lösungsmöglichkeiten:

1. Du ignorierst deinen Hund bis er aufhört und sich freiwillig beruhigt. - Dies scheint mir in dieser eingefahrenen Situation jedoch schon recht aufwendig.

2. Du kannst auch ruhig bei der Tür rein kommen, den Hund erstmal eher links liegen lassen und ihn dann (bevor du dich auf die Couch setzt) zum Spielen auffordern. - Dich mit ihm beschäftigen. - dazu brauchst du keine stundenlangen Spaziergänge, bei denen der Hund sich erst recht wieder selbst beschäftigt (mit Schnüffeln, markieren,...) sondern ein Spiel mit ihm. 5 Minuten die Tricks wiederholen. Neue Kunststücke lernen. Kuscheln auf der Decke. Ballspiele, Denkspiele,uvm.

Wenn er den ganzen Tag alleine war, kommt er eventuell mit dieser Situation nicht gut klar. Seine Aggression ist verständlich. Junge Hunde wollen oder können selten den ganzen Tag allein sein. Du bist abends wahrscheinlich gestreßt und willst deine Ruhe, für ihn geht der Tag aber jetzt erst los. Ihn jetzt deswegen zu trainieren, würde ihm einen Teil seiner Persönlichkeit nehmen. Bring ihn tagsüber lieber zur Betreuung, dann ist er abends bestimmt auch ruhiger.

Schwimmreifen 
Fragesteller
 12.12.2016, 19:52

Er ist am Tag NIE aber wirklich NIE alleine, denn meine Eltern nehmen den Hund tagsüber (sie wohnen direkt neben mir und der Hund kommt dann nach der Arbeit direkt zu mir)

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lokooj  13.12.2016, 08:52
@Schwimmreifen

Das ändert die Gesamtsituation natürlich deutlich. Das was ich aus den anderen Beiträgen gelesen habe, ist das Ganze wohl ein "Kampf um die Couch". Naja, das ist nicht so schwierig zu lösen. Zunächst braucht er natürlich seinen eigenen Ruheplatz. Dann mußt du ihm als Rudelführerin anschließend klarmachen, daß die Couch dein Platz ist. Er muß dann akzeptieren, daß er sich ruhig dazusetzen kann, nachdem du Platz genommen hast, aber die Couch auch verlassen muß, wenn du das willst.

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