Hündin nach Kastration extrem ängstlich?
Hallo,
meine Hündin (ca. 2,5 Jahre) wurde vor einem Monat kastriert. Dies war medizinisch notwendig, da sie aus dem Tierschutz kam und bereits eine unvollständige Kastration hinter sich hatte. Nun mussten die Ovarreste entfernt werden.
Während der Genesungszeit war sie deutlich unsicherer als sonst, aber seitdem ging es eigentlich wieder bergauf. Bis sie vor einer Woche wieder deutliche Rückschritte gemacht hat. Sie hat draußen Angst vor allem und ihre Unsicherheiten gegenüber Männern und Kindern sind von einem auf den anderen Tag wieder extrem gesteigert. Ich habe sie jetzt seit 8 Monaten und wir haben viel an ihren Unsicherheiten trainiert und bis vor der OP auch gute Fortschritte gemacht. Nun ist es so als müssten wir wieder bei Null anfangen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Ich hoffe sehr, dass es sich hier nur um eine Angstphase handelt, aber habe auch die Sorge, dass dies jetzt der Status Quo ist, falls die Ängste hormonelle Hintergründe haben. Könnte es dann sein, dass sich ihr Wesen auch mit Training dahingehend nicht mehr ändert?
Danke für eure Antworten!
3 Antworten
Nun ist es so als müssten wir wieder bei Null anfangen.
Kommt bei derart vorgeschädigten Tieren oft vor. Such dir einen Trainer, der sich gut mit Angstbeißern auskennt. Ja, ich nenne das absichtlich Angstbeißer auch wenn dein Hund das ja "nie" machen würde.
Ängstlicher wird der Hund immer sein. Aber du musst dafür sorgen, dass er auch sicher bleibt und daher solltest du ihn jetzt schon so behandeln als WÜRDE er aus Angst auch mal wo rein beißen KÖNNEN. Und nicht erst dann, wenn es dann mal passiert ist.
Es gibt keine Angstbeisser, es herrscht immer nur ein emotionaler Zustand vor, Angst oder Aggression, beissen ist Aggression und der Hund geht nach vorne, Angst ist kein beissen und der Hund distanziert sich.
Spricht ein Trainer also von einem Angstbeisser kann man davon ausgehen, das die nötigen Kenntnisse fehlen und sollte sich schnellstens einen gut ausgebildeten Trainer suchen, sonst macht dieser das ganze nur noch schlimmer!
Daraus kann, wenn man den Hund in angsteinflössende Situationen bringt, ganz schnell Aggression entstehen und das ist dann keine Angst sondern Aggression!
Du musst ihr die Sicherheit geben die sie braucht, das heisst Social Support leisten.
Meine Hündin war vor 13 Jahren genauso, sogar Angst vor unbelebten Gegenständen, war eine Aschetonne heute rechts und stand morgen links war es direkt wieder schlimm.
Nicht betüddeln, aber streicheln, wenn sie das annehmen kann. Beistand leisten und am besten aus solchen Situationen versuchen positiv rauszugehen.
Vermutlich nimmt sie dann auch kein Futter!?
Danke, das versuche ich!
Futter nimmt sie in der Situation aus der Hand tatsächlich trotzdem an, was mich auch überrascht hat.
Das ist aber super, dann kannst Du auch deutlich leichter daran arbeiten, meine hat draussen gar nichts genommen, selbst das schönste Stück Fleisch wurde verschmäht.
Also das ist wirklich toll! 😊👍
Fünfte Phase der Spooky Periods.
Je nachdem wie Du vorher trainiert hast, solltest Du so weitermachen, zudem ist die mentale Reife ca. mit 3 Jahren abgeschlossen je nach Rasse, bedingt der Kastration kann es sein, das Du nun ein wenig mehr an Arbeit investieren musst, da Frühkastraten zumeist hinterherhinken und die mentale Entwicklung nicht mehr vollständig abgeschlossen werden kann.
Es kann natürlich schon sein, dass auch die Hormonumstellung da mit eine Ursache ist. Mit etwas gibt sich das wieder. Es ist natürlich sehr ungünstig, einen sowieso schon unsicheren Hund noch noch zu kastrieren. Aber ging es wohl nicht anders.
Ich würde einfach weitermachen, wie bisher und das nicht überbewerten und einfach ein bisschen abwarten
Bei meiner Hündin handelt es sich tatsächlich auch nicht um Aggression, sondern um Flucht. Sie möchte aus jeder unangenehmen Situation am liebsten fliehen und zeigt deutliche Stresssignale - hecheln, zittern, eingezogener Schwanz etc.