Hoher Stromverbrauch wegen Defekt in neuer Wärmepumpe, wer zahlt?
bei meiner regelmäßigen Prüfung der vorhandenen Elektro-Anlage bin ich darauf hingewiesen worden, das die Spannung des Ortsnetzes zu hoch ist:
Ich habe dies bei 2 Nachbarn sowie im Betrieb überprüft um einen Messfehler oder eine Schlechtverbindung der Kabel auszuschließen.
bestellt und vertraglich zugesichert sind 230v, geliefert werden derzeit über 238 Volt. Ist das so, dass dies eine deutliche Mehrbelastung der vorhandenen elektrischen Geräte darstellt und somit auch den Verbrauch erhöht? Oder muss ich das so hinnehmen?
4 Antworten
Die Spannung darf +/-10% betragen. Das sind also 230V +/- 23V. Also alles im normalen Bereich. Bei Motoren ist es sogar so, dass die Stromaufnahme bei höherer Spannung sinkt. Die Leistung bleibt unverändert. Bei ohmschen Verbrauchern (Heizspiralen wie Backofen/Kochfelder, Wasserkocher ect) steigt die Leistung geringfügig, aber dadurch werden auch Aufheizzeiten kürzer, was den Mehrverbrauch wieder relativiert. Gibt also keinen Grund der Sorge, oder sich zu beschweren...
Mir stellt sich jedoch die Frage, was die Überschrift (Defekt der Wärmepumpe -> hoher Verbrauch) mit der Sorge um die Versorgungsspannung allgemein zu tun hat... Irreführende Überschrift, fehlende Erklärung des Zusammenhang...
Nach meiner Kenntnis liegt das im zulässigen Toleranzbereich (220 - 240 V), worauf die Geräte aber auch ausgelegt sein sollten; ein Mehrverbrauch ergibt sich daraus übrigens nicht automatisch, denn die Leistung ist ja immer das Produkt aus Spannung und Stromstärke.
bin ich darauf hingewiesen worden, das die Spannung des Ortsnetzes zu hoch ist:
Das kommt jetzt vielleicht darauf an, wie gemessen wurde. Ggf muss die Messung wiederholt oder es muss länger gemessen (Dauermessung) werden, um diese Aussage stützen zu können.
Entsprechend der europäischen Norm EN 50160 dürfen Spannungsschwankungen bis +/- 10% auftreten.
Die Spannungsänderungen sollen ±10 % der Nennspannung Un nicht überschreiten, in Fällen ohne Verbindung zu einem Übertragungsnetz oder bei der Versorgung entlegener Kunden sind +10 %/−15 % Un zulässig. Unter normalen Betriebsbedingungen müssen 95 % der 10-Minuten-Mittelwerte des gemessenen Effektivwertes jedes Wochenintervalls innerhalb der Grenzen von ±10 % Un liegen.
https://de.wikipedia.org/wiki/EN_50160
Problematisch wird es, wenn man mit PV-Anlagen ins Hausnetz einspeisen möchte, was aber nur aufgrund der höheren Spannung (ca. 240V) möglich ist. Wird aber die Netzspannung selbst auf mindestens diese Spannung angehoben, mit der PV-Anlagen einspeisen wollen, wird dies ggf. unterbunden. Das wäre dann ein Problem.
Hat Deine Wärmepumpe einen elektrischen Defekt, muss sie vom Netz genommen werden. Entsprechend dem Verursacherprinzip ist der Nutzer eines Elektrogerätes, welches nicht ordnungsgemäß funktioniert, verpflichtet, eine Beeinflussung außerhalb seines Hauses zu vermeiden. Unwissenheit schützt dabei vor Strafe nicht.
Es gilt das sogenannte Verursacherprinzip. Vom Betreiber des elektrischen Netzes wird der Verbraucher (Kunde) verpflichtet, Rückwirkungen seiner elektrischen Anlagen in zulässigen Grenzen zu halten, um eine Beeinflussung von „Nachbarn“ zu vermeiden. Störungen können durch schadhafte Geräte oder Geräte, die nicht den Normen entsprechen, hervorgerufen werden.
Nein, der Verbrauch erhöht sich nicht.