Hochsensibilität und ADHS - Unterscheidung

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Hallo Betmann, du erinnerst dich noch an mich? ;-) Hochsensible Menschen, die ADHS ablehnen, sollten nach diesem Abschnitt nicht mehr weiterlesen. Sie könnten sich durch meine Ansicht verletzt fühlen, wobei ich dies absolut nicht beabsichtige! :-)

Also, hier meine provokative Antwort: Hochsensible Menschen mit Leistungsschwierigkeiten und negativ auffallendem Verhalten, werden als ADSler diagnostiziert. :-)

Jeder ADSler ist ja anders und hat dementsprechend unterschiedliche Schwierigkeiten. Was alle gemeinsam verbindet, ist die etwas andere Wahrnehmung. Nicht jeder ADSler benötigt eine ärztliche oder medikamentöse Behandlung. Dafür ist nicht nur die Ausprägung alleine, sondern auch noch andere Umstände, massgebend.

Ich hatte mich mal kurz mit dem Thema "Hochsensibilität" befasst und Parallelen zu ADHS festgestellt. Ich persönlich kenne keinen ADSler, der nicht hochsensibel wäre. Jedoch habe ich festgestellt, dass die hochsensiblen Menschen, die ich kenne, sich strikt von ADHS abgrenzen. Obwohl sie ADSler-Verhalten aufwiesen, bestanden sie auf "hochsensibel". Irgendwie kann ich es ja verstehen, weil ADHS leider von einem ziemlich schlechten Ruf begleitet wird. Ich kenne Hochsensible, die sind ziemlich zackig unterwegs und andere wiederum ziemlich gemächig. ;-)

Tja, ich finde es einfach nur traurig und destruktiv, wie Menschen verurteilt und schubladisiert werden. ADSler sind doch auch bloss Menschen, halt nur anders! ;-) Viel wichtiger ist doch, dass wir jeden respektieren, wie er ist und versuchen zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird; sei es ADHS, Armbruch, Scheidung, Kreuzbandriss, Depression, Erziehung usw.

Bei uns in der Schweiz werden diejenigen Leute als überempfindlich bezeichnet, welche keine Kritik ertragen und deshalb sich sehr schnell beleidigt fühlen, was sich in einem passiv-aggressiven Verhalten äussert. Daher finde ich den Begriff "überempfindlich" für hochsensible Menschen nicht sehr geeignet. :-)

In den Büchern und Websites zu "Hochsensibilität" wird stets ausdrücklich hingewiesen, dass hochsensible Menschen nicht krank seien, jedoch durch schwierige Lebensumstände ernsthaft erkranken können. Das und alles weitere trifft für mich exakt auch auf ADSler zu.

Meine Annahme beobachte ich auch in meiner eigenen Familie. Mein jüngster Sohn ist definitiv hochsensibel und ein sehr aufgeweckter und angenehmer Kindergärtner. Hätte er später in der Schule Leistungsschwierigkeiten und müsste abgeklärt werden, dann bin ich davon überzeugt, dass er als ADSler diagnostiziert werden würde. Genau dies haben wir mit unserem Ältesten schon erlebt.

Diagnosen und Bezeichnungen ändern den Menschen selbst nicht, er ist immer noch derselbe. Jedoch wird unser Denken und Handeln gegenüber diesen Menschen verändert, was meistens positiv ist. Ein Beispiel, bin ich jetzt ein anderer Mensch, seitdem ich Kenntnis über Hochbegabung habe? Nein, natürlich nicht! ;-) Doch nun wird mein schier unerstättlicher Wissensdurst nicht mehr als rechthaberisch und uneinsichtig bezeichnet, sondern als bequeme Auskunftsstelle genutzt. ;-D

Deshalb finde ich es schon nützlich sich zu informieren, damit man ernsthafte körperliche Krankheiten ausschliessen kann. Ich habe oft erleben können, wie eigentlich gesunde Menschen krank wurden, weil sie eben "normal" sein wollten.

Hoffentlich fühlt sich jetzt niemand beleidigt! :-}

Astroprofiler  11.06.2011, 00:27

Das würde nur jemand der sich mit ADHS nicht beschäftigt hat, dem das Verständnis für Menschen mit diesen Verhaltensreaktionen fehlt, denn es ist keine Störung, es wird als solche empfunden.

Gäbe es sternchen, du bekommst die höchstbewertung. Kompliment.

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Buckskin  11.06.2011, 00:53
@Astroprofiler

Hallo Astroprofiler, ein herzliches Dankeschön für dein Kompliment! freu

Es ist immer schön, Gleichgesinnte zu treffen und ermutigende Worte zu bekommen, besonders beim Thema ADHS! :-)

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Hallo Betmann,

ADS und Hochsensibilität sind grundsätzlich zwei völlig verschiedene Dinge. ADS ist, wie der ausgeschriebene Name der Abkürzung bereits sagt, eine Störung der Aufmerksamkeit. Das bedeutet, ein Mensch mit ADS kann sich nur schwer auf eine Sache konzentrieren. Es gibt einen großen Unterschied bei der Aufmerksamkeit wenn ein Thema einen Menschen mit ADS interessiert, und wenn das Thema für diesen Menschen uninteressant ist. Durch intensives Training kann diese Störung teilweise behoben werden; im Kindes- und Jugendalter ist eine Medikamentöse Begleitung oft sehr hilfreich. Genaueres hierzu findest Du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4tsst%C3%B6rung#Diagnostik

Hochsensible Menschen spüren oft Dinge, die die meisten anderen Menschen überhaupt gar nicht bemerken. Sie können z.B. intuitiv Nuancen in der Stimme erkennen und so eine Aussage genauer einschätzen als andere Menschen (z.B. spüren, dass das Gegenüber lügt oder Schauspielert). Allerdings sagen Therapeuten, die mit ADS-Menschen arbeiten, dass auch diese Menschen eine Art 7. Sinn haben. Sie sind also in diesem Sinne auch sehr (hoch-)sensibel. Das ist bei ADS Menschen aber nicht zwingend so. Eine Therapeutin, die eine Schule für ADS-Kinder leitet formulierte dies einmal so: „Bei Ihnen (den ADS-Kindern) könnte man manchmal meinen, sie hätten an der Tür gelauscht.“

So gesehen findet man hochsensibilität oft bei Menschen mit AD(H)S, ähnlich wie Hochbegabung

Buckskin  09.06.2011, 09:38

Barney123, hast du persönliche Erfahrungen mit ADHS und Hochsensibilität? :-)

"Durch intensives Training kann diese Störung teilweise behoben werden;..." - Ich würde sehr gerne mehr darüber erfahren. Könntest du bitte dieses intensive Training genauer beschreiben? Thx! :-)

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Barney123  09.06.2011, 10:24
@Buckskin

Nein, eher nicht. jedenfalls ist bei mir kein AD(H)S diagnostiziert. Auch mit der Konzentration habe ich keine Probleme, jenenfalls kann ich aus eigener Erfahrung sagen, was "Flow" ist.

Aber ich kenne Menschen in meiner näheren Umgebung, bei denen ADS diagnostiziert wurde. Deshalb habe ich mich mit dem Thema beschäftigt. Zusammen mit dem Erleben dieser Personen kann ich etwas mitreden.

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Buckskin  09.06.2011, 11:23
@Barney123

Thx Barney123, ich wollte einfach noch dazulernen... :-)

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Barney123  09.06.2011, 11:59
@Buckskin

Hallo,

Habe Deinen Kommentar zuerst nur halb gelesen -- sorry. Ein Erwachsener kann vielleicht seine Umgebung miteinbeziehen, damit diese ihm behilflich ist. Dazu muss er sich aber outen. Vielleicht genügt es ja, einige wenige Vertrqaute einzuweihen. Das Grundprinzip ist hierr beschrieben: "Anleitung zum sozialen lernen für Paare Gruppen und Erzieher". Das ist ein Buch, das unter anderem die Lerngesetze für soziales Lernen beschreibt.

Bei Kindern hilft nur viel Verständnis und Geduld. Zuerst einfache Aufträge geben, Am Anfang sofortige Erfüllung erwarten und geduldig und vor allem ruhig bleiben; und freundlich -- das Kind kann erst mal gar nicht, sondern muss es durch sehr schweres Training lernen. Da viele ADHS-ler hochsensibel sind, ist Verständnis und Freundlichkeit äußerst wichtig. Sie geben sich in aller Regel echt Mühe. Erst das aggressive verständnislose Verhalten der Umgebung führt zur Verhaltensauffälligkeit, nicht das eigentliche ADHS. Dann die Verantwortung langsam ausweiten, mehrere Aufträge erteilen, Verantwortung übertragen. Und ganz wichtig: Ds ganze so anlegen, dass ein Erfolgserlebnis möglich wird, denn wie im Buchc beschrieben, verstärkt nur Erfolg das Verhalten!! gaaaanz wichtig!!! Dem Kind dabei helfen, die Aufgabe zu erfüllen -- in der Regel durch freundliches, konsequentes erinnern und Einfordern der Leistung. Loben nicht vergessen!! aber nichzt übertrieben. Sie sind ja meist sensibel und merken einen übertriebenen Unterton sofort. Ansonsten Vorträge und Eleternkurse für ADS-Kinder besuchen. Auch für Lehrer und andere Erzieher ratsam.

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Buckskin  09.06.2011, 12:51
@Barney123

Whow, Barney123 vielen herzlichen Dank für die Infos!

Jetzt fühle ich mich gerade ein bisschen mulmig, weil ich dir anscheinend zu wenig über mich geschrieben habe und du dir so Mühe für gute Tipps gegeben hast! :-}

Ich bin selber eine erwachsene ADSlerin und Mutter von drei Kids. In unserer family leben mehrere ADSler, Hochsensible, Hochbegabte und ein Stino (Stinknormaler ;-). Du siehst, ich habe selbst reichlich Erfahrungen mit "anders" sein und vorallem überwiegend positive! Unsere Familie ist sehr glücklich und wir haben nicht mehr Prob's als andere "normale" Familien. Manchmal kommt es mir sogar so vor, als hätten wir weniger Schwierigkeiten mit unseren Kids! :-)

Der Erfolg basiert, wie du es richtig erkannt hast, auf Verständnis, Geduld, Vertrauen, Lob und viel, viel Humor! (ADSler sind sehr fröhlich & verständnisvoll! ;-D) Deine Tipps gefallen mir sehr gut! Ebenso bin ich von deinem Engagement und den positiven Worten mega begeistert! Es braucht noch viel mehr solche Menschen wie du, die sich ernsthaft mit dem Thema ADHS befassen und den Leuten Mut und Zuversicht geben, statt nur destruktiv darüber herzuziehen!

Nochmals ein Dankeschön und vlt. trifft man sich ja wieder mal bei einer Frage... ;-)

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Astroprofiler  12.06.2011, 17:34
@Barney123

Was gibt's denn da zu outen, Barney?

ADS/ADHS beschreibt ein Symptom, und ist entgegen der landläufigen Meinung keine Krankheit, sonst wäre die gesamte Menschheit krank. Die eine leidet unter, Stimmungsschwankungen, depressionen, labilität, Antriebslosigkeit, die andere Hälfte an Aufmerksamkeitsmangel, bzw, konzentrationsmangel, Hyperaktivität. Dabei ist sie nichts anderes, als Ausdruck eines körperlichen und geistigen Energielevel, Extrovertiert, das nicht ausgelastet, ist. Das führt zu den Symptomen, die von Personen die sich in ihrer eingefahren Umgebung, von Ruhig und Konzentriert, alles auf andere zu delegieren, und dem daraus resultierenden Arbeitstempo, siehe Verwaltungen, Beamtentum, gestört fühlen.

Die Medikamentöse Behandlung, die dringend von Pharma-abhängigen Ärzten propagiert wird, hilft in vielen Fällen. Setzt sie doch den natürlichen Hormonspiegel ausser Kraft, deshalb auch die "Jahre" lange Verschreibung. Notwendigkeit.

Hier wird nichts anderes betrieben, wie Menschen in eine Abhängigkeit von Medikamenten zu bringen. Die man mit Antideprassiva nicht in den Griff bekommt.

Serotoninmangel führt zu Stimmungsschwankungen, Depression, aber gibt es ein Mittel das Serotonin im Körper reproduziert, nein. Also versucht man das vorhandene zu isolieren, und womit? Mit sogenannten Hemmer,

Leider verstehen die meisten den Sinn von Hemmer nicht, er wird nicht die Depression gehemmt, das ist nur der Eindruck, setzen sie das Mittel ab und sehen sie was passiert. Der Abbau wird gehemmt. Das ist als ob sie einen Apfel einfrieren, solange er eingefroren ist bleit er in seinem Aktuellen Zustand.

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Buckskin  14.06.2011, 10:05
@Astroprofiler

Astroprofiler, du erwähnst da etwas ganz Wichtiges - nämlich dass Medis keine Probleme lösen! :-)

Doch sie können eine wertvolle Hilfe sein, indem sie das körperliche Ungleichgewicht regulieren, damit weitere Therapien erfolgreich greifen können. Aus diesem Grund bin ich dagegen, Medikamente pauschal abzulehnen oder unbedacht generell einzusetzen. Jeder Mensch denkt, fühlt und verarbeitet anders und das sollte unbedingt berücksichtigt werden. Jede medikamentöse Therapie muss m. E. unbedingt von einem Monitoring begleitet werden, da der Mensch sich ständig verändert und dementsprechend die Behandlung angepasst werden sollte.

Ich bin sehr dankbar, dass wir in unserem Land viele helfende Ärzte und medizinisches "Personal" haben. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass sie auch "bloss" Menschen sind und nicht unfehlbar oder allwissend. Deshalb sollte der Patient nicht naiv zu jeder Anordnung unterwürfig nicken, sondern ruhig auch mal kritisch hinterfragen. Sollte der Arzt dafür kein Verständnis haben, würde ich sofort die Praxis wechseln - denn auf überhebliche Menschen kann ich ganz gut verzichten. ;-)

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Die Unterschiede existieren im agieren also dem handeln, zwischen Extrovertiert (nach aussen (agieren) drängend) und der Introvertiertheit (nach innen (denken) bezogen), diese werden als Störungen (Krankheit) deklariert, die dringend einer Behandlung bedürfen.

Auf einen einfachen Nenner gebracht der eine denkt, der andere lenkt.

Lass beim Arzt einen Test machen dann weißt du was auf dich zutrifft.

Wenns ADS ist dann brauchst du keinen Psychologen weils ein Unheilbarer Gendefekt ist. Da gibt es Tabletten gegen.

Wenns Überempfindlichkeit ist dann ab zum Psychologen bevor du in eine Depression verfällst.

dmfdmf  08.06.2011, 19:40

Hilfe! Sei vorsichtig mit dem, was du so von dir gibst. Was du geschrieben hast, ist wahrscheinlich die Theorie von einem, der es sich leicht machen will und die Pharma-Industrie reich machen. ADS, ADHS das ist eine psychische Störung, die verschiedene Ursachen haben kann, oftmals steckt dahinter eine Depression, die in Form von dieser Aggression ausgetragen wird. In einer tiefenpsychologischen bzw. analytischen psychotherapeutischen Behandlung wird die Ursache individuell mit dem Patienten gefunden und daran gearbeitet.

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Stirling  09.06.2011, 15:00
@dmfdmf

@dmfdmf

Ich Wünschte du hättest recht aber leider ist es Wissenschaftlich belegt das ADS oder ADHS ein angebohrener Gendefekt ist. Also eine Geistige Behinderung darstellt.

Es gibt ein Urteil vom Bundessozialgericht das AD(H)S eine Chronische unheilbare Krankheit ist, die das Alltagsleben sehr einschränkt

Leider ist es in Fällen von AD(H)S nicht für jeden offensichtlich das eine Behinderung vorliegt. Aus dem Grund werden Menschen mit AD(H)S oft gemobt und mit Argwohn betrachtet. Psychologen versuchen damit Profit zu machen indem sie Jahrelange sinnlose Therpien machen.

Tabletten wie Concerta oder Medikinet beseitigen SOFORT alle Symptome des Gendefektes. Was ein weiterer Beweis dafür ist das diese Krankheit nicht Psychosomatisch ist sondern ORGANISCH.

In anderen Ländern ist man schon viel weiter als in Deutschland dort zweifelt keiner an das AD(H)S ein Gendefekt ist.

Es gibt während der Pupertät die Möglichkeit das AD(H)S Spontan Heilt. Das liegt aber weder an Psychologen noch an Medikamenten sondern daran das sich das Gehirn in dieser Zeit einmalig Massiv Verändert. Leider tritt diese Heilung nicht bei jedem Jugendlichen ein.

Leider sind die Medikamente in Deutschland sehr Teuer und werden neuerdings als BTM behandelt weil es mal in der Presse war und sich Weltweit damit Studenten und Manager ein Hirndoping verpassen.

Bei dem Thema AD(H)S weiß ich sehr genau was ich schreibe.

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Astroprofiler  12.06.2011, 17:47
@Stirling

Wo ist dieser Wissenschaftliche Beweis belegt, es wird von seriösen Wissenschaftler/innen "nur"angenommen, vermutet das es einen zusammenhang zwischen Botenstoffen (Hormone) gibt. Dieser Kausalitätsverdacht ist nachvollziehbar und Logisch, der Körperliche Zustand bestimmt die Hormonelle Produktion eines Menschen. Das aber ist kein Gendefekt. sonder eine Unterlassung der eigenen Verantwortung für den physischen und psychischen Zustand des eigenen Wohlbefinden.

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