Hilfe bei der Berechnung des Drehmoments für meinen selbstgebauten Kakao-Bohnen-Shredder?

1 Antwort

Du hast dir recht viele Gedanken gemacht und zäumst gerade "das Pferd von hinten auf". Man kann Kakaobohnen recht einfach kaufen.

Du sagst weder, wie lange Du je Charge arbeiten willst, noch hast Du irgendeine Angabe zur Geometrie des Werkzeuges gemacht. Um einen möglichst hohen Anteil der gewünschten Siebfraktion zu bekommen braucht man das Brechverhalten des Originalmaterials. Zu Vortests kann man versuchen, ein ähnlich brechendes Material mit günstigerem Preis zu finden. Möglich wären z.B. Erdnüsse, da sie ebenfalls viel Fett haben.

Das Erste, was Du brauchst, ist also eine Werkzeug-Geometrie, die der Aufgabe gerecht wird. Man kann aber nicht einfach die Drehzahl erhöhen, um den Durchsatz zu steigern. Erhöhte Drehzahl kann zu höherem Feinanteil führen und zur Erhitzung des Mahlgutes, was wiederum das Fett verflüssigt und das Ergebnis erneut verändert.

Theoretisch, wenn Du die passende Untersetzung einbaust, könnte es also ein kleiner Motor schaffen. Dann dauert es je Charge halt ne halbe Ewigkeit. Das Wärmeproblem wäre dann eher im Motor, der permanent mit maximaler Drehzahl läuft und immer kurz vor dem "Knack" an seine Lastgrenze kommt. Andersherum könntest Du einen extrem langsam drehenden Motor mit überdimensionierter Kraft einsetzen, der nie wirklich Last spürt...

Eine andere Frage wäre auch die Temperatur, bei der gemahlen werden soll. Je kälter das Mahlgut, desto spröder wird es. Unter flüssigem Stickstoff kann man Latex wie Glas zu Pulver mahlen, während das Material sich bei Raumtemperatur um das mindesdtens Fünffache dehnen läßt.

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Zusammengefasst:
Eine einfache Lösung dieser technischen Aufgabe läßt sich nicht ohne Tests am Originalmaterial und die Wahl des richtigen Werkzeugtyps finden. Die Dimensionierung des Antriebes ist ziemlich das Letzte, was man macht.