Heutzutage noch Keusch bleiben bis zur Ehe?

21 Antworten

ok jetzt mal ne gaaaanz andere Perspektive: ich wurde als Moslem erzogen doch bin jetzt Atheist, weil sich all Religionen selbst in wirklich vielen dingen widersprechen. ABER ich bin fest davon überzeugt, dass man bis zum endgültigen Partner keinen Sex haben sollte. ich denke sex ist in erster Linie psychologisch. wenn man die richtige Person gefunden hat, identifiziert man sich sehr stark mit ihr und möchte sich mit dieser Person auf neue Dinge stürzen. deswegen denke ich ist es von unschätzbarem Wert, mit dieser Person gemeinsam die ersten Erfahrungen zu machen. den eigenen Körper kennenlernen, den anderen Körper kennenlernen, lernen auf was man steht, und die ganzen Gesichtsausdrücke des gegenübers zu sehen, wenn man etwas zum ersten mal macht. wer würde es denn nicht mit jemandem tun wollen der nie sex hatte und bei allen Handlungen extreme Emotionen zeigt? jeder möchte so eine Person! und dann ist es nur fair, dass man der zukünftigen Person die gleichen extremen Emotionen bietet oder nicht? genau deswegen sollte man keusch bleiben bis zu diesem Zeitpunkt. jedes mal wenn man sich eine bestimmte sexuelle handlung mit einer Person vorstellt, sollte man daran denken, dass man genau diese erstmalige Erfahrung dann mit dem zukünftigen Partner verloren hat. wer unbedingt sex mit verschiedenen Menschen haben möchte soll sich nicht beschweren, wenn dann am Ende in der Ehe der sex für mind. eine Person nicht genug Spaß macht. die Möglichkeiten beim sex sind nicht unendlich also sollte man es sich zweimal überlegen, ob man die Erfahrungen über erstmalige sexuelle Handlungen an Menschen verschwendet die man nie wieder sehen wird oder ob man sie der Person als ewige Erinnerung schenkt, die man für immer an der eigenen Seite haben wird... und überzeugt? :)

Überlege, woher die Keuschheitslehre in mehreren Gesellschaften stammt.

Biologisch - und damit auch religiös-kreationistisch - macht sie keinerlei Sinn, denn der Mensch ist wie alle höheren Wesen mit einem sehr starken Sexualtrieb versehen.

Sie wurde erfunden von alten Knochen, in einer Zeit, in denen Verheiratungen von Kindern der verlässichste Weg waren, Allianzen und Verträge zu schliessen. Unkontrolliertes Bum$en der Jungen "schädigt" dabei den Wert der Handelsware, und kann durch Bastarde unklare Erbansprüche erzeugen.

In Zeiten, in denen es ein kodifiziertes bürgerliches Recht, allgemein verfügbare Kontrazeptiva und zudem ein völlig anderes Familienbild gibt, ist die Keuschheitslüge also mehr als überfällig.

Alleine der Gedanke, daß mich mein Gott mir sowohl so übermächtige Triebe, und gleichzeitig ein derartig einseitiges Keuschheitsgebot auferläge, ist der Gipfel der Grausamkeit. So einen Gott würde ich nicht anbeten.

Da dein Kampf gegen die Sexualität, welche dir Gott oder die Natur mitgegeben hat, sinnlos und selbstschädigend ist, kann ich dir keinen guten Rat geben, wie du das durchhalten sollst. Einen Deckel auf einen Kochtopf zu drücken wird niemals den Dampf zurückhalten, so lange die Platte glühend heiß ist. 

Sexualität kann nicht einfach mit einem Schalter ausgeknippst werden. Sie kann von einigen dazu begabten Menschen in einem langen geistigen Prozess sublimiert, vergeistigt werden. Aber das ist eine große seelisch-geistige Leistung, die am ENDE eines Weges steht, vielleicht am besten, nachdem man die Freuden der Sexualität in jungen Jahren erfahren hat. Das lehren einige Weise. 

Religionsregeln, die einem jungen Menschen Schuldgefühle wegen seiner Sexualität einflößen, sind schlimm.

Ich sehe die Sache vielleicht anders, weil ich Atheist bin, aber ich kann heutzutage eigentlich Keuschheit bis zur Ehe nicht verstehen. Vor hundert Jahren hat das ja durchaus Sinn gemacht, da es keine verlässlichen Verhütungsmittel mehr gibt. Heutzutage ist das aber nicht mehr so. Besonders wenn der Mann ein Kondom trägt und die Frau zusätzlich noch die Pille (oder ein anderes Verhütungsmittel) nutzt ist die Gefahr einer Krankheit gleich null und das Risiko einer Schwangerschaft auch. Deshalb leuchtet mir heutzutage den Sinn von Keuschheit bis zur Ehe nicht wirklich ein um ehrlich zu sein. 

Muslimhelper  07.11.2016, 16:22

Es geht denke ich um Scham und Eifersucht in der erste Linie

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whabifan  07.11.2016, 16:35
@Muslimhelper

Okay ich verstehe. Ich verstehe jedoch nicht vor was man sich schämen sollte und wieso man sich dann in der Ehe nicht mehr schämen sollte. Was Eifersucht angeht, hier muss meiner Meinung nach jeder selber entscheiden. Eifersucht ist ein Gift das dich selber zerfrisst, deshalb verstehe ich nicht wieso Menschen überhaupt eifersüchtig werden. Denn es ist meiner Meinung nach ziemlich nutzlos.

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Nun ja, ich bin Christ. Hier in dem Forum wirst du sicherlich nicht viele Leute finden, die nicht mit dem Strom der Zeit gerissen werden. Ich finde das auch ätzend. Es geht heutzutage ja nur noch um Sexualität. Wer nicht religiös ist, kann das auch nicht verstehen, warum man Keuschheit für erstrebenswert hält. Die Nicht-Religiösen müssen das ja auch nicht praktizieren.  Aber das ist noch lange kein Grund, warum man als Gläubiger das nicht tun sollte. Religiös gesehen ist Keuschheit (bis zur Ehe) ja begründet - zumindest im Christentum. Es gibt natürlich auch lächerliche Versuche, das anders auszulegen, aber da sieht man ja mal wieder, wie sie moderne-sexistische Ideologien in die Religionen eingedrungen sind. 

Es ist auch ganz normal, dass das nicht einfach ist. Es geht ja gerade darum, sich nicht den Trieben hinzugeben, sondern sich sittengetreu zu verhalten und solche Dinge für die Ehe zurückzuhalten. Dieses ganze moderne Geschwätz stammt ja hauptsächlich noch von den 68ern. Die Medien vergöttern ja diese sexuelle Revolution geradezu. Ich hoffe, dass die Jugend irgendwann einmal eine neue Revolution macht, um sich wieder den überlieferten Werten der Vorfahren zuzuschreiben und diesen ganzen Mist der modernen Indokrination ablehnt.

Also sage ich:

Sex vor der Ehe - Nein Danke!

Renguees 
Fragesteller
 07.11.2016, 15:54

Danke. Die beste Antwort bisher. Genauso ist es und wie du schon sagtest, die Gesellschaft ist extrem sexualisiert und man kann nur hoffen das sich das irgendwann ändert :)

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Anthropos  07.11.2016, 16:12
@Renguees

Man nimmt ja immer Muslime auf, aber kann dann so etwas nicht verstehen. Da kann man doch die ganzen Einwanderer als einen Segen betrachten. Selbst die katholischen Bischöfe wollen ja schon die Sexualmoral abschaffen! Wenn sich Muslime und Christen verbünden würden, könnte man ja vielleicht einmal etwas erreichen und diese Sexual- und Genderideologien dahin vertreiben, wo sie hingehören: in die Geschichtsbücher.

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earnest  07.11.2016, 18:57
@Renguees

Nöh. 

Das ist keineswegs "die beste Antwort bisher".

Das ist nur die Antwort, die bisher am meisten nach deiner Mütze ist.

Die Polemik ist überdies nur schwer erträglich.

Aber zur Sache: Vielleicht schreibt Anthropos ja mal, woraus klar und eindeutig hervorgeht, dass Gott vorhelichen Sex verbietet ...?

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Anthropos  09.11.2016, 20:12
@earnest

Nun ja, das Christentum ist keine Buchreligion. Die mündliche Überlieferung steht auf gleicher Ebene mit der Schrift. Es ist bei diesem Thema nicht nötig, spezielle Bibelzitate anzuführen, da die Botschaft der Bibel ja die Liebe ist und die voreheliche Enthaltsamkeit im Grunde ein Resultat des Schutzes von Liebe und Sexualität ist. Ich habe das ja in meiner Antwort erwähnt. Wenn man jedoch unbedingt Bibelzitate braucht:

Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, dass ihr die Unzucht meidet, dass jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren, nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen. (1 Thess 4,3-5)

Das ist zwar kein Verbot von vorehelichem Geschlechtsverkehr, aber es geht ja schon deutlich in die Richtung. Als Christ glaubt man allerdings auch, dass der Heilige Geist durch die Kirche spricht und man somit die Lehre der Kirche auch in gewisser Weise als die Lehre Gottes betrachten kann. Der heilige Johannes Paul II hat einmal gesat:

Seinen Körper einem anderen Menschen schenken symbolisiert das volle Sichschenken an diesen Menschen.

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666Phoenix  15.11.2016, 16:35
@Anthropos

Dieser Pole wusste definitiv nichts von Sex usw. Dessen Gequatsche zu diesem Thema ist noch ekelerregender als alles andere von ihm!

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ArbeitsFreude  03.03.2017, 13:49
@Anthropos

Good Grief, lieber Anthropos,

selten habe ich eine derart verquere Argumentation gelesen wie die Deinige: "....ENTHALTSAMKEIT ein Resultat des Schutzes von Liebe"????

- Wenn man also nicht enthaltsam ist wird die Liebe zerstört???

Hey: Enthaltsamkeit ist das NICHT-LEBEN von Liebe! - und das soll sie also schützen? - Die Liebe also ein rein abstraktes Ding?!

Ich bin ja (ausnahmsweise) mit J.H.II einverstanden, wenn er über das volle Sichschenken spricht! - Doch warum in aller Welt sollte das nur in der Ehe gehen?...

Dass da Deine Argumentation auf tönernen (und nicht biblischen) Füßen steht, merkst Du ja wohl selbst?!

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Anthropos  03.03.2017, 21:54
@ArbeitsFreude

Mich würde es einmal interessieren, warum es denn nicht biblisch sei, was ich sage. Ich denke eher, ich sage etwas Urbiblisches. Die Liebe ist ein zentrales Thema der Bibel. Liebe heißt, sich selbst aufzugeben und sich ganz zu schenken. Das Bild des Geschenkes ist ein gutes Bild, denke ich: ein Geschenk gibt man immer ganz, ein Geschenk ist dauerhaft. Wenn dies bei einem Geschenk ignoriert wird, zerstört man die Bedeutung des Geschenks. Auf die Sexualität übertragen heißt es: man gibt sich dem anderen ganz hin. D.h., man gibt seinen Körper ganz hin, ohne Einschränkung. Also keine Verhütung, d.h. auch die grundsätzliche Offenheit für Kinder. Und dann die Dauer: man gibt sich dem anderen für immer hin. Das aber ist nur in der Ehe erfüllt. Man schenkt nicht ein Geschenk, nimmt es wieder weg und schenkt es einer anderen Person. So wird gerade in der Enthaltsamkeit die Liebe gelebt: man wartet, bis man sich vollständig schenken kann. Eine andere Form der Enthaltsamkeit ist der Zölibat. Das ist die Hingabe an Gott. Man gibt sich ganz für Gott hin und niemand anderem. Keinem Menschen. Nur Gott.

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