Herrscht heutzutage die Meinung, dass man die Wirklichkeit nicht erkennen kann?

6 Antworten

Das ist eine eher alberne Konstruktivistenthese, aufgestellt von postmodernen Pseudointellektuellen, die zu blöde sind die Grundlagen der naturwissenschaftlichen Erkenntnistheorie zu begreifen und versuchen ihre Unfähigkeit zu rechtfertigen in dem sie sie auf die gesamte Menschheit zu übertragen.

Das unsere Vorstellung von der Wirklichkeit nicht die vollumfängliche physikalische Realität widerspiegelt ist trivial. Unsere Sinnesorgane nehmen physikalische Signale auf transformieren sie zu Nervenimpulsen und verarbeiten sie im Gehirn zu einer approximativen Realität, die es erlaubt auf der einfachen physischen Ebene mit der Umwelt zu interagieren und zu überleben.

Dass dieses innere Abbild der Realität NICHT die Wirklichkeit ist (genausowenig wie eine Karte mit der Landschaft identisch ist), ist selbstevident. Aber das naturwissenschaftliche Welterklärungsmodell erlaubt es uns auf der Grundlage unserer Realitätsvorstellungen ein allgemeingültiges, nachvollziehbares und beweisbares Modell unseres Universums zu schaffen.

Ob die innere Realität von Menschen gleich oder völlig verschieden kann man prinzipiell nicht feststellen, aber durch physikalische Modelle kann man sich auf allgemeingültige Begriffe beziehen, die dann für jeden Menschen die gleiche physikalische Realität widerspiegeln.

Z.B. Es gibt keine Möglichkeit festzustellen ob meine innere Realität von "grün" dieselbe ist wie Deine. Vielleicht ist Dein inneres Bild von grün, dass was meinem rot entspricht. Aber durch phgysikalische Messungen können wir und darauf einigen, dass bestimmte Stellen im Lichtspektrum den Farben "grün" oder "rot" entsprechen. Mit Hilfe dieser physikalischen "Eichung" können wir sicherstellen, dass wir alle dasselbe Objekt mit denselben Farben bezeichnen egal wie unsere innere Wahrnehmung der Farben für uns selbst ist.

Highner64  17.07.2022, 00:53

Danke…sehr gute Erläuterungen.

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Ich denke heutzutage sind drei Meinungen weit vertreten.

  • Die eine ist, dass man die Wirklichkeit begriffen habe. Es sei ein unumstößlicher Fakt, dass jeder Mensch, jedes Individuum, jede Meinung, in allen Punkten, vollumfänglich gleichwertig ist.
  • Die zweite ist, dass es keine Wirklichkeit gebe. Alles sei aus mehrere Seiten beobachtbar und es gebe kein richtig und kein falsch.
  • Die dritte ist, dass es eine Wahrheit gebe, diese kennen wir allerdings (noch)nicht. Unter anderem im Atheismus(Weltformeln) und im Theismus(Gott als die einzige Wahrheit).

Ich persönlich finde jede hat so ihre Schwächen, aber das sind denke ich mal die am weit verbreiteten Meinungen zur Wirklichkeit.

Hallo Dragon330

Etwa 80% unserer Wahrnehmung ist subjektiv...

Vom Rest sehen wir lediglich eine Oberfläche... Wir können nichtmal mit Gewissheit sagen ob ein Gegenstand hohl ist beim Ansehen - wir sehen etwas, von dem wir keine Ahnung haben, und fantasieren uns darüber eine Geschichte zusammen - abhängig von unserem gelernten / unsere Lebenserfahrungen und damit Infos die unserem Gehirn zu Verfügung stehen...

Was macht eine Vase zur Vase?

Bild zum Beitrag

Ist das eine Trinkflasche oder eine Vase? Die Frage klingt vllt nach einem "50ct SMS -Gewinnspiel" aber dein Hirn hat gelernt, anhand ein paar gegebener Merkmale, dir eine Realität zu interpretieren... Eine Vase kann fallen und kaputt gehen - jedoch ist "Vase" nur ein gelerntes Geisteskonstruckt daher ist das, was es IST auch nicht kaputt nur weil es zerbrochen auf dem Boden liegt und wir es mit eigenen Augen sehen können.... Das, was wir dem für eine Bedeutung oder dessen zugeschriebene Aufgabe (wie bspw einer Blume Wasser zu reichen) ist kaputt... Das Geisteskonstrukt - nicht die Realität...

Wir leiden häufig weil uns unsere eigene Geisteskonstrukte fertig machen - und dann schieben wir es auf die "harte Realität"

Das wir gar keine Wirklichkeit erkennen können ist natürlich Quatsch - aber wie wir die Dinge wahrnehmen ist relativ und subjektiv.. wenn zwei Menschen das selbe ansehen, sehen sie nicht das selbe...

Blume in Flasche oder in einer Vase? In Wasser? In einer "Glaskaraffe" würde der Hersteller Wohl sagen...

Man könnte jz sagen das sind ja nur Begriffe - aber jeder unterscheidet unter diesen Begriffen... Eine Flasche wird für Blumen missbraucht - eine Vase wenn man aus ihr trinkt... Man nimmt unterschiedliche Dinge wahr über ein und das selbe

LG,

Lacrimis

 - (Philosophie und Gesellschaft, Philosophieren)
Uniximander  14.01.2023, 13:23

Das ist eine Trinkflasche, die beim "Sodastream" mitgeliefert wird.

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Ich glaube die Menschen glauben heute noch immer das, was sie sehen. Ich schätze eher es gibt wenige Philosophen, die das Verständnis unserer Wirklichkeit (zurecht) in Frage stellen. Aber selbst diese akzeptieren sie am Ende, denn was für eine Alternative hat man sonst?

"Der Mensch sieht was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz." 1.Samuel 16,7

Was sagt uns das? Alles was sichtbar ist, also mit den Augen gesehen werden kann, ist für die meisten Menschen die Welt. Doch viel, viel mehr befindet sich im Unsichtbaren, das mit den Augen nicht gesehen werden kann. Hier kommt das Herz ins Spiel, gemeint ist nicht das Organ, sondern das Zentrum unserer Persönlichkeit. Gemeint ist damit unsere Seele und unser Geist. Hier entsteht unser Glaube, Intellekt und unsere Phantasie. Das Unsichtbare wird durch unsere Gehirnaktivität sichtbar und bekommt einen Namen.

Ein Beispiel: Du legst einen Sonnenblumenkern in einen großen Blumentopf, gefüllt mit guter Anzuchterde, gießt ein wenig Wasser darauf und wartest, bis sich das Pflänzchen zeigt. Bis dahin hat sich im Unsichtbaren sehr viel ereignet. Auch im weiterem Verlauf wächst deine Sonnenblume bis zu ihrer vorgesehenen Größe einschließlich ihrer wunderschönen Blüte. Der ganze Wachstumsprozess spielt sich im Unsichtbaren ab, du siehst nur das Ergebnis.

So ist es auch mit allen anderen Ereignissen. Bevor du etwas mit den Augen siehst, haben sich zahlreiche Prozesse im Unsichtbaren ereignet. Dieses Phänomen wird eben nur von wenigen Menschen erkannt. Deshalb glauben auch die meisten Menschen nicht an das Unsichtbare und schon gar nicht, dass Gott alles in allem wirkt, das Wachen und das Gedeihen. Gott ist in jedem Atom und auch in den Teilchen der Atome. Du atmest Gott ein und aus, was du anfasst ist aus Gott. Er umgibt dich von allen Seiten und hält, wenn du es möchtest, SEINE Hand schützend über dich. Lese bitte einmal den Psalm 139, dann weißt wie wunderbar Gott ist. Und das alles ist unsichtbar und kann nur durch den Glauben erfahrbar werden.

LG von Manfred