Hausarbeit Hilfe mit Wahlplakaten im Jahr 1930/Geschichte?


18.05.2020, 22:05

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2 Antworten

Du musst erkennen welche Mittel eingesetzt wurden, wodurch die Bevölkerung beeinflusst wurde.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Deutsche Zentrumspartei (Zentrum) waren für die Weimarer Republik, die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) scharf dagegen.

Auf den Wahlplakaten wird von SPD und Zentrum die Weimarer Republik als bedroht dargestellt, von Feinden der Demokratie, der rechtsstaatlichen Ordnung, der Freiheit und der Wahrheit. Auf dem Wahlplakat der KPD wird ein Angriff auf das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche System unternommen, auf dem Wahlplakat der NSDAP wird die Parole eines „Erwachen“, was auf eine starke Veränderung zielt (die inhaltlich eine Abschaffung der parlamentarischen Demokratie enthielt).

Gestaltungsmittel sind Texte, Bilder, Farben, Symbole. Der Text ist oft durch Größe und Farbe hervorgehoben und in Großbuchstaben geschrieben. Rot und Gelb sind als Signalfarben verwendet, um für Wichtiges Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Alle vier Wahlplakate zeigen Feindbilder. Die Plakate der KPD und der NSDAP zeigen einen großen Arbeiter als Identifikationsfigur. Auf dem Zentrumsplakat wird der Turm als Bollwerk zur Identifikation angeboten.)

1) SPD-Plakat von 1930

Das Wahlplakat zur Reichstagswahl am 5. März 1933 zeigt drei bedrohliche Gestalten. Sie sind bewaffnet und zum Teil in Uniform. In der Mitte und im Vordergrund ist ein Nationalsozialist in Uniform (ähnelt einem SA-Mann) mit einem Hakenkreuz auf der Mütze. Seine Hände sind sehr groß und nach vorne gerichtet, zum Angriff. Die eine Hand ist krallenförmig ausgestreckt, in der anderen Hand ist ein Dolch zum Zustechen gezückt. Auf der linken Seite steht ein Kommunist, der Mund wie zum Schreien weit geöffnet, erkennbar an einer Uniformierung in der Art der Roten Armee der Sowjetunion, mit einem fünfzackigen roten Stern (Symbol für Sozialismus bzw. Kommunismus) auf der Mütze. Auf der rechten Seite steht jemand mit einem Totenschädel und einem Stahlhelm. Er soll offenbar Militarismus und damit verbundene Kriegsgefahr verkörpern. Ohne direkt dargestellt zu sein, kann an die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) eine demokratiefeindliche konservativ-autoritäre Partei und den ihr nahestehenden Wehrverband «Stahlhelm – Bund der Frontkämpfer» gedacht werden.

Vor gelbem Hintergrund ist oben in Rot geschrieben: „Das sind die Feinde der Demokratie“

Dies sind die drei Gestalten, die für Nationalsozialismus, Kommunismus und Militarismus stehen.

Unten steht ein Aufruf:

„Hinweg damit!

Deshalb wählt Liste 1

Sozialdemokraten“

Dies ist ein Appell an Anhänger der Demokratie, die SPD (als bei der vorherigen Reichstagswahl stärkste Partei Liste 1) zu wählen. Es wird versucht, Aufmerksamkeit auf eine Gefahr zu lenken. Die SPD wird als Schutz angeboten, als Verteidigerin der Demokratie. Das Plakat ist stark gefühlsgeladen durch die bildlich dargestellte Bedrohung.

2) Zentrumsplakat von 1932

Das Wahlplakat (schon am zur Reichstagswahl am 14. September 1930 verwendet) der Deutschen Zentrumspartei (Zentrum) zu einer Reichstagswahl 1932 (am 31. Juli 1932 oder am 6. November 1932) einen hohen Turm mit Zinnen in den Mittelpunkt, der Wahrheit, Freiheit und Recht und Ordnung gegen gewaltbereit anstürmende Nationalsozialisten und Kommunisten verteidigt.

eine ausführliche Antwort:

https://www.gutefrage.net/frage/wahlplakat-des-zentrums-jahre-1932#answer-179069665

3) KPD-Plakat von 1932

Das Wahlplakat der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zu einer Reichstagswahl 1932 (am 31. Juli 1932 oder am 6. November 1932) fordert zur Abschaffung des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen System der Weimarer Republik auf, will die bisherige parlamentarische Demokratie beenden. Ein Feindbild wird gezeigt: An einem Tisch sind Vertreter des Präsidialkabinetts des Reichskanzlers Franz von Papen versammelt, dabei wohl jemand vom «Stahlhelm – Bund der Frontkämpfer» (vielleicht Theodor Düsterberg, einer seiner Bundesführer), ein SA-Mann (eventuell Ernst Röhm) und Adolf Hitler, außerdem Kapitalisten.

eine ausführliche Antwort:

https://www.gutefrage.net/frage/aussage-des-kpd-wahlplakats-schluss-mit-dem-system---liste-3#answer-16678894

4) NSDAP-Plakat von 1932

Das Wahlplakat der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) zur Reichstagswahl 1932 am 31. Juli 1932 bietet als Identifikationsfigur einen auf der rechten Seite stehenden riesengroßen Arbeiter an. Er hat blonde Haare, ist gutaussehend und kraftvoll. Sein Blick ist fest und entschlossen. Er trägt eine blaue Hose und ein sauberes weißes Hemd, dessen Ärmel hochgekrempelt sind (signalisiert Tatkraft, Bereitschaft zum Anpacken). Seine rechte Hand ist zur Faust geballt. Eine zentrale Wahlkampfparole der NSDAP war »Deutschland erwacht!«. Ein „Erwachen“ weist auf einen bewussten Aufbruch, auf eine starke Veränderung (die inhaltlich eine Abschaffung der parlamentarischen Demokratie enthielt). Das Plakat ist eine auf die Zielgruppe Arbeiterschaft gerichtete Version (es gab z. B. auch eine für Bauern).

Vor einem rötlichen Himmel (wie ein Morgenrot als Aufbruchsstimmung) ist als über einer Grauschattierung Silhouette eine Industrieanlage abgebildet, dazu ein monumentaler, dreidimensionaler Hakenkreuzblock.

Der Arbeiter ist in aufrechter Haltung weit überlegen gegenüber vier kleinen, lächerlichen, hässlichen Figuren dargestellt.

Es sind ein Kommunist (dürr, verzerrtes Gesicht Arbeitermütze, Dolch in einer Hand) mit dem Plakat:

„Für Sowjetrussland

China den Chinesen

Schlagt die Faschisten

Bürgerkrieg

Klassenkampf“

Mit großer Nase und Brille hat jemand ein „Journal“ in der Tasche und scheint Einflüsterung zu betreiben. Dies ist judenfeindliche Propaganda, als ob sie die ganze Presse Beherrschern.

Mit roter Ballonmütze ist ein Sozialdemokrat abgebildet, sehr dick. Sein Plakat, das er vorwurfsvoll hochhält:

Hitler-Barone!

Notverordnungen

Hetze und Verleumdungen

Die Bonzen im Speck

Das Volk im Dreck“

Unter den Füßen ist Heinrich Brüning, der an Notverordnungen festhalten will, nach „§ 48“.

Oben ist die Schrift „Wir Arbeiter sind erwacht“ unten, „Wir wählen Nationalsozialisten – Liste 2“.

Es geschieht eine Vereinnahmung.

Einen beabsichtigte Botschaft ist. Der stilisierte nationalsozialistische Arbeiter lehnt andere Parteien als seinen wahren Interessen nicht entsprechend ab.