Hatten die wikinger auch ein Glaubensgebäude?
Die Christen haben die Kirche, Muslime die Moschee, Juden die Synagoge usw.
Die Wikinger haben damals ja auch ihren eigenen Glauben gehabt. Sie glaubten ja an Odin, Thor, Loki und Frey (entschuldigt falls ich einen Namen falsch geschrieben haben sollte). Nun, hatten die Wikinger die an Odin etc. geglaubt haben, jetzt auch sowas wie einen Glaubensgebäude? Wenn ja dann bitte den Namen dieses Glaubensgebäude und ein paar andere Infos (falls diese Vorhanden sind) unten schreiben.
4 Antworten
Cäsar und andere Römer berichten über die Germanen, dass es zu ihrem Glauben gehörte, dass die Götter nicht "eingesperrt" werden dürften. Die Germanen beteten zu Göttern an bestimmten auffälligen Naturorten wie riesigen Steinhaufen. Du kannst mal das Extertal besuchen. Da siehst du so einen Ort. Auch riesige uralte Bäume konnten solchen heiligen Status erreichen.
Die "Wikinger" sind kulturell auch Germanenvölker gewesen. Weshalb ihre Nachkommen auch heute noch germanische Sprachen sprechen. Ihre Götter sind identisch mit denen der Südgermanen im Bereich des heutigen Deutschlands, die die Römer trafen,. Deshalb kannst du bis zum Gegenbeweis das Wissen über die Südgermanen auf die Nordgermanen erweitern.
Mit dem Bau von Gebäuden fingen die Nordgermanen erst im "Mittelalter" an, als das Christentum sich breit machte und die Anhänger der alten Religion damit konkurrieren wollten, indem sie dessen Eigenarten teilweise übernahmen. Erst in der Zeit tauchen erste Tempel auf. In Uppsala soll z.B. ein grosser gewesen sein.
Das Beten an Naturorten gab es ursprünglich auch bei den Römern und Griechen. Auch die hatten noch ältere Gottheiten, die mit der Natur in Verbindung standen, Wassergeister uä. Ich vermute, dass die Götter sich mit den Menschen entwickelten und als die Menschen von der Natur in gebaute Häuser umzogen, mit ihnen eben auch ihre Götter umzogen :)
Es gibt generell wenig Wissen und nur viele Vermutungen über diese Zeit:
... die Existenz von speziellen Kultbauten zweifelhaft. Allerdings wurden in Uppåkra fünf Kilometer südlich von Lund in den Jahren zwischen 2000 und 2004 Fundamente ausgegraben, die von den Archäologen als zu einem Kultbau gehörend gedeutet
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nordgermanische_Religion#Orte
Vielleicht hat man allgemeine Versammlungsplätze und große Hallen auch zu Kulthandlungen verwendet.
Tempel, Priester o.ä. sind nicht bekannt. Aus der Ära vor der "offiziellen" Wikingerzeit sind Opferstätten, meist Seen oder Moore bekannt.
Bei den Wikingern wurden rituelle Versammlungen wahrscheinlich in größeren Häusern abgehalten. Aber vieles ist einfach unbekannt...
Die Glaubensplätze lagen, wie bei ihren kulturellen verwandten, den Kelten, oft unter freiem Himmel.