Hat Phil Collins mit seinem Zitat recht?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Er verkauft uns sein Mainstream und bekommt dafür mehr Geld als wenn er kein Kommerz machen würde. Ein Geschäftsmann eben.

Die Musik-CD, MP3, oder Vinyl wandert in des Käufers Besitz,
/ist dann nicht mehr seins :)) Genau so ist das gemeint.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre
TimeosciIlator 
Fragesteller
 03.04.2024, 15:32

Danke für Deinen Beitrag - kann man nachvollziehen...DH!!

Und was hältst Du von meiner Interpretation (Kommentar in der Antwort von User McPresley) ?

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Ich glaube kaum, dass Phil das auf den Kommerz bezogen hat (auch wenn da natürlich auch was dran ist). Ich denke eher, dass er meint, dass jede Person die seine Musik hört eine ganz eigene Beziehung zu der Kunst aufbaut. Der zeitliche Ablauf ist nur andersherum als beim Schaffenden (zugegeben wird es hier etwas Abstrakt). Phil hat die Musik geschrieben aus Emotionen, Ideen, Gedanken, etc. heraus und deshalb ist es seine Musik, er hat sie ja erschaffen. Aber die Emotionen, Ideen, Gedanken, etc. die sie bei uns Hörer*innen hervorruft sind ja nicht seine sondern unsere und damit ist es auch unsere Musik.

Ich denke, worauf er letztlich hinaus möchte ist, dass er keine Deutungshoheit beansprucht, weil es eben genauso unsere Musik wie seine ist. Wir verbinden genauso viel mit der Musik wie er (eventuell sogar mehr als er).

Dass er Musik macht, um anderen Menschen Freude zu bereiten. Im Wesentlichen die Einstellung von fast jedem Musiker.

Fast. Viele fahren auch einfach nur einen Ego-Trip.

TimeosciIlator 
Fragesteller
 03.04.2024, 08:10

Danke dafür! Das wäre dann eine sehr löbliche Einstellung von Phil.

Meine Interpretation dazu, hab ich mir ja in der Fragenhinführung mehr oder weniger verbasselt. Egal, ich nenn sie jetzt trotzdem mal:

Ich stelle mir das eher negativ vor. Und zwar, dass man als prominente Rockgröße irgendwann nur noch die Songs spielt, die das Publikum hören will. Und ich halte diese Einstellung eigentlich für kontraproduktiv. Denn man selber mag die Songs nicht mehr, weil man sie schon zu oft gespielt hat.

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Garnet72  03.04.2024, 20:05
@TimeosciIlator

Möglicherweise meint Phil auch, dass er in seiner Musik seine Gedanken und Gefühle beschreibt, aber sobald er sein "Baby" in die Welt entlässt, hat er keinen Einfluss mehr auf die Rezeption seiner Musik, also darauf, wie die Zuhörer die musikalischen Inhalte aufnehmen und verarbeiten, wie sie die Texte verstehen und interpretieren, welche Gefühle und Assoziationen die Musik in ihnen wachruft, in welchem Kontext die Songs konsumiert werden, etc.: die Zuhörer machen sich seine Songs zu eigen, sie gehen in deren Eigentum über.

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Bei allem Respekt gegenüber Phil, nein, er hat Unrecht. Ich rede vielleicht von meiner Lieblingsmusik oder meiner Musiksammlung oder von meinem Musikgeschmack. Aber wenn ich den Terminus "Meine Musik" benutze, meine ich die Musik, die ich selber komponiert, arrangiert und performed habe. Aber jetzt habe ich Phil auch nur unterstellt, dass er meinte, die Musik würde - in welcher Weise auch immer - zum Konsumenten übergehen.

Es kommt vielleicht auf den Anlass an!? Ein Beispiel: Zwei junge Leute sind in der Disco. Der DJ legt einen Song (bspw. "In The Air Tonight" von Phil Collins) auf, und die beiden tanzen dazu miteinander.

Sie verlieben sich, werden ein Pärchen. Und einige Zeit später heiraten sie. Und zum Hochzeitstanz spielt der DJ oder die Band eben "In The Air Tonight" von Phil Collins.

In diesem Moment hat der Song für das Paar eine "Bedeutung". Es erinnert diese zwei Menschen immer daran, wann und wie sie sich kennen- und lieben lernten. Und das wird immer so bleiben. Dann ist es "ihr" Lied.

Das ist jedenfalls meine Interpretation von Collins` Aussage.