Hat man versagt wenn nach 20 Jahren Ehe die Scheidung eintritt und man sich wegen dem Zugewinn streitet, aber das Haus noch zu 90% verschuldet ist?

5 Antworten

Hat man versagt

Nein. Man ist gescheitert. Das ist ein erheblicher Unterschied.

wenn nach 20 Jahren Ehe die Scheidung eintritt

Das kommt leider vor.

und man sich wegen dem Zugewinn streitet,

Das bedeutet immerhin, dass es Zugewinn gab. Ganz so erfolglos können die 20 Jahre also nicht gewesen sein.

aber das Haus noch zu 90% verschuldet ist?

Das allerdings ist wenig erfreulich. Wenn man unterstellt, dass das Haus irgendwann in den ersten 10 Jahren der Ehe angeschafft wurde, dann sollte nach etwa 15 Jahren doch wenigstens die Hälfte abbezahlt sein. Hier stimmt daher weder das Timing, noch die Kalkulation. Die Frage ist eher, wie hier überhaupt getilgt wurde.

albatroz1102 
Fragesteller
 30.01.2020, 17:17

Es wurde das Dach saniert und auch ein Bad erneuert. Das hat enorm viel gekostet.

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Ich würde sagen, dass man in diesem Fall NOCH NICHT versagt hat.

Keiner kann ahnen, dass man sich nach zwanzig Jahren trennt. Man hat alles gemeinsam aufgebaut, weil man davon ausgegangen ist, dass man bis zum Lebensende zusammen bleibt.

Wenn sich aber jetzt gestritten wird, angeklagt wird, alles gemacht wird, was negativ ist, dann würde ich das schon als menschliches Versagen werten.

Besser: die beiden machen sich klar, dass sie nun kühlen Kopf bewahren und vernünftig handeln müssen. Wenn sie positiv aus dieser Sache kommen, haben sie nicht versagt. Das ist meine Meinung.

albatroz1102 
Fragesteller
 29.01.2020, 17:19

Nichts haben sie zusammen aufgebaut. Die Frau hat keinen Cent in die letzten 20 Jahre in die Ehe investiert und alles was sie verdient hat für sich ausgegeben. Der Mann war so blöde und hat sein ganzes Gehalt für die Familie geopfert und hat nach 20 Jahren nichts übrig.

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Flausen  29.01.2020, 17:21
@albatroz1102

Nun, das ist die eine Seite der Geschichte. IdR gibt es dann noch eine andere, die sich grundverschieden anhört. Die Wahrheit liegt dann irgendwo dazwischen ...

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MaraMiez  29.01.2020, 17:26
@albatroz1102

Das mag aus Sicht des Mannes so sein.

Und jetzt nochmal aus Sicht der Frau. Gerade wenn man länger zusammen ist, kommt am Ende doch eh alles Geld in einen Topf (auf ein Konto), woher will man wissen, wer was bezahlt und wie viel investiert hat?

Genau deswegen wird, sollte man keinen Ehevertrag haben, der das anders regelt, bei der Sheidung angenommen, dass beide gleichermaßen ihren Teil beigetragen haben. Finanziell oder durch immateriellen Aufwand.

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FordPrefect  29.01.2020, 17:34
@albatroz1102
Nichts haben sie zusammen aufgebaut.

Doch. Ein Leben, und ein Haus. Das würde ich nun nicht gerade "nichts" nennen.

Die Frau hat keinen Cent in die letzten 20 Jahre in die Ehe investiert

Was auch immer das bedeuten soll.

und alles was sie verdient hat für sich ausgegeben.

Da gehören immer 2 dazu. Und die Betrachtungsweise dürfte hier stark differieren, je nachdem, welchen der Protagonisten man fragt.

Der Mann war so blöde und hat sein ganzes Gehalt für die Familie geopfert und hat nach 20 Jahren nichts übrig.

Wie die Eheleute ihr Geld aufteilen, ist deren Sache. Auch, wie sie es ausgeben. Das scheint ja 20 Jahre lang funktioniert zu haben.

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FordPrefect  29.01.2020, 17:35
@MaraMiez
Und jetzt nochmal aus Sicht der Frau. Gerade wenn man länger zusammen ist, kommt am Ende doch eh alles Geld in einen Topf (auf ein Konto)

Nein. Wenn beide verdienen, werden sie doch auch beide eigene Konten haben. Alles andere wäre erstrecht Murks, und völlig obsolet.

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annacristina  29.01.2020, 17:40
@albatroz1102

Wenn ich jetzt sage: "Dann haben sie schon von Anfang an versagt.", dann klingt das nach einer ziemlich miesen Wertung. Ich möchte deswegen sagen, dass beide ihr Leben einfach nur dumm gestaltet haben und gestalten. Wenn sie so weiter machen, wird es auch nur dumm für sie ausgehen - gelinde gesagt.

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MaraMiez  29.01.2020, 18:02
@FordPrefect

Ja, mein Mann und ich haben auch getrennte Konten, aber wir rechnen trotzdem nicht nach, wer jetzt wofür wie viel Geld ausgibt und ob er das für sich alleine ausgibt oder für die Familie. Weil das Geld ja doch "in einem Topf" landet. Ob ich mir die neuen Schuhe nun von meinem Konto bezahle oder von einem Gemeinsamen Konto ist tatsächlich Murks.

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sassenach4u  29.01.2020, 18:11
@MaraMiez

So ist es bei uns auch. Bestimmte Kosten werden geteilt, alles andere ist jedem selbst. Damit fahren wir schon viele Jahre gut.

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Schlimmer wäre es, wenn das Haus zu 90% abbezahlt wäre. Bei einer Zugewinngemeinschaft müsste der Mann die Frau auszahlen. So werden die Schulden geteilt. Ich sehe das mal positiv.

Verkehrt gemacht ist nach 20 Jahren Ehe Ansichtssache. Es gab ja auch gute Zeiten. Es sei denn, der Mann ist Masochist. Ein Freund von mir hat sich nach 40 Jahren Ehe getrennt. Das nenne ich Mut zum Exzess. Nicht jede grosse Liebe benötigt unbedingt ein Happy End ( wobei das mit dem Happy End - zusammen bis der Tod Euch scheidet - Betrachtungsweise ist ).

Schlimmer ist eher die Sache mit dem Versorgungsausgleich in der Rentenversicherung. Das kann ins Geld gehen, wenn der Rentenfall eintritt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
sassenach4u  29.01.2020, 18:12

Warum müsste der Mann die Frau auszahlen? Altes Weltbild? Ich hätte z.B. locker meinen ersten Mann auszahlen können...

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Doch, man hat Erfahrungen gesammelt u macht es beim nächsten Mal besser... da hat man schpn gut was, mit erreicht^^

Ich weiß was die Scheidung damit zu tun hat. Scheidung hat nichts mit scheitern zu tun.

albatroz1102 
Fragesteller
 30.01.2020, 15:48

Doch schon, wenn man in jungen Jahre zu dämlich und naiv war sich schon langfristig zu binden.

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Heidrun1962a  30.01.2020, 16:04
@albatroz1102

kinder sind ja auch eine langfristige Verpflichtung. Die gehe ich ja auch ein.
ein immobilienkauf kann wieder zu Geld gemacht werden. Diese Verpflichtung ist man leicht los.

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