Hat man in der Buchhaltung viel mit Kunden oder Kollegen zu tun?
Zb Lohnbuchhaltung. Oder ist man da eher für sich?
8 Antworten
bei der Buchhaltung kommt es drauf an... ob Du eher sachbearbeitende Funktion hast.
In der Lohnbuchhaltung hast Du relativ wenig Kontakt mit Menschen - das meiste geschieht über Datenausstausch, am Anfang eines Beschäftigungsverhältnisses erhält jeder Arbeitnehmer einen Fragebogen mit wichtigen Angaben bezüglich des Gehalts wie Ehestand, Adresse, Lohnsteuerklasse, usw.
Die LoBuHa an sich verläuft relativ kontaktlos also, bei der Beratung zu sonstigen Leistungen wie z. B. betriebliche Altersvorsorge werden meist externe Berater eingeschalten von Versicherungen.
Bei der Finanzbuchhaltung eher... also zum Einen hast Du die vorbereitende Buchhaltung. Das ist Rechnungen einsammeln, auf formale und inhaltliche Sachen überprüfen (formal sind die Angaben, die auf dem Beleg laut Gesetz sein müssen; inhaltlich bedeutet, ob die berechnete Summe mit dem Lieferschein bzw. der Bestellung übereinstimmt - in der Regel in Rücksprache mit demjenigen, der eingekauft o. ä. hat). Da kann es vorkommen, dass Du oder der Einkäufer sich mit dem Kreditor (da, wo bestellt wurde) zwecks Korrektur in Verbindung setzen muss - entweder telefonisch, per Mail/ postalisch. Daneben buchst Du hast das ganze Zeugs ein. Wenn Du in einem größeren Team arbeitest, dann wird die Arbeit ggfs aufgeteilt. Also haste da eventuell Teamarbeit.
Bei der Debitorenbuchhaltung haste ggfs mit Kunden zu tun. Der Kundenkontakt ist zumeist über den jeweiligen Kundenbetreuer, der die notwendigen Details, Verträge usw. an Dich weiterleitet. Da geht es daran Rechnungen zu schreiben. In der Regel hast Du da eher intern Kontakt mit anderen Abteilungen. Ggfs. wenn eine Rechnung reklamiert wird oder es Unstimmigkeiten gibt, kann es sein, dass Du telefonisch kontaktiert wirst oder per E-Mail. Daneben könnte es sein, dass Du das Mahnwesen starten musst, mit einer ersten Notice, dass Zahlungen ausstehen, 1. Mahnung, 2. Mahnung. Das läuft in der Regel auch kontaktlos ab, wobei... per Post werden die Dinger meist rausgeschickt oder per Mail. Eventuell kommt es auch hier zu Rücksprachen mit den Kunden.
Was Kontakt mit der Außenwelt angeht, da kommt es aber auch drauf an, für welche Firmen Du arbeitest. Ich hatte schon Gespräche mit Firmen, die haben schätzungsweise 50 % Fehlerquote bei eingehenden Rechnungen. Da wird der Kontakt eher größer sein.
Daneben kann es z. B. nötig sein, dass Du mit Steuerberatern oder Fachangestellten zusammenarbeitest wegen der Bilanzierung bestimmter Sachen. Da geht es meist eher um strategische Sachen, die koordiniert werden müssen.
Daneben gibt es die Controlling-Abteilung. Da ist es eher so, dass Du die Zahlen kontrollierst, die Budgetierung vornimmst - auch in Rücksprache mit den einzelnen Abteilungen, also auch da eher mehr Kontakt. Wobei Controller eben nicht nur viel Kontakt haben, die müssen auch ein bisschen was abkönnen. Bei denen ist es so, dass die Budgets auch verhandeln, also wie viel einer Abteilung pro Zeitperiode für Einkauf usw. zur Verfügung gestellt wird oder ob Umsatzzahlen erreicht werden oder ob der Gewinn, der vorgesehen ist, erreicht wurde. Da kann es schon mal zur Sache gehen. Buchhaltung an sich geht auch ein wenig in die Richtung, da Du natürlich da auch ein wenig drauf achten musst, dass gesetzliche Bestimmungen und Richtlinien eingehalten werden, also sich keiner einen Fetten macht, ne Lustreise sponsert oder den privaten Urlaub abrechnet auf umwegen.
in der Buchhaltung brauchst Du eher so was wie ne Zahlenaffinität und Du solltest bei langen Zahlenlisten nicht in Panik geraten und auch nicht bei Belegbergen -manchmal gibt's Sammelrechnungen, wo die ganz viele Einzellieferungen hast oder ganz lange Bestelllisten dazu :) so was haste z. B. manchmal im Marketing, wenn die Grafiker ihre stockfotos bestellen - so nen Ding kostet in der Regel nicht viel, aber wenn die dann mal für Projekte bestellen, summiert sich das Zeug und da kann es passieren, dass da einige Seiten an Auflistung zusammenkommen.
Du musst auch so ein bisschen gut in Dokumentation sein, Struktur reinbringen können, damit vieles nachvollziehbar wird. manchmal haste so Kleinbelege, keine Rechnungsnummern - da musste halt schauen, wie Du das ordnest, damit es auch später noch nachvollziehbar ist. Buchhaltung bedeutet letztlich ja auch nix anderes als Geschäftsvorfälle und vorgänge buchen, wie Einkäufe und Verkäufe, Lohn ist eher was sich wiederholendes wo nicht großartig Änderungen sind, es sei denn es gibt neue Sätze in der SozialVersicherung (Pflege, Kranken, Arbeitslosen, Rentenversicherung) Soli oder LSt. oder so.
Ja, Du hast es mit Kollegen zu tun. Gerade in der Lohnbuchhaltung. Dort geht man mit sensiblen Daten um, die Kollegen brauchen manchmal auch psychologische Betreuung und reagieren meist mit Unverständnis, wenn was schief läuft.
Mit der geschätzten Kundschaft schlagen sich die Debitorenbuchhalter rum.
Grundsätzlich sollte man kein Mimöschen sein, wenn man in der Buchhaltung arbeitet. Alle anderen halten die Abteilung für entbehrlich, und Buchhaltung für Spielverderber.
psychologische Betreuung meinst Du damit?
Mal so ein kleiner Einblick: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/datenschuetzer-leiten-verfahren-in-h-m-spitzelaffaere-ein-16598686.html
Also wenn du Pech hast,dann gibt es n o c h Großraumbüros, wo mehrere Leute sitzen. Kommt auf die Branche oder Firma an.
Auch bei einer kleineren Firma kommen Angestellte mal in die Lohnbuchhaltung.
Wenn du Probleme mit Kundenkontakten hast, dann wäre vielleicht ein Archiv im Untergeschoß was, wo du alleine sitzt und eben langweilige Dinge archivieren musst.
In der Buchhaltung hat man normalerweise nichts mit Kunden zu tun. Vor allem in größeren Firmen. Wenn die Lohnbuchhaltung wirklich Deine einzige Aufgabe ist, hast Du maximal mit Mitarbeitern zu tun. In der Debitorenbuchhaltung allerdings auch mal mit Kunden und inder Kreditorenabteilung mit Lieferanten.
Das unterscheidet sich natürlich immer ein bisschen von Firma zu Firma.
Kommt auf die Ausmaße des Unternehmens an. Gaaanz alleine in einem Büro ist man da eher selten. Manchmal ist Büro und Kunden Areal zusammen bzw ungetrennt. Geht nicht umhin, das dich dann mal jemand anspricht.
für psychologische Betreuung sind Lohnbuchhalter selbstverständlich nicht zuständig auch sonst niemand im Betrieb oder in der HR-Abteilung. Es gibt mittlerweilse Trends in die Richtung, aber da muss man sicherlich abwägen, inwiefern eine Befugnis besteht derartige private Daten zu sammeln oder Leute zu "betreuen" - siehe aktuelle H&M-Anklage wegen ähnlicher Vergehen