Hat jedes Auto ein Bremsverstärker und ist das auch Funktionstüchtig wenn der Motor aus ist?

8 Antworten

ohne Motor geht auch keine Bremskraftverstärker.

Und die ganz alten Fahrzeuge haben das noch nicht.

XSurvivexx97 
Fragesteller
 04.08.2016, 07:45

Achso ok danke
Und Funktionier das auch wenn das Auto außer Betrieb ist und mann Abschleppen muss

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gerd1011  04.08.2016, 07:48
@XSurvivexx97

das funktioniert, solange der Motor läuft. Wenn Du abschleppst, wenn der Motor nicht läuft, dann funktioniert er nicht und Du musst richtig auf die Bremse treten, um nicht dem vorderen draufzurollen!

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soga57  04.08.2016, 08:06

bremskraftverstärker gibt es seit den 60er Jahren. Er wurde notwendig mit Einführung der Scheibenbremsen, da hier der Selbstverstärkungseffekt von Trommelbremsen fehlt.

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Fraganti  04.08.2016, 12:17
@soga57

Falsch, nur in Deutschland wurde der Bremskraftverstärker erst ab den 1960ern langsam zur Massenerscheinung. 

Der erste Hersteller, der einen Bremskraftverstärker verwendete, war Tincher (USA) in 1903. Allerdings handelt es sich um ein pneumatische Bremssystem, wie es heute nur noch an LKWs verwendet wird. 

Das hydraulische Bremssystem, wie es heute an jedem PKW zu finden ist, war ab den 1920ern in Amerika und Belgien (ja, Belgien hatte damals Autoindustrie) bereits mit Bremskraftverstärker erhältlich. 

Der amerikanische Hersteller Pierce-Arrow bot z.B. ab 1928 gar keine Fahrzeuge ohne Bremskraftverstärker mehr an. 

Das erste deutsche Fahrzeug mit Bremskraftverstärker ab Werk der Mercedes 300SL Flügeltürer Mitte der 1950er. Er nutzte den Unterdruck im Saugrohr, genau wie der 1928er Pierce-Arrow es auch schon tat. Bosch bot allerdings in den 1930ern schon ein mal Nachrüstsets inkl. Bremskraftverstärker an, um deutsche Fahrzeuge mit den schwachen Seilzugbremssystemen auf ein hydraulisches System umzurüsten. Dafür kauften sie Lizenzen bei einem belgischen Patentbesitzer. Ob sie aber auch nur ein einziges Set davon verkauften, ist nirgends erwähnt. Man findet gar keine Einzelteile mehr davon, daher werden sie es, wenn überhaupt, nicht oft verkauft haben. 

Scheibenbremsen wurden irgendwann in den 1890ern erfunden und von da an immer in irgendwelchen Fahrzeugen angeboten. z.B. Sperry (USA) baute ab 1898 Elektroautos mit Scheibenbremsen an der Vorderachse. 

Lanchester (UK) bekam 1902 ein Patent auf ein hydraulisches Scheibenbremssystem an der Vorderachse. Frood (UK) löste das problem des Bremsgeräuschs, durch die Verwendung von Bremsbelägen aus Asbest an Scheibenbremssystemen in 1907 

usw.

Crosley (USA) und Imperial (USA) waren die ersten, die Scheibenbremsen an allen 4 Rädern anboten, beide in 1949. 

Jaguar (UK) folgte 1953, Austin-Healey (UK) und Citroen (F) 1955, Triumph (UK) 1956...

Aber in Deutschland kam auch die Scheibenbremse erst ab Mitte der 1960er und sehr langsam in Mode. Daher kommt deine falsche, zeitliche Einschätzung, und die subjektive Behauptung, dass beide Entwicklungen miteinander zusammenhängen würden, was sie aber überhaupt nicht machten. 

Die zunehmende Verwendung von Bremskraftverstärker ab den 1920ern resultiert aus einem Männermarkt, der in einigen Ländern langsam gesättigt war. Man sah Absatzsteigerungen nur noch darin, Frauen als Kunden zu gewinnen und die fing man durch eine leichte Bedienbarkeit des Fahrzeugs. Die weiblichen Fahrer hatten damals gerade in einigen Ländern ihre erste Blütezeit in Werbekampagnen und die Werbung setzte zunehmend auf Argumente der Leichtigkeit. In Deutschland war eine solche Entwicklung dagegen vollkommen unnütz, und nicht existent, denn dort hatte zu der Zeit nur jeder 90.-100. Einwohner überhaupt ein Auto und Frauen, die über eigenes Geld verfügten, gab es noch gar nicht. Dort war sogar noch mit Übergriffen der noch rückständigeren Landbevölkerung auf Kraftfahrer zu rechnen, weshalb selbst der ADAC in den 1920ern Frauen ganz vom Fahren abriet und Männern den Tipp gab, immer eine geladene Schusswaffe bei Landfahrten griffbereit zu halten! 

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Deine Frage ist leider zu oberflächlich gestellt.

Was verstehst du unter 'Motor aus'? Steht der Motor, oder ist die Zündung ausgeschaltet?

Es gibt nicht DEN Bremskraftverstärker. Meist wird er vom Motor angetrieben. Solange der sich dreht (auch bei ausgeschalteter Zündung), wird Unterdruck erzeugt, der im Bremskraftverstärker 'gespeichert' wird, und der, je nach Bauart, auch nach Wochen noch für mehrere Bremsungen vorhanden sein kann, oder der fast augenblicklich weg ist, sobald der Motor steht.

Dann gibt es Bremskraftverstärker, die über eine elektrische Pumpe angetrieben werden. Die funktionieren immer, sobald die Zündung eingeschaltet ist (also auch bei stehendem Motor).

Ja, jedes Auto seit ein paar Jahrzehnten hat einen Bremskraftverstärker.

Und wenn der technisch in Ordnung ist (Unterdruckdose einigermaßen dicht), ist der nach Abschalten des Motors noch für ca. 2-3 Bremspedalbetätigungen aktiv.

die "aktuellen" Autos schon, allerdings nicht ohne laufenden Motor. Unter anderem sollte man auch deswegen beim Abschleppen nach Möglichkeit immer den Motor laufen lassen

Ja, zumindes die neueren Modelle der letzten 10 bis 15 Jahren.

Nein, hierzu wird der laufende Motor benötigt!

checkpointarea  04.08.2016, 09:28

Zeig mir mal ein Auto von 2001 oder 2006 ohne Bremskraftverstärker.

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