Hat der Erlkönig versucht, ein Kind das Gott zu sich nehmen wollte, ihn wieder zu entreißen und wird uns damit gesagt das so etwas nicht möglich ist?

8 Antworten

Ich glaube, dass Gott bei Goethe, dem Freigeist, eher weniger im Spiel war.

Ich vermute, dass Goethe hier gar keine versteckte Botschaft im Sinn hatte, sondern lediglich eine mitreißende, metaphorische Beschreibung eines tragischen Ereignisses ablieferte. Ein Vater will vergeblich sein Kind retten, dieses Kind hat tödliches Fieber und phantasiert und stirbt schließlich in seinen Armen, bevor er es retten kann.

Muss Lyrik immer eine "höhere Botschaft" haben? Ein Gedicht ist doch keine Propagandaschrift.

Manchmal haben Gedichte in der Tat eine höhere "Botschaft", z.B. im "Römischen Brunnen" von C.F. Meyer, der ja nicht nur einen Brunnen, sondern auch den "ewigen Kreislauf des Lebens" in einem sprachlichen Bild beschreibt.

Wenn ein verwegener Interpretator vorbeikommt, könnte der in seiner Intepretation ja auch noch schreiben, dass C.F. Meyer sicher schon den Film "König der Löwen" und auch den Titelsong von Elton John vorausgesehen hat. :-)))

Interpretationen kann man auch überdrehen, weil man glaubt, dass die eigene Interpretation wesentlicher und gehaltvoller ist, als das originale Kunstwerk.

Nenn es den Hochmut des Deuters!

AlexHerzog 
Fragesteller
 09.10.2017, 22:31

Vilt war es Goethes Absicht andere zum hinterfragen verleiden zu wollen?

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Gut möglich, denn Gott gibt das Leben und Gott nimmt das Leben. Und wenn Gott etwas beschlossen hat, dann kann niemand es aufhalten. Und wenn einen Menschen etwas nicht treffen soll, dann können Gruppen von Menschen einem einzelnen nicht schaden.

Ich denke aber nicht, dass das Gedicht nun so eine tiefe Bedeutung hat. Es war ein fiebriges Kind und der Vater hat es einfach nicht geschafft, es rechtzeitig zum Arzt zu bringen.

Der Todeszeitpunkt eines Menschen ist festgeschrieben. Ca.im dritten Schwangerschaftsmonat wird das im Mutterleib auf den Fötus “festgeschrieben“ durch einen Engel.

PatrickLassan  03.04.2018, 20:12
Ca.im dritten Schwangerschaftsmonat wird das im Mutterleib auf den Fötus “festgeschrieben“ durch einen Engel.

Aberglaube.

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Möglich. Das Ding bei Posie, eigentlich bei egal welcher Kunst, ist, dass oft die Aussage nicht ganz eindeutig eingrenzbar ist. In ganz vielen Fällen hat der Urheber selbst etwas ganz anderes oder auch gar nichts damit gemeint. Manchmal, ob die Lehrer das glauben oder nicht, wollte der oder die einfach eine schöne Szene, ein Gedicht über ihre Lieblingslandschaft oder ein Bild mit dunklen Farben schaffen und nicht damit die Welt verändern.

Bottom line: Es kann sein, muss aber nicht. Wenn das eine Hausaufgabe sein soll, wovon ich ausgehe, kannst du ja einzeln herausarbeiten, was im Text dafür spricht und was dagegen.

AlexHerzog 
Fragesteller
 08.10.2017, 12:02

Mich interessiert nur was allgemein als Antwort gegeben wird um einen Abgleich zu machen,  aber danke zu deiner objektiven Erläuterung, Uns ist das denken gegeben?

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Andracus  08.10.2017, 12:10
@AlexHerzog

Halt nicht jedem auf dieser Website. Tut mir leid, dich in die falsche Schublade gesteckt zu haben, aber wenn du mal Zeit hier verbracht hast, um wirklich Leuten weiterzuhelfen, frustrieren die ganzen Hausaufgabenfragen doch extrem. Du musst zugeben, dass deine wie eine klingt. Im übrigen wäre das so oder so meine Antwort gewesen, nur in einem anderen Ton

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Der Erlkönig ist aber eher mit dem Tod zu vergleichen.Um zu Gott zu kommen muss man Tod sein.Der Junge aber wollte Leben und sah deshalb den Erlkönig als etwas böses an .Der Gedicht zeigt einfach nur den Kampf zwischen Leben (der Junge) und Tod (der Erlkönig).Ich denke Goethe wollte aus dem Jungen ein Held machen der den Tod nicht wollte und nur mit Gewalt von Tod bezwungen wurde.Die Geschichte ist ja in Jena angeblich wirklich passiert.

Diese Frage wird ein gläubiger Mensch anders beantworten als ein Atheist bzw. der Agnostiker.

Es verbleibt die Handlung, die Tat zum Schutz des Kindes!