Hasste Michael Ende Physik (Jim Knopf Romane)?
In den Romanen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und Jim Knopf und die Wilde 13 gibt es jede Menge Erscheinungen und Vorrichtungen, die der Physik diametral entgegen stehen, die man gerade im Physikunterricht als Beispiele für Unmögliches nehmen könnte. War das nur Spielerei Endes, wollte er bewusst eine Fantasiewelt als Gegensatz zur Realität schaffen, oder hat er Physik gehasst und damit sinngemäß den Physiklehrern den Stinkefinger gezeigt?
- Spucken im Looping
- Lauter werdendes Echo im Tal der Dämmerung
- Scheinriese Tur Tur, der mit zunehmender Entfernung größer statt kleiner erscheint.
- Schwarze Felsen, die Licht schlucken und alles dunkel machen
- Magnete, die durch Aufteilen in Pole an- und ausgeschaltet werden können.
- Ein vor die Lokomotive gehängter Magnet lässt diese immer hinter sich her fahren oder fliegen
- Perpetuum Mobile
5 Antworten
Michael Ende schrieb Geschichten, Märchen und Fantasy.
Die Realität verhindert oft Kreativität. Heißt aber nicht, dass M. E. Physik hasste, er hat sich von der Physik sicherlich inspirieren lassen und so zurechtgebogen, dass sie seine Geschichten spannender machen.
Sicher wußte er über Physik einiges. Er dürfte sie nicht gehasst haben-er war ein intelligenter Mensch. Seine Phantasien sind wunderschön-die wissenschaftliche Seite ist daher unerheblich.
Ich dachte im Gegenteil immer, er lasse sich von der Physik inspiriere. In deinen Beispielen sieht man doch, welche Freude er an Naturgesetzen hatte und wie sehr sie ihn verwunderten. Physiker brauchen genau so eine Beobachtungsgabe und eine Faszination für das Seltsame.
Speziell schön ist auch die Beschreibung der Zeit bei Momo. Hätte Ende dieses Buch jemals schreiben können, wenn es die Relativitätstheorie nicht gegeben hätte? - Ich glaube kaum!
Genau DAS ist doch im wahrsten Sinne FANTASTISCH!
Jim Knopf und Lukas sind in einem sehr wörtlichen Sinn traumatisch!
Diese Bücher sind für Kinder, zumindest hab ich es mir hat es mir meine Mutter, als ich drei Jahre alt war vorgelesen und es mir im Fernsehen angesehen. Da man erst auf den weiterführenden Schulen Physik hat, wissen die Kinder nicht, dass so etwas nicht funktioniert. Und selbst wenn sie es wüssten, Jim Knopf geht ja in Richtung Fantasy-Roman, was bedeutet, dass in diesen Büchern sogar Dinge enthalten sein müssen, die es in Wirklichkeit nicht gibt oder nicht funktionieren würden.
Außerdem gibt es auch noch Dinge, die biologisch oder chemisch nicht funktionieren. Beispielsweise können sich Drachen, welche warscheinlich zu den Sauropsiden gehören, mit Flusspferden, also Säugetieren, paaren und vollkommen gesund oder überhaupt Nachkommen bekommen. Selbst innerhalb der Säugetiere oder der Sauropsiden kann man nicht alle Tiere kreuzen, weshalb eine Kreuzung zwischen Säugetieren und Sauropsiden vollkommen unmöglich ist. Und Lokomotiven können sich überhaupt nicht biologisch fortpflanzen, egal ob mit Sexpartner oder nicht. Chemisch ist es unmöglich ein festes, geschweige denn ein unzerstörbares Objekt zu erschaffen in dem man Feuer und Wasser "mischt". Selbst wenn man ein festes Objekt, wie eine Lokomotive nimmt, das verwandelt werden soll, ist das eigentlich unmöglich, da eine Lokomotive aus Stahl besteht während Diamanten (ich schätze mal, das mit dem Kristall der Ewigkeit ein Diamand gemeint ist) aus Kohlenstoff bestehen und sie nur unter hohem Druck entstehen, dadurch hätte man am Ende auch keine Lokomotive mehr, sondern ein unförmiges etwas.
Das mit dem ein- und ausschalten eines Magneten könnte sogar funktionieren. Bei einem Magneten befinden sich auf der eine Seite zu viele Elektronen (Minuspol), auf der anderen zu wenig Elektronen (Pulspol) weshalb sie andere Atome, die auch geladen oder polarisiert sind anziehen. Nimmt man einen festen Stoff mit hoher und einen mit niedriger Elektronegativität, die sich im elementaren Zustand befinden, und verbindet sie über ein Kabel mit einander, so wandern Elektronen vom Stoff mit der niedrigen Elektronegativität zum Stoff mit der hohen Elektronegativität. Dies findet solange statt, bis ein Stoff keine Elektronen mehr abgeben beziehungsweise aufnehmen kann oder man die Verbindung vorzeitig unterbricht. Man könnte also einen Magneten ein - und ausschalten, wenn nach ausschalten des Magnets die Rückreaktion abläuft, weshalb die Stoffe kurz nach dem ausschalten nicht mehr geladen wären.