Harry und Sirius?

10 Antworten

Man erfährt es erst später, aber Harry kann, solange er minderjährig ist, durch Petunia den Blutschutz genießen, d.h. er ist vor Voldemort sicher, solange er einen Ort, an dem Lilys Blut noch fließt (Blutsverwandschaft) als sein Zuhause bezeichnen kann. Deshalb soll er auch immer in den Sommerferien zurück zu den Dursleys, damit er das "Zuhause" nicht verliert.

Da Sirius Black nicht blutsverwandt mit Lily ist, kann er diesen Schutz nicht bieten.

Dieser Schutzzauber wird übrigens im 7. Teil sehr wichtig, denn da geht es darum, dass der Zauber verfällt, sobald Harry erwachsen wird, und der Orden des Phönix organisiert einen Trupp, der Harry sicher fort bringen soll, da er in Petunias Haus nicht mehr geschützt ist (Leider gehen dabei Moody, Hedwig und Georges Ohr drauf).

Im ersten Teil wird dieser Blutschutz noch überhaupt nicht erwähnt. Mir ist es auch ein Rätsel, wieso Dumbledore das nicht wenigstens McGonagall erklärt. Sie fragt ihn ja exta, ob es wirklich sein muss, Harry bei diesen schlimmen Menschen zu lassen, und Dumbledore begründet das mit zwei anderen Dingen: 1. Sie sind die einzigen lebenden Verwandten (Er meint wohl Blutsverwandte, sagt von dem Schutz aber kein Wort). 2. Es würde Harry besser tun, wenn er nicht als Berühmtheit aufwächst, sondern als ganz normaler Junge (Diesbezüglich bin ich immer noch im Streit mit Dumbledore. Meiner Meinung nach wäre wirklich alles besser gewesen als die Dursleys und es gibt absolut keine Entschuldigung, ein Kind wissentlich in so einem misshandelnden Umfeld zu lassen).

Man könnte natürlich einfach sagen, dass Rowling sich beim Schreiben des ersten Teils den Blutschutz noch gar nicht ausgedacht hat und ihn deshalb nicht erwähnt. Sie hat sich ja wirklich vieles für die sieben Bände schon von Anfang an zurecht gelegt, aber sicher nicht jedes Detail.

TheNegativeOne  02.08.2018, 23:43

Aber Dumbledore sagt doch in "Halbblutprinz", dass er nicht mit einer so schlechten Behandlung durch die Dursleys gerechnet und gehofft hatte, sie würden Harry wie einen eigenen Sohn aufziehen, daher kann von wissentlich doch eigentlich nicht die Rede sein? Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sich grundsätzlich Dumbledores Verständnis entzieht, wie man ein Kind bzw. einen Menschen grundlos so herzlos behandeln kann, weswegen er das wahrscheinlich gar nicht in Erwägung gezogen hatte. Und ansonsten wissen wir ja, dass Dumbledore in solchen Fällen gerne mal die Scheuklappen aufsetzt und arglos Zitronenbonbons lutscht, siehe Snape, bei dem er auch, ganz der gute Opi, gehofft, hat, er wäre netter zu Harry, oder Tom Riddle, den er ebenfalls im Waisenhaus hat versauern lassen, obwohl es ihm dort schlecht ging.

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MiaSidewinder  03.08.2018, 21:38
@TheNegativeOne

Du sagst es ja selbst: Scheuklappen. Es gab genügend Situationen, in denen die Alarmglocken hätten schrillen müssen - auch bei McGonagall (aber die hatte Dumbledore ja schon vergeblich gewarnt). Der Hogwarts-Brief wurde an "Mr. H. Potter, Der Schrank unter der Treppe" addressiert. Dumbledore schickt Hagrid persönlich los und der findet Harry in dieser Hütte auf dem nackten Boden schlafen. Harry bleibt jede Weihnachtsferien lieber in Hogwarts und ich glaube, er hat sogar mal gefragt, ob er nicht auch über den Sommer bleiben kann, weil er nicht zu den Dursleys will. Er trug als kleiner Junge die ausgebeulte, zerfetzte, abgetragene Kleidung in Übergröße von Dudley und nicht mal seine Brille wurde repariert (im Buch erledigt das Hermine nicht gleich). Er bittet McGonagall um eine Erlaubnisschrift für Hogsmeade, weil er sie (ich glaube tatsächlich als einziger) nicht von zuhause bekommen hat. Und Dumbledore selbst muss Petunia einmal einen Heuler schicken und sie an den Blutschutz erinnern, weil die Dursleys Harry für immer aus dem Haus werfen wollen.

Es mag sein, dass Dumbledore all das wirklich nicht als Alarmzeichen wahrgenommen hat oder nicht auf McGonagall hören wollte, aber dann ist er in seiner Position als Schulleiter, wo so viele Kinder unter seinem Schutz stehen und er eine pädagogische Verantwortung hat, nicht besonders geeignet. Ich glaube nicht, dass er Harry damit etwas Böses wollte, aber sein Handeln oder vielmehr Nichthandeln ist diesbezüglich trotzdem falsch und wie gesagt in seiner Position m.M.n. unentschuldbar.

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TheNegativeOne  03.08.2018, 22:51
@MiaSidewinder

Damit hast du natürlich vollkommen recht, aber du schriebst, dass Dumbledore Harry zu den Dursleys gab, wissend, dass es ihm dort schlecht ergehen würde, und da denke ich mal, dass er wahrscheinlich nicht damit gerechnet hatte. Sicherlich kann man ihm vorwerfen, dass er, obwohl er Harry überwachen ließ und dementsprechend von dessen trauriger Lage wusste, nie etwas unternommen hat. Andererseits kann man das aber wirklich allen Lehrern vorwerfen, auch Harrys ehemaligen Muggellehrern, die schließlich mitbekommen haben sollten, dass Harry bspw. wie aus der Altkleidersammlung angezogen rumläuft, während Dudley nur das Beste vom Besten besitzt, wobei ich es generell immer merkwürdig fand, dass die Dursleys, die so sehr auf den schönen äußeren Schein bedacht sind, ihren Neffen so offensichtlich schlecht behandeln.

So meinte ich das nicht. Ich denke schon, dass Dumbledore die Verwahrlosung mit Ärger/Sorge/was auch immer zur Kenntnis genommen hat, und wie gesagt, sicherlich kann man ihm hier vorwerfen, dass er nichts dagegen getan und die Zustände ignoriert hat, solange Harry dort „Zuhause“ und dementsprechend geschützt war. Allerdings sind die Lehrer allesamt ziemlich ignorant, was die häusliche Situation der Schüler anbelangt – McGonagall verteidigt Neville auch nur einmal gegen seine überdominante Großmutter, als sie dieser in „Halbblutprinz“ eine Eule schickt, dass Zauberkunst kein unnützes Fach wäre, nur weil sie schlecht darin war.  

Dass Dumbledore nicht unbedingt geeignet für den Posten des Schulleiters ist, da stimme ich zu. Das merkt man ja schon daran, dass er den Job offenbar für verhältnismäßig unwichtig hält, weil er meinte, er wäre ungeeignet für Machtpositionen, weswegen er kein entsprechendes Amt bekleiden wollte und stattdessen Schuldirektor wurde.

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MiaSidewinder  05.08.2018, 13:15
@TheNegativeOne
Du schriebst, dass Dumbledore Harry zu den Dursleys gab, wissend, dass es ihm dort schlecht ergehen würde, und da denke ich mal, dass er wahrscheinlich nicht damit gerechnet hatte.

Nein, ich schrieb, dass er ihn wissend in diesem Umfeld gelassen hat. Vorher wusste er das natürlich nicht, aber auch später, als er es hätte wissen müssen, hat er Harry dort gelassen. Dass irgendwann noch die Erklärung mit dem Blutschutz dazu kommt, ändert für mich auch nicht viel. Dumbledore hätte wenigstens ab und zu bei den Dursleys vorbei kommen können oder jemanden vorbei schicken können, ähnlich wie beim Jugendamt, der nach dem Rechten sieht und die Dursleys in ihre Schranken weist.

Dass auch die anderen Lehrer und selbst die Muggellehrer eigentlich etwas hätten merken und unternehmen müssen, da stimme ich dir voll und ganz zu. Nur bei Dumbledore ist es mir wichtig, weil er selbst diesen Fehler darstellt, als wäre es ein kluger Schachzug von ihm und gut durchdacht. Die anderen Lehrer, vor allem Muggellehrer waren vermutlich einfach unsicher und überfordert mit der Situation. Bzw. bei McGonagall könnte ich mir sogar vorstellen, dass sie mit Dumbledore über Harrys Umstände gesprochen hat und dieser einfach uneinsichtig war, da kann sie dann leider nicht viel mehr tun. Aber vor allem bei den Muggel-Lehrern ist das ja leider wirklich oft so, dass sie diesbezüglich nicht genug geschult sind und deshalb lieber ignorieren, als etwas falsch zu machen oder womöglich die Umstände des Kindes zu verschlimmern.

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Es stimmt schon, dass die Dursleys – Petunia und Dudley, um genau zu sein – die einzigen lebenden Blutsverwandten Harrys sind und genau das ist der Knackpunkt. Lilys Lebensopfer legt einen mächtigen Schutzbann über Harry, den Dumbledore auf das Zuhause der Dursleys ausdehnen kann, weil besagter Schutz in Harrys Blut fließt und Lily dieses Blut logischerweise mit ihrem Sohn, ihrer Schwester und ihrem Neffen (Blutsverwandtschaft) teilt – Sirius mag Harry mehr lieben, aber er ist eben nur der Pate und kein Blutsverwandter. Deswegen muss Harry in den Sommerferien jedes Mal wenigstens für kurze Zeit in den Ligusterweg zurückkehren, sozusagen um den Schutz aufzufrischen. Der Schutz wirkt, bis Harry entweder volljährig wird oder solange er den Ligusterweg sein Zuhause nennen kann. In „Orden des Phönix“ schickt Dumbledore einen Heuler an Petunia, damit diese den geplanten Rauswurf Harrys durch Vernon verhindert (weil der Schutzbann ansonsten gebrochen worden wäre), und du erinnerst dich vielleicht, dass Moody in „Heiligtümer des Todes“ genau das anspricht, dass der Schutzbann nicht mehr wirkt bzw. nicht mehr lange wirkt, weil Harry den Ligusterweg mit der Absicht, nie wieder zurückzukehren, verlassen will, das Haus ergo nicht mehr sein Zuhause ist.   

Auf der anderen Seite wusste niemand, nicht einmal Dumbledore, dass Peter anstatt Sirius zu James‘ und Lilys Geheimniswahrer ernannt wurde. Dementsprechend sprach die Beweislast natürlich gegen Sirius und es ist logisch, dass Klein-Harry nicht ausgerechnet dem Mann anvertraut wird, der ein vermeintlicher Todesser ist, zumal Sirius kurz darauf sowieso inhaftiert wurde.  

Ich glaube, Verwandte gehen in dem Fall vor. Sirius ist ja nicht Blutsverwandt mit Harry. Außerdem könnte Sirius Hagrid die Erlaubnis gegeben haben, dass er sein Motorrad ausleiht, egal ob er in Azkaban sitzt, denn es wird ja wohl kaum in seiner Zelle stehen ;)

Hallo!

Sie haben Harry nicht zu Sirius gebracht, da er ja in Askaban gefangen war und sie dachten er war auf der Jagd nach Harry, was nicht stimmte.

Sie dachten wahrscheinlich, wenn sie ihn zu Sirius bringen würden, könnten sie ihn auch gleich Voldemort geben.

und sirius wurde glaube ich noch in der selben nacht nach askaban gebracht