Hallo, würdet ihr als Lehrer euren Schülern bei einer mündlichen Prüfung ein Auge zudrücken, wenn es um Bestehen und nicht Bestehen ginge?

17 Antworten

Wenn es direkt an der Grenze zwischen bestanden und nicht bestanden ist, wäre ich (je nach Vorgeschichte vermutlich) schon geneigt noch ein zwei Sachen für den Schüler positiv aus zu legen so dass er noch den einen Punkt der ihn rettet bekommt. Aber wenn jemand falsch antwortet ist es eben falsch, je nach Frage hat man da Interpretationsfreiraum oder auch nicht.

Kommt für mich drauf an. Das klingt jetzt heftig, aber es kommt eben auch darauf an wie sich der Schüler ansonsten gibt.

Es gibt Schüler, die versuchen es wirklich besser zu werden, es klappt aber nicht so wirklich und sie liefern aber eine passable mündliche Prüfung ab... da würde ich dann vielleicht einen Punkt hochgehen, wenn das was brächte und es wirklich zwischen Bestehen und nichtbestehen entscheiden würde.

Andererseits gibt es auch Schüler, die stellen sich quer, wollen es nicht und versuchen es auch nicht, was man ihnen häufig an den Antworten anmerkt. Da wäre ich dann eher vorsichtig.

Grundsätzlich bin ich allerdings dafür, dass jeder auch nach der Leistung beurteilt wird, die er erbracht hat. Meiner Meinung nach sollten sich Lehrer eher um objektivität bemühen und dazu gehört eben auch einem schüler, so gern man ihn hat, eben die schlechtere Note zu geben, wenn dies angebracht ist.

Wenn es wirklich nur so ein kleiner Aspekt ist... dann würde allerdings auch ich aus einem halben Häkchen ein ganzes machen

Hallo!

Wenn erkennbar ist, dass der Schüler alles gibt was er kann und sich wirklich anstrengt, abmüht und versucht alles zu geben, dann würde ich in Gottes Namen schon irgendwie versuchen das irgendwie hinzudübeln und auf die bessere und zum Bestehen nötige Note runden, wenn er auf "komma fünf" oder "komma sechs/komma sieben" steht.

Man muss aber andererseits auch schauen, ob man dem Schüler damit einen Gefallen tut oder nicht. Wenn die Noten allgemein so schlecht sind, dass sich abzeichnet, er schafft die Prüfung im Allgemeinen nicht egal wie das von mir zu benotende Fach ausfällt, würde ich versuchen mit ihm zu reden und zu schauen, dass er es selbst einsieht, dass es besser ist wenn er das Schuljahr wiederholt. Man braucht dafür nur genügend Fingerspitzengefühl und ggf. die Mitarbeit der Eltern.

Ist es aber ein frecher, desinteressierter, allgemein schwieriger und passiver Jugendlicher, der nur Stress macht, unhöflich ist und sich einen feuchten Kehricht um alles Schulische schert, das auch immer wieder unmissverständlich demonstriert, würde ich hier ohne Bedingung Härte zeigen.

Ein Faulpelz, der das ganze Schuljahr statt über den Hausaufgaben vor dem Bildschirm gesessen hat, um Minekraft oder sonstwas zu daddeln, soll besser behandelt werden als einer, der trotz Lernschwäche gepaukt und gelernt hat und ebenfalls auf der Kippe steht - für solch einen Heiopei soll der Prüfer ein Auge zudrücken?

Den wurde ich mit Pauken und Trompeten durchrasseln lassen und bei dem beschriebenen anderen schlechten Schüler beide Augen zudrücken.

Es kommt darauf an, wie man das "Auge zudrücken" genau definiert.

Handelt es sich um einen schmalen Grat zwischen Bestehen und Nichtbestehen, oder hat er in der mündlichen Prüfung gnadenlos versagt?

Wenn die Entscheidung knapp ist, würde ich immer zugunsten des Prüflings entscheiden. Im Zweifel stellt man dann einfache Zusatzfragen. Werden diese korrekt beantwortet, dann kann man ihn auch durchlassen.

Man darf auch die Nervosität bei einer Prüfung nicht unterschätzen. Durchaus möglich, dass er einen kleinen Blackout hat. So etwas würde ich nicht zwingend bestrafen.