Hallo, gehören Blitz und Donner immer zusammen?

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Ja, Blitz und Donner gehören zusammen. Die Hitze eines Blitzes führt dazu, dass sich die Luft sehr schnell ausdehnt. Das führt zu einem lauten Donnern, bzw. Krachen. Jeder Donner kommt also von einem Blitz, auch wenn man diesen vielleicht nicht direkt sieht, weil er zwischen den Wolken blitzt.

Blitz

Dieser Artikel beschreibt das Naturphänomen Blitz; zu anderen Bedeutungen siehe Blitz (Begriffsklärung).

Blitze zwischen Wolken und Erdboden

Blitze innerhalb der Wolken

Ein Blitz ist in der Natur eine Funkenentladung oder ein kurzzeitiger Lichtbogen zwischen Wolken oder zwischen Wolken und der Erde. In aller Regel tritt ein Blitz während eines Gewitters infolge einer elektrostatischen Aufladung der wolkenbildenden Wassertröpfchen oder der Regentropfen auf. Er wird dabei vom Donner begleitet und gehört zu den Elektrometeoren. Dabei werden elektrische Ladungen
(Elektronen oder Gas-Ionen) ausgetauscht, d. h., es fließen elektrische
Ströme. Blitze können auch, je nach Polarität der elektrostatischen
Aufladung, von der Erde ausgehen.

Künstlich im Labor mit Hochspannungsimpulsen erzeugte Blitze dienen
deren Studium oder der Überprüfung von Einrichtungen des Stromnetzes
hinsichtlich der Effekte von Blitzeinschlägen und der Wirksamkeit von
Schutzmaßnahmen.

Eine Blitzentladung ist deutlich komplexer als eine reine Funkenentladung.
Die der natürlichen Blitzentstehung zugrunde liegenden physikalischen
Gesetzmäßigkeiten sind bis heute nicht abschließend erforscht.

Inhaltsverzeichnis

1

Forschung

2

Theorien zur Entstehung

2.1

Entstehung elektrischer Ladung in einer Gewitterwolke

2.2

Spannungen innerhalb einer Gewitterwolke: Wolkenblitz und Erdblitz

2.3

Entstehung eines Blitzkanals durch Ionisation: Leitblitz, Fangentladung und Hauptblitz

2.4

Dauer, Stromstärke und Polarität von Blitzen

2.5

Länge eines Blitzes

2.6

Entstehung des Donners

2.7

Spannungskegel

3

Erscheinungsformen

3.1

Linienblitz

3.2

Flächenblitz

3.3

Perlschnurblitz

3.4

Kugelblitz

3.5

Wetterleuchten

3.6

Elmsfeuer

3.7

Positiver Blitz

3.8

Elfen und Kobolde

3.9

Eruptionsgewitter

4

Häufigkeit von Blitzen

4.1

Blitzereignis und Blitzdichte

4.2

Ortung

4.3

Entfernungsabschätzung über das Zeitintervall zum Donner

5

Blitzstatistik

5.1

Deutschland

5.2

Österreich

5.3

Schweiz

6

Blitzschäden und Schutzmaßnahmen

6.1

Wirkung auf Menschen

6.2

Verhalten bei Gewittern

6.3

Baurecht und Blitzschutz

6.3.1

Gesetzliche Vorschriften

6.3.2

Risikoanalyse – Blitzschutznachweis

7

Nutzung von Blitzenergie

8

Mythologie

9

Blitze auf anderen Planeten

10

Literatur

11

Siehe auch

12

Weblinks

13

Einzelnachweise

Forschung

Benjamin Franklin bewies am 15. Juni 1752 die Hypothese, dass bei Gewittern eine elektrische Spannung
zwischen Wolken und der Erde besteht, indem er einen Drachen in
aufziehende Gewitterwolken aufsteigen ließ und so eine Funkenentladung
auslöste. Dies war der Beginn der neuzeitlichen Blitzforschung. Bis
heute sind allerdings nicht alle Erscheinungsformen von Blitzen sowie
die damit verbundenen Effekte umfassend und unumstritten
wissenschaftlich erklärt, insbesondere wie die Ladungsunterschiede
entstehen, die zum Blitz führen.

Heutzutage haben sich verschiedene Verfahren zur Untersuchung von
Blitzen etabliert, die auch darauf achten, das Risiko für die Forscher
möglichst gering zu halten (im Gegensatz zur Methode Franklins). Häufig
werden Raketen abgeschossen, die einen metallischen Draht hinter sich herziehen (Blitztriggerung). Der Blitz gelangt durch den Draht zur Messstation, wo er analysiert werden kann. Andere Verfahren stützen sich auf Wetterballons oder Messungen durch Flugzeuge.

Lange Zeit war das Forschungsinteresse an natürlichen Blitzen gering,
da man glaubte, sie wie Funkenentladungen behandeln zu können, wie sie
ohne Weiteres im Labor erzeugbar sind. Erst seit Ende der 1990er-Jahre
hat sich dies geändert, da Ungereimtheiten auftraten, die durch das
einfache Modell nicht erklärt werden konnten. Es stellte sich als
unmöglich heraus, mit den heutigen Mitteln Blitze zur Energiegewinnung
auszunutzen.

Einige der jüngsten Forschungsprojekte sind:

In Österreich läuft auf dem Salzburger Sender Gaisberg ein Blitzforschungsprojekt von ALDIS.

Es werden dabei direkte Blitzeinschläge in den Senderturm ausgewertet

und unter anderem der Blitzstromverlauf messtechnisch erfasst.

In Brasilien untersucht das DLR-Forschungsflugzeug

Falcon

die Entstehung von Stickoxiden durch Blitze in tropischen Gewittern.

Im Jahre 2001 konnte nachgewiesen werden, dass Blitze auch Röntgen- und Gammastrahlung

aussenden. Diese Ergebnisse wurden in den folgenden Jahren vielfach

bestätigt, besonders durch den Nachweis von Gammastrahlung aus

Gewitterzonen durch den NASA-Forschungssatelliten RHESSI.

Im Blitzkanal können auch Kernfusionsreaktionen stattfinden, wie durch Messungen einer russischen Forschungsgruppe nahe Moskau festgestellt wurde, wobei der während der Entladung auftretende Neutronenfluss einige Hundertfache des natürlichen Neutronenflusses (zirka 50 pro cm² und Stunde) betragen kann.

[1] [2] Theorien zur Entstehung

Fotoserie eines Blitzes im Abstand von 0,32 Sekunden

Animation einer Blitzentladung

Am häufigsten beobachtet man Blitze zwischen speziellen Wolkentypen wie Cumulonimbus
und Erde, in den Tropen fast täglich, in gemäßigten Breiten vorwiegend
während der Sommermonate. Sehr zahlreiche Blitze werden auch bei
Vulkanausbrüchen[3]
beobachtet, bei denen aufsteigende Feuchtigkeit wohl nicht als Ursache
in Frage kommt. In beiden Fällen konnte bisher nicht lückenlos
aufgeklärt werden, wodurch es zu der gewaltigen Ladungstrennung kommt,
die vorher stattgefunden haben muss. Rätselhaft ist der offensichtliche
Unterschied zu Laborexperimenten mit Gasen, wo es wegen der guten
Beweglichkeit der Moleküle schwierig ist, Ladungstrennung ohne
metallische Leiter und Isolatoren zu erzeugen und längere Zeit
aufrechtzuerhalten.

Entstehung elektrischer Ladung in einer Gewitterwolke

Grundvoraussetzung für die Entstehung von Blitzen ist die Ladungstrennung.
Nach heutigem Wissensstand können eine Reihe von Mechanismen innerhalb
der Gewitterwolken dazu beitragen. Man unterscheidet dabei zwischen
Aufladungsmechanismen, die mit Influenz und ohne Influenz wirken können, wobei letztere die weitaus wichtigere Kategorie darstellen.

Grundvoraussetzung für die Trennung von elektrischer Ladung ist die Reibung durch kräftige Aufwinde innerhalb einer Cumulonimbuswolke, die 5–20 m/s und mehr[4]
erreichen können. In der Wolke kondensiert übersättigter Wasserdampf zu
kleinen, aber ständig wachsenden Wassertröpfchen. Die Kondensation
setzt Wärme frei. Dadurch bekommt die Luft eine höhere Temperatur als sie in gleicher Höhe ohne Kondensation hätte. Dies erhöht ihren Auftrieb
im Vergleich zur Luft außerhalb der Wolke. Der Aufstieg beschleunigt
sich. Beim Aufstieg kühlt sich die Luft durch den mit der Höhe sinkenden
Druck adiabatisch ab, was die Kondensation verstärkt und den Aufstieg weiter beschleunigt. In einigen Kilometern Höhe wird die Nullgradgrenze unterschritten, und die Wassertropfen gefrieren zu Eispartikeln, die durch Resublimation weiter anwachsen. Mit der Zeit werden die Graupelteilchen schwer genug, dass sie entgegen der Richtung der Aufwinde zum Erdboden fallen.

Vermutlich kollidieren in diesem Stadium kleinere, noch leichte Eiskristalle mit den Graupelteilchen und geben dabei Elektronen
an die Graupelteilchen ab. Diese nehmen eine negative Ladung an und
sinken so geladen weiter in den unteren Teil der Wolke. Die leichten,
jetzt positiv geladenen Eiskristalle werden von den Aufwinden weiter
nach oben getragen. Bei ausreichend hoher Steiggeschwindigkeit kommt es
zu einer Ladungstrennung, und es entstehen beachtliche Raumladungen.[5] In der Tropical Rainfall Measurement Mission
(TRMM) wurde festgestellt, dass die Stärke der Raumladungen direkt vom
Eisgehalt der Wolke abhängt. Das bedeutet eine starke Korrelation
zwischen der Eismenge in einer Wolke und der Blitzhäufigkeit.[6]

In Wolkenbereichen mit hohem Graupelanteil werden Luftmassen durch
die nach unten fallenden Graupelteilchen mit nach unten gerissen, und es
entstehen Abwindkanäle in der Gewitterwolke. In ihnen gelangen die
negativ geladenen Graupelteilchen zunächst in den unteren Teil der
Wolke. Der nun negativ geladene untere Teil der Wolke bewirkt nun durch Influenz,
dass sich der unter der Wolke befindliche Erdboden positiv auflädt, es
kommt zur klassischen Ladungsverteilung in einer Gewitterwolke. Hinzu
kommt, dass im unteren Teil der Gewitterwolke die Graupelteilchen wieder
schmelzen und sich dabei wieder positiv aufladen. Die gängige Erklärung
lautet, dass sich beim Anwachsen des Graupelteilchens in der Höhe
Lufteinschlüsse bilden, die beim späteren Auftauen den Wassertropfen
verlassen und dabei an der Oberfläche befindliche negative Ladung mit
sich nehmen. Auf diese Weise wird der unter der Wolke ausfallende Niederschlag
elektrisch neutral oder – wie man beobachtet hat – sogar positiv
geladen, während die negative Ladung im unteren Teil der Wolke
verbleibt.[7]
Die teilweise extrem starken Turbulenzen innerhalb von Gewitterwolken
erlauben kaum eine experimentelle Überprüfung all dieser Vermutungen.

Man kann sich weitere Prozesse vorstellen, welche diese Ladungsverteilung unterstützen: Die durch Resublimation
anwachsenden Graupelteilchen können sich positiv aufladen und diese
ihre Ladung bei Kollisionen an leichtere Eiskristalle abgeben, bevor
oder während sie in Richtung Erdboden fallen. Der umgekehrte Effekt,
also die negative Aufladung von sublimierendem Eis, käme dann in den
Abwindkanälen zum Tragen.[7]

In der bereits geladenen Gewitterwolke können weitere Ladungstrennungsmechanismen hinzukommen: Der Nobelpreisträger Charles Thomson Rees Wilson schlug im Jahre 1929 vor, dass die durch die Anwesenheit der Raumladung dipol-artig vorgeladenen und entsprechend (trotz hoher Turbulenz!) ausgerichteten Niederschlagspartikel in der Luft befindliche Ionen je nach Polarität entweder eingefangen oder abgestoßen werden können, unabhängig, ob diese gefroren oder flüssig sind.

In der Praxis kann man mit Elektrofeldmetern
messen, dass die oben dargestellte Ladungsverteilung im Gewitter häufig
zutrifft, dass es aber auch abhängig von der Art des Gewitters
(Frontengewitter, Wärmegewitter) und des Reifestadiums starke
Abweichungen geben kann, wie zum Beispiel weit in den unteren Teil der
Wolke reichende positive Raumladungen, negative Areale am Boden oder
positive Wolkenuntergrenze im Spätstadium eines Gewitters. Eine Klärung
aller Zusammenhänge steht bis heute aus.

Wolken- und Erdblitze

Spannungen innerhalb einer Gewitterwolke: Wolkenblitz und Erdblitz

Ein Blitz ist ein Potentialausgleich innerhalb der Wolke (Wolkenblitz) oder zwischen dem Erdboden und dem unteren Teil der Wolke (Erdblitz). Für Blitze zwischen der Wolke und der Erde muss der Potentialunterschied (die Spannung) einige zehn Millionen Volt betragen. In der Luft kommt es erst zu einer elektrischen Funkenentladung bei einer elektrischen Feldstärke von ca. drei Millionen Volt pro Meter (der so genannten Durchbruchfeldstärke); dieser Wert sinkt jedoch stark mit zunehmender Luftfeuchtigkeit.
Allerdings wurden solche Feldstärken in einer Gewitterwolke noch nie
gemessen. Messungen ergeben nur extrem selten Feldstärken von über
200.000 V/m, was deutlich unter dem Wert für den Durchbruch liegt. Daher
wird heute davon ausgegangen, dass die Luft zuerst durch Ionisation leitfähig gemacht werden muss, damit es zu einer Blitzentladung kommen kann.

Entstehung eines Blitzkanals durch Ionisation: Leitblitz, Fangentladung und Hauptblitz

Einige Forscher, als erster Wilson im Jahre 1925, gehen davon aus, dass durch kosmische Strahlung angeregte Elektronen
den Anfang einer Blitzentstehung bilden. Trifft ein solches Elektron
auf ein Luftmolekül einer Gewitterwolke, so werden weitere
hochenergetische Elektronen freigesetzt. Es kommt zu einer Kettenreaktion, in deren Folge eine Elektronenlawine entsteht (Runaway-Elektronen genannt, der genaue Mechanismus findet sich im Artikel Runaway-Breakdown erklärt).

Einer Blitzentladung geht eine Serie von Vorentladungen voraus, die gegen die Erdoberfläche gerichtet sind. Dabei wird ein Blitzkanal (Leitblitz) geschaffen, d. h., ein elektrisch leitender Kanal wird durch Stoßionisation der Luftmoleküle durch die Runaway-Elektronen gebildet. Der ionisierte Blitzkanal baut sich stufenweise auf (daher engl. stepped leader),
bis er zwischen Erdoberfläche und Wolke hergestellt ist. Die
Vorentladungen sind zwar zum Erdboden hin gerichtet, variieren aber
innerhalb weniger Meter leicht ihre Richtung und können sich
stellenweise aufspalten. Dadurch kommen die Zick-Zack-Form und die
Verästelungen des Blitzes zustande. Der Leitblitz emittiert – wie neue
Forschungen zeigen – auch Röntgenstrahlung mit einer Energie von 250.000 Elektronenvolt
(siehe hierzu die Literaturhinweise). Forscher der Universität Florida
haben 2004 nachgewiesen, dass die gemessenen Ausbrüche von
Röntgenstrahlen zusammen mit der Bildung der einzelnen Stufen des
Leitblitzes auftreten. Dabei nimmt die Intensität der Strahlung mit der
Anzahl der Stufen zu, je länger also der Blitzkanal wird. Während der
Hauptentladungen wurden keine Röntgenstrahlen gemessen. Noch ist nicht
bekannt, wodurch die Elektronen im Leitblitz so stark beschleunigt
werden. Der Vorgang des Runaway-Breakdown allein reicht für die gemessene Strahlung nicht aus (siehe dazu auch in den Weblinks).

Kurz bevor die Vorentladungen den Erdboden erreichen, gehen vom Boden eine oder mehrere Fangentladungen
aus, welche bläulich und sehr lichtschwach sind. Eine Fangentladung
tritt meistens bei spitzen Gegenständen (wie Bäumen, Masten oder
Kirchtürmen) aus, welche sich in ihrer Höhe von der Umgebung abheben.
Meist – aber nicht immer – trifft eine der Fangentladungen mit den
Vorentladungen zusammen und bildet einen geschlossenen Blitzkanal
zwischen Wolke und Erdboden. Der Blitzkanal weist maximal 12 mm im
Durchmesser auf. Durch diesen Kanal erfolgt dann die Hauptentladung, welche sehr hell ist und als eigentlicher Blitz wahrgenommen wird. Das Leuchten des Blitzes wird durch die Bildung von Plasma verursacht.

Lotzgeburt  04.06.2016, 16:49

Sorry, ich habs vergessen: Quelle: Wikipedia

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Donner

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Wettererscheinung Donner, weitere Bedeutungen unter Donner (Begriffsklärung).

Donner ist das krachende, mahlende oder rollende Geräusch, das von einem Blitz während eines Gewitters erzeugt wird.

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Donner, aufgenommen in Darwin, Australien

Inhaltsverzeichnis

1

Entstehung

2

Entfernungsbestimmung zum Entstehungsort

3

Mythologie

4

Weblinks

5

Einzelnachweise

Entstehung

Auf Blitz folgt Donner

Donner entsteht durch das plötzliche Ausdehnen der Luft, verursacht durch den extremen Temperaturanstieg beim Durchgang eines Blitzes. Dieser Vorgang kann nur bei ausreichender Luftfeuchtigkeit gestartet werden. Die Luft dehnt sich mit einer Geschwindigkeit oberhalb der Schallgeschwindigkeit aus und durchbricht die Schallmauer. So wird eine Druckwelle aus verdichteten Luftmolekülen erzeugt, die sich mit Schallgeschwindigkeit ausbreitet und als lauter Knall wahrnehmbar ist.

Die Intensität bzw. Lautstärke dieses Knalls nimmt mit der Entfernung
zum Entstehungsort ab, da sich die Energie der Druckwelle auf eine
größere Fläche verteilt. Während nur in unmittelbarer Nähe (bis zu 5 km)
ein "Knall" wahrnehmbar ist, streckt sich das Geräusch vor allem bei
weiter entfernten Blitzen in ein andauerndes Raunen oder Rollen, wobei
keine Lautstärkespitze mehr feststellbar ist. Dieses "Strecken" der
Druckwelle geschieht durch Dispersion,
d.h. unterschiedliche Schallgeschwindigkeiten der einzelnen
Frequenzanteile des Knalls, die dadurch zu verschiedenen Zeiten beim
Beobachter eintreffen, durch Brechung an Druckänderungen und Temperaturänderungen, die unterschiedliche Dichte und damit unterschiedliche Schallgeschwindigkeiten zur Folge haben, und Winde
in der durchquerten Luft, die die Schallanteile unterschiedlich
ablenken und vermischen. Ausnahmen, durch außergewöhnlich heftige
Entladungen in der Atmosphäre, sind jedoch auch möglich, so dass auch
über weite Distanzen noch ein eindeutiger Knall wahrzunehmen ist. Ist
die Entfernung zum Blitz zu groß, wird der Donner nicht mehr
wahrgenommen; siehe Wetterleuchten.

Begleitet wird dieser Knall von weiteren Geräuschen, die nichts weiteres sind als ein Echo,
also ein Widerhallen, der eigentlichen Druckwelle. Diese kann von
Wolken, Berghängen und Gebäuden reflektiert werden, sodass bei günstigen
Verhältnissen der Knall, in abgeschwächter Form, mehrmals nacheinander
wiederholt wird. Befindet sich der Beobachter zwischen dem
Entstehungsort und einem geeigneten Reflektor, kann der Donner sogar aus
zwei verschiedenen Richtungen wahrgenommen werden. Er scheint in der
Regel auch oft nicht nur direkt vom Blitz zu kommen, sondern gestreckt
aus dessen Umgebung, wodurch er einen breiten und bedrohlichen Charakter
erhält.

Ein weiterer Grund für einen ausgedehnten Knall, also ein längeres
Rollen, ist der Verlauf des Blitzes, wenn er sich beispielsweise über
mehrere Kilometer vom Beobachtungspunkt weg erstreckt. An jedem Punkt
des Blitzkanals wird diese Druckwelle erzeugt, sodass sie vom weiter
entfernten Teil des Blitzes mehr Zeit benötigt, um bis zum Beobachter
vorzudringen. Im Volksmund ist mit Donner genau dieses Zusammenspiel aus Knall, Rollen und Nachhallen gemeint.

Manchmal geht dem Knall auch ein Rollen voraus. Dieses geschieht,
wenn ein Teil des Blitzes sich näher am Beobachter befindet als der Rest
bzw. der eigentliche Blitz. Diese weit schwächere Druckwelle erreicht,
je nachdem wie sehr der Blitz gekrümmt ist, den Beobachter eine bis
mehrere Sekunden vor dem eigentlichen Knall. Damit dieses Phänomen
auftreten kann, muss sich der Blitzkanal im Verlauf um mindestens 150 m
horizontal vom Beobachter wegbewegen, da sonst die Zeit zwischen Rollen
und Knall zu kurz wäre, und somit beide Geräusche wahrnehmungsbedingt
zusammenfallen. Beispiel: Ein Beugen des Blitzkanals um etwa 340 Meter
vom Beobachter weg lässt das Rollen etwa eine Sekunde früher ertönen als
der eigentliche Knall.

Entfernungsbestimmung zum Entstehungsort

Die Entfernung eines Gewitters vom Standort des Beobachters lässt
sich einfach berechnen. Man erhält sie in Metern, wenn man die
Schallgeschwindigkeit von etwa 340 Meter pro Sekunde, mit der sich der
Donner nähert, mit der Zahl der Sekunden zwischen dem Aufleuchten eines
Blitzes und dem Wahrnehmen seines Donners multipliziert. Ein Gewitter
ist also etwa 3,4 Kilometer entfernt, wenn die Zeitspanne zwischen Blitz
und Donner zehn Sekunden beträgt.

Nicht mehr anwendbar ist diese Methode jedoch, wenn aufgrund von
mehreren zeitnahen Entladungen sich die Donner verschiedener und
unterschiedlich weit entfernter Blitze überschneiden und somit ein
sicheres Zuordnen der Donner nicht mehr möglich ist.

Mythologie

Der japanische Donnergott Raijin. Malerei aus der Edo-Zeit von Hanabusa Itchō (1652–1724)

Naturerscheinungen wie Donner, Sturmwind und Regen haben bei den
frühen Völkern den Gedanken an eine Himmelsgottheit hervorgerufen, die
als deren Urheber eine Erklärung dafür abgeben sollte, was anderweitig
nicht erklärbar war. In den kosmogonischen
Mythen werden alltägliche Erfahrungen als Modelle für die kosmische
Ordnung herangenommen. Typisch ist die Personifizierung des unheilvoll
und bedrohlich wirkenden Donners als Teilaspekt des Himmelsgottes, als
untergeordnete Gottheit in einer polytheistischen Religion oder als mächtiges Wesen in einer von Naturkräften bestimmten Glaubenswelt. Im europäischen Mittelalter wurde im Wald oder beim Pflügen auf dem Feld gefundenen, steinzeitlichen Artefakten, etwa Steinbeilen und Pfeilspitzen aus Feuerstein,
eine magische Bedeutung zugesprochen. Steinbeile habe der Donnergott
als Blitze herabgeschickt, weshalb sie „Donnerkeil“ genannt wurden.
Unter dem Haus vergraben, in Wänden vermauert oder auf dem Dachboden
versteckt sollten sie ähnlich wie Amulette Unheil fernhalten.[1]

Die christlichen Tataren benutzten früher für den Donner und für den Himmelsgott dieselbe Bezeichnung tängere-babaj (tängere von tengri, „Gott“, babaj, „Alter“) und erzählten eine Variante des verbreiteten Mythos, wonach der Donnergott bei der Verfolgung des Teufels (schaitan)
in einem von Pferden gezogenen Wagen über den Himmel eilte und mit den
Wagenrädern den Donner erzeugte. Die Vorstellung kam wohl mit der
Christianisierung über die Russen nach Zentralasien, weil bereits der
alttestamentliche Prophet Elija mit einem feurigen Wagen und ebensolchen Rossen über den Himmel zog.

Grollt der Donner, so spricht der Himmel. Chinesen und Mongolen führen diese Binsenweisheit des Volksglaubens auf einen Satz des Konfuzius (um 551–479 v. Chr.) zurück. Der chinesische Urmensch Pangu
bringt mit seiner Stimme Donner hervor. In vielen Kulturen gilt der
Himmelsgott als Wagenlenker. Das leicht fassbare Bild steht für den
Lenker des Schicksals, den Vorausbestimmenden.[2]

In der Mythologie der nordamerikanischen Indianer
ist die Natur von Geistern beseelt, einige verehren den Donner als
Donnervogel. Ebenso erklären die am Polarkreis in Nordasien lebenden Tungusen den Donner mit dem Geräusch eines fliegenden Riesenvogels. Dortige Schamanen
schnitzen den Vogel aus Holz und pflanzen die Figur auf eine lange
Stange, damit sie ihnen auf ihrer zeremoniellen Reise in den Himmel
Unheil fernhalten möge. Vom Blitz gefällte Bäume soll der Vogel mit
seinen steinernen Krallen zerteilt haben. Bei den sibirischen Samojeden
erschien der Donnervogel als Wildente, deren Niesen einen Regenschauer
herablässt. Beschützer der Schamanen, Donnervogel und eiserner Vogel
sind häufig zusammengehörende Vorstellungen. Der biblische Elija kommt
in den mythischen Erzählungen der Teleuten als Adler vor, der den Donner verursacht und mit dem Himmelsgott tengeri purkan gleichgesetzt wird, der in der zwölften Himmelsschicht wohnen soll.

In einigen Regionen in Zentralasien erscheint der Donner als durch
die Luft fliegender Drache, der bei den Mongolen Flügel und einen Leib
aus Fischschuppen besitzt. Donnergrollen verursacht er mit seiner Stimme
und Blitze, wenn er mit seinem Schwanz schlägt. Fliegt er tief genug,
können ihn die Menschen sehen. Dies passt zu einer anderen Vorstellung,
wonach ein in den Wolken schwimmender Fisch mit seinen Schuppen den
Donner und mit seinem Schwanz den Wind verursacht. Der zentralasiatische
Donnerdrache kann im Winter auf einem hohen Berg wohnen, wo er mit
seinem Atem den Reif und die Eisfelder in den Tälern erzeugt, er kann im
Winter in einem dichten Wald leben und dort Nebel bewirken oder während
der kalten Jahreszeit im Meer schwimmen.

Der mesopotamische Donnergott Adad, von den Soldaten Assurbanipals nach Assyrien gebracht. Buchillustration von Henri Faucher-Gudin um 1900.

Die Vorstellung des Donner verursachenden Drachen kam offensichtlich
von China in die nördlichen Regionen. Das chinesische Wort für „Drache“
und „Donner“, lun, wurde dort in einigen Sprachen zu lu oder ulu
für „Donner“. Nach einer mongolischen Erzählung bringt der Teufel den
Donner hervor, wenn er sich in ein junges Kamel verwandelt und ins
Wasser geht. Aus seinem Maul kommt dann Dampf heraus, der zu einer
dunklen Wolke aufsteigt und das Kamel mit nach oben nimmt. Wenn die
Wolke auf die Seite kippt, fällt das Kamel herunter, knirscht dabei mit
den Zähnen, spuckt Feuer und erzeugt so den Donner. Auf dem Rücken eines
anderen Kamels reiten drei Wesen über den Himmel, das eine schlägt eine
Trommel
und verursacht Donner, das zweite schwenkt ein weißes Tuch, woraus
Blitze hervorgehen und das dritte reißt dem Vieh am Zaumzeug, weshalb
Wasser aus seinem Maul läuft, das als Regen herunterkommt.

Aus Turkestan stammt die Auffassung von einem alten Weib, das Felle im Himmel ausschüttelt und so Donner verursacht. In der iranischen Mythologie
schüttelt dieselbe Alte ihre Hosen aus. Vielerorts gab es in
Zentralasien einen Donnerkult, bei dem die Menschen beim Herannahen
eines Gewitters ein Opfer darbrachten, in dem sie auf unterschiedliche
Weise Milch verschütteten.[3]

In der alten babylonischen Religion war Ištar
eine Planetengöttin, Schöpfergöttin und verkörperte des Weiteren
Fruchtbarkeit, sexuelle Begierde und Krieg. Als Sturmgöttin brachte sie
Regen und Donner. In dieser Rolle gehörte der Löwe zu ihrer Darstellung,
vermutlich wegen seines lauten Gebrülls. Der mesopotamische Wettergott Adad ist seit der akkadischen Zeit (Ende 3. Jahrtausend v. Chr.) unter dem Namen Iškur von kleinplastischen Abbildungen (Glyptik)
bekannt. Meist steht er auf einem zweiachsigen Wagen, der von einem
Löwendrachen gezogen wird, und schwingt eine Peitsche, deren Knall den
Donner und deren zuckende Bewegung den Blitz symbolisiert.[4]

Der mächtige Donnergott Zeus der griechischen Mythologie besiegte den bösen Titanen Kronos, der alle seine Kinder bis auf Zeus verschlungen hatte. Außerdem befreite er die als Gewitterdämonen gefürchteten, einäugigen Kyklopen und erhielt zum Dank von diesen Donner und Blitz geschenkt, die zu seinen Waffen wurden.[5] Zeus’ römisches Gegenstück war der höchste Gott Jupiter, der mit seinem Beinamen Jupiter Tonans („der donnernde Jupiter“) als Gewittergott verehrt wurde.

Im Unterschied zu Jupiter war der nordgermanische Thor kein Göttervater, sondern vornehmlich ein Donnergott. Sein Alternativname Donar ist von lateinisch tonare („donnern“) abgeleitet, wobei norwegisch tor ebenfalls „Donner“ bedeutet. Das machtvollste Attribut Thors ist sein Mjölnir
genannter Hammer. Wenn der Blitz einschlug, hatte für die Nordgermanen
Thor seine metallisch glänzende Waffe von oben herabgeschleudert.
Donnergrollen bedeutete, dass Thor mit einem von Ziegenböcken gezogenen
Wagen über den Himmel rollte. Da er ein freundlicher Gott war, tragen
noch heute viele Norweger seinen Namen.

Holzskulptur eines Donnergottes in Nigeria. Gefertigt von Lamidi Olonade Fakeye (1928–2009)

Mehrere Gemeinsamkeiten verbinden Thor mit dem altindischen obersten Gott Indra. Er wohnt auf dem Gipfel des Weltenberges Meru und zeichnet sich durch seine Waffe, den Donnerkeil Vajra, als Donner- und Sturmgott aus. Laut den Puranas zog Indra auf einem Pferdewagen (Ratha) über den Himmel, der vom Wagenlenker Matali gesteuert wurde[6].

Die Religionen der alten mittelamerikanischen Hochkulturen boten
detailgenaue Erklärungen für jedes natürliche Phänomen, dessen Ursache
im Wirken eines Gottes gesehen wurde. Bei den Azteken war Tlaloc ein Regen- und Fruchtbarkeitsgott, der auch mit Donner assoziiert wurde. Seine Entsprechung in der Religion der Maya hieß Chaac.
Ihm wurden viele Opfer dargebracht. Weitere Donnergötter der Maya waren
Ah Peku und Coyopa, der Herrscher über das Donnergrollen. In der Mythologie der südamerikanischen Inka gab es den Wettergott Illapa, der auch für Donner zuständig war, und den Blitz- und Donnergott Apocatequil.

In der afrikanischen Kosmogonie
spielt die Erschaffung des Kosmos nur eine untergeordnete Rolle, dafür
geht es mehr darum, wie sich die ersten Menschen einen Platz auf der
Erde einrichteten. Die westafrikanischen Songhai sprechen den Zin (abgeleitet von den muslimischen Dschinn),
den ersten von Gott geschaffenen Wesen, die Herrschaft über Wasser,
Land und Wind zu. Später kam Dongo hinzu, der zum Geist des Donners und
zum himmlischen Herrscher wurde. Bei den Aschanti
gibt es mehrere 100 Abosom, niedere Gottheiten, die Gewässer und Bäume
repräsentieren. Der bekannteste unter ihnen ist der Flussgott Tano, der
mit seinem Attribut, einer Axt, vermutlich früher ein Donnergott war.[7]

Während Regen- und Fruchtbarkeitskulte in Afrika weit verbreitet sind, kommt der personifizierte Donner relativ selten vor. Shango ist der Donnergott in der Religion der Yoruba in Nigeria. Er wird üblicherweise mit drei Köpfen und einer Doppelaxt dargestellt. Die Venda
in Südafrika kennen einen Raluvhimba genannten Schöpfergott, der in
allen Naturereignissen wie Sturm, Regen und Donner in Erscheinung tritt.
Eine Erzählung der Yeye, einer Volksgruppe in Botswana,
handelt in der für afrikanische Ursprungsmythen charakteristischen
Weise von einem anfangs präsenten Schöpfergott, der sich später – von
den Menschen enttäuscht – in den Himmel zurückzog, wo er gelegentlich in
einem hellen Licht zu sehen und seine Stimme beim Donnergrollen zu
hören ist.[8]

Rockuser  04.06.2016, 16:43

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Nein, gibt es nicht. Die kommen immer zusammen.

Zuerst siehst du den Blitz und je nachdem wie weit der Blitzeinschlag entfernt war, so lange braucht dann der Schall des Donners bis zu deinem Ohr.