Hallo an alle. Ich habe strohige Haare trotz Olivenöl, Kokosöl,Haarkuren und Spülungen. Bekomme keinen Glanz darein, hat vielleicht jemand noch ein Tip?

3 Antworten

Spülungen sind Kämmhilfen, gehören (wenn man diesen überflüssigen Quatsch schon verwendet) lediglich dort in die Haarlängen, wo man mit einem grobzinkigen Kamm nach der Wäsche nicht durchkommt.

Alle weiteren "Funktionen" irgendwelcher darauf beworbenen Spülungen bedeuten lediglich noch mehr Silikone und/oder Silikon-Ersatzstoffe und die machen die Haare mit der Zeit lediglich stumpf, kraftlos, teils fettend oder sogar spröde und bruchanfällig   ...  da lagert sich immerhin flüssiges Plastik an den Haaren (und auch auf der Kopfhaut) ab, das sich dort verhärtet.

Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Haartypen, Haarstrukturen, Haarqualitäten und der Haarzustand ist auch unterschiedlich.   Wenn 500 Mädels/Frauen gute Erfahrungen mit Olivenöl, Kokosöl, etc. machen, heißt das einfach nicht automatisch, dass Du irgendwo mehrfach dieses Infos liest, das auch so machst und alles ist gut.

Wenn es um sonstige Angelegenheiten rund um den Körper geht, lässt Du Dir doch auch sicher von einer Fachkraft (z.B. Arzt) sagen, wie Du am besten damit umgehst(?)    . . .  weshalb unterschätzen dann dermaßen viele Menschen die Fachkompetenz und die Qualität der Friseurfachkräfte .... auch hinsichtlich einer Beratung in sachen Heimpflege?

Eine Fachkraft sieht und fühlt Deine Haare, ein/e Stammfriseur/in kennt die Haare und deren Vorgeschichte   .... und kann Euch dahingehend haargenau individuell und fundiert beraten  .... abgestimmt auf DEIN Haar.

Ansonsten gilt einfach  wirklich sinnvolle Pflege (hat nichts mit Chemieshampoos und Spülungen zu tun  ... und auch nichts mit dem meisten Supermarkt-/Drogerie-Haarkuren ... auch das sind lediglich Silikon- oder Polyquaternium-Schleudern).

Hier gehe ich zwar explizit auch auf das Thema Spliss ein, aber alle Maßnahmen/Tipps/Vorgehensweisen/etc. gelten definitifv generell und allgemeingültig FÜR gesundes, geschmeidiges, natürlich glänzendes und geschütztes Haar:

Wer Spliss frühzeitig erkennt und immer gleich einen fachgerechten, gründlichen Spliss-Schnitt durchführen lässt, kommt meist mit 2, 3 bis 4 reinen Spliss-Schnitten pro Jahr aus, die kaum bis gar nichts an Länge kosten . .. vorausgesetzt, man beherzigt schlicht und einfach sowohl die eigentlichen Grundlagen der Haarpflege als auch den korrekten Umgang mit Haaren generell.

Auch wenn es zig Anleitungen dafür im Internet gibt ... Selbstversuche mit der falschen Schere, der falschen Scherenhaltung und -führung können aus einem Spalt in den Haaren auch schon mal zwei oder drei machen und auch noch mehr Schaden anrichten.

Auch die ganzen sogenannten "Anti-Spliss" Produkte helfen lediglich den
Herstellern und dem Handel, denn die verdienen damit Geld. Die Produkte
sind einfach vollgestopft mit Silikonen oder Polyquaternium
(Silikon-Ersatzstoffe in den meisten "silikonfreien" Produkten), dass
sie die Haare und Haarspitzen einfach zukleistern und mit der Zeit noch
mehr ruinieren.

Schon alleine die wichtigen, täglichen Bürstenstriche und dazu noch eines der 4 reinen Naturöle, die optimal für Haarspitzen geeignet sind, sorgen für deutlich mehr Geschmeidigkeit, können pure Weichmacher (Spülungen) überflüssig machen und geschmeidige Haarspitzen spalten sich weniger rasch bei den kleinsten Berührugen, Reibungen, etc.

Mehr zu den Bürstenstrichen und den Ölen weiter unten.

Immer daran denken, dass Haare zwar "tote Hornschicht" sind und Horn eigentlich ein recht robustes Material ist, aber

1. sind Haare sehr dunn/fein
2. sind Haare in nassem/aufgequollenem Zustand extrem "verletzbar"

- beim Haarewaschen wirklich nur den Kopf/die Ansätze waschen und
massieren. Für die Haarlängen und -spitzen reicht der Schaum beim
Ausspülen völlig aus und wer mehr Schaum in den Haarlängen vermisst,
streicht den während dem Shampoonieren höchstens mal sachte und absolut gradlinig mit den Fingern vom Kopf aus durch die Haarlängen.

- Niemals die Haarlängen und -spitzen rubbeln .... schon gar nicht in nassem Zustand

- nur Bürsten mit Naturborsten und echte Horn- oder Holzkämme verwenden

- nasses Haar auch nicht durchbürsten, sondern immer nur mit einem grobzinkigen Natur-Kamm vorsichtig/sachte durchkämmen

- nie zu heißes Wasser verwenden ... je kühler, desto besser

- übermäßige Hitze generell vermeiden (nicht heiß fönen, u.s.w.)

- Bürsten, Kämme, etc. auch regelmäßig reinigen

- keine Haargummis mit Metallstücken verwenden

- auf Seiden- und/oder Satinkissen schlafen. Darauf reibt sich das Haar im Schlaf nicht auch noch unnötig

- Vitamin- und Mineralienmängel vermeiden

- mind. 2 - 2,5 Liter Wasser pro Tag trinken

- Stress vermeiden

- regelmäßig nachschneiden lassen, dann müssen wirklich immer nur die
Spitzen oder eben eventueller Spliss geringfügig beschnitten werden und
nicht mehr.

Je trockener das Haar, desto anfälliger für Bruch und Spliss. Deshalb
empfiehlt sich auch spätestensab Schulterlänge die Haaransatzwäsche,
die dem Haar auf lange Sicht hektoliterweise austrocknendes Wasser
erspart.

Für das Verdünnen und die Haaransatzwäsche sind grundsätzlich
ausschließlich hochwertige Shampoos geeignet, die auch wirklich sowohl
richtig gute waschaktive Substanzen enthalten als auch echte,
konzentrierte Wirkstoffe. Durch das Verdünnenrelativiert sich aber auch
automatisch wiedet der Kaufpreis und viele hochwertige Naturshampoos
sind dann durch diese Anwendung in den effektiven Kosten plötzlich noch
günstiger als viele Chemieshampoos, die auf billigen Industriereinigern
und gesundheitsschädlicher Chemie basieren.

Ein hochwertiges Naturshampoo (z.B. "Shampoo & Duschbad Basis von
SANOLL) aus einer Auftrageflasche (1:10 mit Wasser verdünnt) bei
trockenem Haar scheitelweise den Ansätzen entlang auftragen und dann
ganz normal shampoonieren (und immer NUR auf dem Kopf!)

Durch das Verdünnen machst Du aus einem hochwertigen Naturshampoo für 8,50 EUR (200 ml) eines für 0,85 ... günstiger geht's schon nicht mehr
und mit einem Naturshampoo quälst Du Dein Haar (und auch Deine Kopfhaut) weder mit chemischen Rückständen, die es auf Dauer nur stumpf, kraftlos, fettend, spröde, bruchanfällig machen, noch mit chemischen Tensiden.

Wenn es Dir bei der Ansatzhaarwäsche zu wenig schäumt (ist nur Gewohnheitssache), emulgierst Du mit ganz wenig Wasser nach.

Es gibt natürlich auch noch andere, richtig gute, nachhaltige und
unbedenkliche Shampoos/Pflegeprodukte wie z.B. MARIAS Organic Care, O'right, Sanoll, Oliebe, Herbanima, CulumNatura, u.s.w. . . . an einem konkreten Beispiel musste ich aber mal eben die Kalkulation vorrechnen.

Bei den Shampoos von MARIAS ist zudem nicht einmal Zuckertensid im Einsatz (ist zwar auch 100% natürlich, kann aber in wenigen Fällen zu
Kopfhautjucken führen - deshalb haben wir auch auf MARIAS umgestellt).
Es gibt mittlerweile viele Allergieren (unter Anderem auch gefördert durch
sehr viele herkömmliche Chemie-Shampoos ... und nicht nur von denen
aus Drogerien und Supermärkten, denn auch Friseurmarken wie Paul
Mitchell, Redken, Kerastase, Schwarzkopf, Wella & Co. tragen keinen
"Heiligenschein" mehr).

Mischst Du auf Vorrat, dann koche das Wasser vorher ab und lass es
auskühlen. Dann sind die Keime darin abgetötet und können sich über Tage
in der Flasche nicht vermehren .... und sie kommen nicht auf die
Kopfhaut.

Zusätzlich (und eigentlich grundlegend) sorgen logischerweise auch die täglichen Brüstenstriche für geschneidiges Haar .... seitdem zig Millionen
Menschen denken (weil es die Werbung ja sagt), Chemieshampoos und
Spülungen hätten wirklich etwas mit Haarpflege zu tun, sind solche
Basics leider etwas "aus der Mode geraten" ... auch wenn gerade die
täglichen Bürstenstriche .... richtig durchgeführt .... den meisten
unserer Kundinnen haufenweise Produkt(e) ersparen.

Für die Bürstenstriche verwendest Du (und reinigst sie auch immer
gründlich) idealerweise idealerweise die "KOST Kamm Wildschweinbürste
mit 7 Reihen" (gibt es z.B.über amazon für 35,00 - 37,00 EUR. Nicht nur
die Borsten zählen zu den besten für Kopfhaut und Haare . .. die Bauweise
der Bürste lässt zu, dass Du sie direkt am Bürstenkopf führen kannst und
so den Druck auf den Kopf besser regulieren kannst. Außerdem entfällt
so die "Hebelwirkung" mit dem Anfassen am Griff und somit geht das bei
50 - 60 oder mehr Bürstenstrichen nicht auf die Handgelenke.

So verteilst Du das Talg von Deiner Kopfhaut in die Haarlängen und Haare
brauchen Talg für deren Geschmeidigkeit und Glanz ... unter Anderem
dafür produziert Dein Organismus diesen Stoff.

Wichtig! Immer mit Druck über die Kopfhaut bürsten ... vom Ansatz
über den Kopf bis zum gegenüberliegenden Ansatz und in die Haarlängen
hinaus ... und das in 2 - 3 Runden um den gesamten Kopf.

Immer daran denken: Wirklich sinnvolle, wirksame, nachhaltige und effiziente Haarpflege fängt nicht mit irgendeinem Shampoo an und schon gar nicht mit irgendwelchen Chemie-Shampoos . . . und Spülungen sind auch nur Kämmhilfen.

Toi toi toi und ich drück' Dir die Daumen für schönes, gesundes Haar.

Alle Silikone rausziehen, sonst kommen keine natürlichen Pflegemittel an die Haare ran. Dann ölen und 100 Bürstenstriche morgens und abends mit einer Naturhaarborstenbürste. Pflegetips findest Du auf der Website "Kupferzopf". Auch zum Splissschneiden. Kokos-Öl ist zu beschwerlich, lass das auf jeden Fall weg.


Angeliki2014 
Fragesteller
 21.07.2016, 14:26

Super vielen dank 

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MissNyen  21.07.2016, 14:37

Kokosöl funktioniert bei mir nur in mini kleinen Mengen und ins nasse Haar. Aber es gibt wahrlich besseres Zeug fürs Haar ...

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Wenn das der Fall sein sollte - du musst die Silikone weglassen um langfristig gesunde Haare zu bekommen (Silikone legen sich um das Haar und lassen keine Pflegestoffe durch)

Ich mache 1x in der Woche eine Essigrinse (Einfach das Wort googeln dann findest du die Anleitung), danach glänzen meine Haare immer toll - wobei ich sagen muss, das ich seitdem ich ohne Silikone unterwegs bin, keine strohigen Haare mehr habe.

Schau, dass du kein aggressives Shampoo nimmst. Es gibt gute Alternativen im Naturkosmetiksektor, auch erhältlich in Drogerien. Ich persönlich nehme Melissenshampoo und Rhassoul.

Ganz toll finde ich die Marke SANTE von DM - hier die Kur verwenden, wirkt wahre Wunder.

Aber wie gesagt, die teuersten u tollsten Produkte helfen nur, wenn sie dein Haar auch "erreichen" dh. du musst sofern noch nicht geschehen, Silikonfrei werden, das dauert ein bisschen aber es zahlt sich aus.


Angeliki2014 
Fragesteller
 21.07.2016, 13:19

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort ich werde es auf jeden Fall ausprobieren :)

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FlyingCarpet  21.07.2016, 14:04

DH man kann auch spezielles Shampoo zum Silikonentfernen nehmen oder mit Lavaerde. Habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, benutze nur Naturprodukte.

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MissNyen  21.07.2016, 14:36
@FlyingCarpet

Natürlich gibt es Reinigungsshampoos zb. die man vorm Färben benutzten kann. Also ich kann hier nur aus meiner eigenen Erfahrungen berichten: ich habe langes, feines aber dichtes Haar. Ich habe einfach auf Silikonfreie umgestellt und nach einer gewissen Zeit merkt man, das die Haare sich besser anfühlen. Du solltest auch nicht mehr super oft Haare waschen...also vl 3x die Woche (die Phasen der Nachfettung kannst du der Kopfhaut "antrainieren" - funktionierte bei mir tatsächlich gg) ansonsten zb. nach dem Sport oder anderer Verschmutzung gebe ich nur Balsam ins Haar, das ist quasi wie waschen zwischendurch. Seid vorsichtig mit dem Haar im nassen Zustand. Nicht reißen, rubbeln usw. Das Hitze die Haare austrocknet brauche ich glaube ich nicht zu erwähnen. @Flying: Ich nehme das fertige Rhassoul gemisch ausm Reformhaus bzw. kannst du locker online bestellen in Naturshops. Das ist wie Shampoo schon fertig ohne kleckern :) Im Übrigen Ladies: Sollte es schon Spliss geben, muss der unbedingt weg.

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FlyingCarpet  22.07.2016, 00:14
@MissNyen

Ich nehme Henna-Haarseife von Lush und Khadi-Öle zum hennagefärbten Haar (auch Khadi), Spliss kann ich bei einer klassischen Haarlänge auf dem Weg zu MO von über 1 Meter gut selbst 2 x in der Woche rausschneiden. Der muss auf jeden Fall raus. Waschen höchstens alle 2 Wochen und dann meist nur
Scalp-Wash.

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