Habt ihr diesen Drang?

eineSie1960  20.05.2023, 22:37

Warum hältst du den Glauben an einer " höheren Lebensform" für einen " Logikfehler"?

DOGVM 
Fragesteller
 20.05.2023, 22:51

Ich meine damit, das deckt sich nicht mit dem was wir über die Erde wissen.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grüß Dich DOGVM

Du hast völlig recht. Es liegt daran, das die Konsequenzen äußerst unbequem sind, denn bei Hinterfragung verlören sie ihr Glaubensgebäude und es bleibt mangels Ersatz nur Leere zurück und es wird sich in andere Heilsversprechen geflüchtet. Außerdem sind viel Gläubige indokriniert.

Und da gilt:

Lieber auf psychologisch sicherem Gebiet bleiben, als sich in Unsicherheit und Wandel zu begeben. Das macht Angst und wer will die schon! Allerdings nur so hat die Hinterfragung positive Konsequenzen und es gibt keinen Grund Angst zu haben. Das verstehen aber die Wenigsten!

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
DOGVM 
Fragesteller
 21.05.2023, 11:38

Vielen Dank, für Deine hilfreiche Antwort!

Viele Grüße

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vonGizycki  25.05.2023, 08:14
@DOGVM

Ich möchte noch anfügen, das man sehr wohl religiös sein kann, ohne Esoteriker zu werden, ohne einer montheistischen oder polytheistischen Religionsgemeinschaft anzugehören, ohne Priestern zu folgen, keine heilige Schrift zu haben und auch keinen feststehenden religiösen Lehrgebäuden folgen zu müssen.

Einzige Bedingung: Glaube sollte der Trias von Wissenschaft, Philosophie und eigfenem Erleben folgen und damit die eigene Religion der Realität anpasst.

Ich selbst bezeichne mich als monistischen Panentheisten und bin somit ein religiöser Atheist.

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vonGizycki  23.05.2023, 21:39

DOGVM

Herzlichen Dank für den Stern. Darüber habe ich mich sehr gefreut! 😊

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Hi;

ich bin Muslim und hinterfrage basically alles; und sehr bald erreiche ich den Punkt des Unwissens. Wir Menschen sind einfach noch nicht so weit, oder können es einfach nicht verstehen - zum Beispiel der Größen Vergleich der einzelnen Himmeln - kann man sich einfach nicht vorstellen und nach einer gewissen Zeit bin ich in meinen Gedanken verloren xDD.

Btw eines der ersten Worte, die Allah offenbart hatte war "Lies" - nicht ohne Grund glaub ich mal ;) Wissen erlangen und verstehen -

Manche äußern (naja sehr viele eigentlich), dass das Hinterfragen eine Sünde sei. Diese Behauptungen sind nicht richtig. Im Allgemeinen zu sagen, dass das Hinterfragen falsch ist, ist nach dem Koran nicht richtig. Wenn wir den Koran betrachten, so erkennen wir, dass es sehr viele Verse gibt, die zum Hinterfragen auffordern. Was sollen wir nach dem Koran hinterfragen? - Hier paar Beispiele:

– Der Koran möchte, dass wird die Erschaffung des Universums hinterfragen. (Sure al-Anbiya, Vers 30)

– Der Koran möchte, dass wir die Erschaffung des Menschen hinterfragen. (Sure al-Qiyama, Vers 37)

– Der Koran möchte, dass wir den Glauben unserer Vorfahren hinterfragen. (Sure al-Baqara, Vers 170)

– Wenn ein Buch von Allah ist, welchen Kriterien muss es entsprechen? Der Koran möchte, dass wir den Koran hinterfragen. (Sure an-Nisa, Vers 82)

– Der Koran möchte, dass wir den Propheten hinterfragen. (Sure Yunus, Vers 38)

Es gibt ofc noch mehr, was wir Menschen hinterfragen können im Islam - das aufzuzählen würd aber dauern xD

Allah teilt uns dies nicht umsonst mit. Er lehrt uns eigentlich, dass wir mit dem Hinterfragen die Wahrheit finden.

”Und falls ihr über das, was Wir auf Unseren Diener herniedersandten, in Zweifel seid, so bringt eine gleiche Sure hervor und ruft andere Zeugen als Allah an, so ihr wahrhaftig seid.” (Sure al-Baqara, Vers 23)

Wenn eine noch bessere Sure geschrieben werden könnte, so wäre der Koran nicht das Wort Allahs. Diese Herausforderung macht den Koran zum Buch, welches man testen kann.

Kurz gesagt, nach dem Koran zufolge ist das Hinterfragen weder falsch noch verboten. Der Koran akzeptiert keinen nachahmenden Glauben, im Gegenteil, der Koran möchte einen Glauben, der sich an den Verstand stützt und dem als Handlung das Nachdenken und das Bewusstsein zugrunde liegen. Solange man nicht hinterfragt, wird man nicht wirklich gläubig. Erst durchs hinterfragen kommt man der Wahrheit näher - ofc kann man die Wahrheit jemanden mitteilen, aber die meisten werden dies nicht sofort als Wahrheit wahrnehmen, zuerst nachchecken, dann sieht man eh ob es die Wahrheit ist oder nicht ;) Wenn du verstehst, was ich genau meine ;) Hoffe ich konnte helfen!

Lg Hyun

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin schon lange gläubiger Muslim

Würden wir Juden nichts hinterfragen, gäbe es heute keinen Talmud.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Haredischer (ultraorthodoxer) Jude

Ich möchte etwas hinzufügen.

Das menschliche Wesen braucht etwas, an das es glaubt. Sonst zerfällt es.

Ich bin Atheist, verstehe aber teils, warum die Geschichte nicht hinterfragt wird: Es gibt so viele Probleme auf der Welt und Menschen müssen sich an etwas festhalten, um daran glauben zu können, dass entweder alles gut wird, alles gut bleibt oder alles gut ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DOGVM 
Fragesteller
 20.05.2023, 22:48

Danke für Deine hilfreiche Antwort,

„…dass entweder alles gut wird…“

Naja, hört sich (fast) schon so an, als ob wir uns auf dieser Art und Weise in die Tasche lügen würden, wenn viele ihn deshalb nicht hinterfragen.

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ReineNeugier806  21.05.2023, 00:13

Was mich persönlich angeht, muß ich dem widersprechen.

Ich sehe mich als Gläubigen, brauche und kann mich aber an nichts festhalten, wie du sagst. Es wird gar nichts gut, wenn wir Menschen nicht dafür sorgen. Gott hat damit nichts zu tun.

Ein Papst meinte bei einem Besuch in Auschwitz "Gott, wie konntest du das nur zulassen?" In meinen Augen ist das Gotteslästerlich. Wir selber tragen Verantwortung, und dürfen den Schöpfer dafür nicht mißbrauchen.

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Ich denke, Religion ist oft etwas anerzogenes. Viele religiöse kennen nichts anderes und sind schon von den Eltern indoktriniert, so, dass sie einfach nicht darauf kommen zu hinterfragen.

Die zweite Möglichkeit ist, dass glauben halt im Leben geben kann. Das könnte zumindest der Grund sein, wieso viele an ihrem Glauben festhalten. Sie wollen nicht enttäuscht werden.