Haben Tiere eine Seele? Was sagt die Bibel?

11 Antworten

Genau wie der Mensch wurden auch Tiere lebende Seelen.

(1. Mose 1:20) 20 Weiter sagte Gott: „Im Wasser soll es von Lebewesen (Seelen) wimmeln und fliegende Tiere sollen über der Erde in der Himmelsausdehnung fliegen.“

(Hesekiel 18:4) 4 Alle Seelen – mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters so auch die Seele des Sohnes – mir gehören sie. Die Seele, die sündigt, sie wird sterben.

(Hesekiel 18:20) 20 Die Seele, die sündigt, sie wird sterben. Ein Sohn wird nicht die Schuld am Vergehen seines Vaters tragen und ein Vater nicht die Schuld am Vergehen seines Sohnes. Dem gerechten Menschen allein wird seine Gerechtigkeit angerechnet werden und dem schlechten Menschen allein wird seine Schlechtigkeit angerechnet werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Sowohl Mensch als auch Tier HABEN keine Seele. Sie SIND lebende Seelen. So sagt es die Bibel.

>Wo in manchen Bibelübersetzungen das Wort „Seele“ steht, findet man in der hebräischen Ursprache der Bibel das Wort néphesch und im Bibelgriechisch das Wort psychḗ.

Das hebräische Wort bedeutet wörtlich „atmendes Geschöpf“ und das griechische „lebendes Wesen“. Mit „Seele“ ist in der Bibel somit das gesamte lebende Geschöpf oder der Mensch an sich gemeint – nicht etwas ihm Innewohnendes, das nach dem Tod den Körper verlässt.

Hier ein paar Beispiele:

Im Bibelbericht liest man: Als Gott den ersten Menschen erschuf, „wurde der Mensch eine lebende Seele“ (1. Mose 2:7, Elberfelder Bibel). Adam bekam also keine Seele, sondern wurde eine lebende Seele, das heißt eine lebende Person.

Nach der Bibel kann die Seele arbeiten, Appetit haben, essen, Gesetzen gehorchen oder durch kühles Wasser erfrischt werden (Elberfelder Bibel: 3. Mose 7:20; 23:30; 5. Mose 12:20; Römer 13:1; Schlachter: Sprüche 25:25). Damit ist eindeutig der Mensch an sich gemeint.

Ist die Seele unsterblich?

Nein, sie ist sterblich. Das sagen Dutzende von Bibelversen ganz deutlich.

Wieder ein paar Beispiele:

„Die Seele, die sündigt, soll sterben!“ (Hesekiel 18:4, 20, Schlachter)

Beging jemand im alten Israel ein Schwerverbrechen, stand darauf folgende Strafe: „Diese Seele soll ... abgeschnitten werden“ (2. Mose 12:15, 19; 3. Mose 7:20, 21, 27; 19:8; vergleiche Schlachter und Elberfelder Bibel). Das heißt, die Person sollte „mit dem Tod bestraft werden“ (2. Mose 31:14, Einheitsübersetzung).

Ist jemand gestorben, spricht die Bibel dann in manchen Versen von einer „toten Seele“ (3. Mose 21:11; 4. Mose 6:6). Viele Bibelübersetzungen geben das mit „Leichnam“, „Leiche“ oder „Toter“ wieder, aber im Hebräischen steht hier ebenfalls das Wort néphesch.

„Seele“ kann als Synonym für Leben stehen

Die Bibel verwendet das Wort „Seele“ (néphesch) auch als Synonym für „Leben“, beispielsweise in Hiob 33:22. Ähnlich ist es, wenn die Bibel sagt, dass jemand seine Seele riskiert oder verliert. Gemeint ist: sein Leben (2. Mose 4:19; Richter 9:17; Philipper 2:30).

Dadurch weiß man auch, wie es zu verstehen ist, wenn in 1. Mose 35:18 steht, dass Rahels Seele „ausging“ oder „entschwand“ (Schlachter, Elberfelder Bibel). Mit dieser Redewendung wurde ausgedrückt, dass jemandes Leben endet.

Einige Übersetzungen geben diesen Text deshalb so wieder: „Rahel spürte, dass ihr das Leben entwich und sie sterben würde“ (NeÜ bibel.heute). Oder: „Rahel spürte, dass es mit ihr zu Ende ging“ (Gute Nachricht Bibel).

Woher der Glaube an die unsterbliche Seele kommt

Christliche Religionsgemeinschaften, die an eine unsterbliche Seele glauben, haben diese Lehre nicht aus der Bibel, sondern vielmehr aus der alten griechischen Philosophie.

Im Calwer Bibellexikon heißt es unter dem Stichwort Seele: „Als S[eele] ist der Mensch sterblich ... Dies hängt mit der ganzheitlichen Sicht der Bibel vom Menschen zusammen. Die griech., von Plato bestimmte Trennung von vergänglichem Leib und unsterblicher S[eele] ... ist dem bibl. Denken fremd.“

In einem weiteren Bibelkommentar liest man: „Das NT kennt keine ‚unsterbliche Seele‘, die abgesehen vom Leib denkbar wäre. ... Ohne dass es uns bewusst ist, haben wir ein altes griech.-philosophisches Verständnis von ‚Seele‘ übernommen, das im Laufe der Zeit die bibl. Aussagen verdrängt hat“ (Biblisches Wörterbuch).

Für Gott ist es in keiner Weise akzeptabel, wenn man seine Lehren mit menschlichen Philosophien – wie dem Glauben an eine unsterbliche Seele – vermischt. Die Bibel warnt sogar davor: „Seht zu, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen“ (Kolosser 2:8).

Siehe Lexikon für Theologie und Kirche (1964), Band 9, Spalte 568, 569 und Lexicon in Veteris Testamenti Libros (L. Koehler, W. Baumgartner), S. 627. Viele Bibelübersetzungen geben die Wörter néphesch und psychḗ je nach Kontext mit „Seele“, „Leben“, „Mensch“, „Lebewesen“ oder „Person“ wieder.<

[Quelle: Zeugen-Jehovas-Literatur]

flul78  25.04.2024, 09:06

Zeuge Jehovas.... Solche Diskussionen hatten die Christen schon Jahrzehnte nach Jesu Tod. Das gleiche mit der Frage ob Jesus Gott war. Ja war er, die Seel ist unsterblich. Nicht nur die Bibel wenn man sie ganzheitlich liest offenbart das sondern auch das Zusammentreffen der Christen die viel näher an Jesu dran wahren entschied so. Es gab nicht einmal eine nennenswerte Gegenbewegung in dieser Streitfrage wie bei anderen Themen.

0

Im Kohelet gibt es eine aufschlussreiche, poetische Stelle dazu:

"Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs – sie haben ja ein und dasselbe Geschick – ist dies: wie dieses stirbt, so sterben jene, und einen Odem haben sie alle. Und einen Vorzug des Menschen vor dem Vieh gibt es nicht, denn alles ist Nichtigkeit. 20 Alles geht an einen Ort. Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt zum Staub zurück. 21 Wer kennt den Odem der Menschenkinder, ob er nach oben steigt, und den Odem des Viehs, ob er nach unten zur Erde hinabfährt?" (Pred 3,19-21)

KurioseFragen 
Fragesteller
 26.07.2021, 17:46

Interpretiere ich es richtig, wenn ich daraus schließe, dass eine Katze nach dem Tod genauso existieren würde wie Menschen es nach dem Tod täten?

Was hat es dann mit dem jüngsten Gericht auf sich? Wie würde ein Tier gerichtet werden und dann entweder in Himmel oder Hölle kommen?

Das verwirrt mich dann schon.

0
BillyShears  26.07.2021, 18:17
@KurioseFragen
Was hat es dann mit dem jüngsten Gericht auf sich?

Genau da liegt das Problem des Buchs Kohelet: das jüngste Gericht ist ihm unbekannt. (Es kommt zwar im allerletzten Satz vor, gilt aber als nachträglicher Zusatz). Die Vorstellung eines jüngsten Gerichts entwickelte sich erst in der Spätnachexilischen Zeit und der Nihilismus des Kohelet war dafür wegbereitend.

Wie würde ein Tier gerichtet werden und dann entweder in Himmel oder Hölle kommen?

Was den Menschen laut Bibel vom Tier unterscheidet, ist dass er gut und böse unterscheiden kann. Ich denke nicht, dass Tiere vor's jüngste Gericht gestellt werden werden sondern gleich in den Himmel kommen (hoffentlich gilt das nicht für Mücken!!)

0
OhNobody  31.07.2021, 04:30
@BillyShears

„Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem, und der Mensch hat nichts mehr als das Vieh. … Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub.“ (Prediger‬ ‭3:19‬, 20 ‭DELUT‬‬)

Nix mit Himmel oder Hölle. Mensch und Tier werden zu „Staub“. Das bedeutet Verwesung / Nichtexistenz.

„es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst.“ (Prediger 9:10)

Die Bibel macht zwischen Mensch und Tier als „Seele“ keinen Unterschied. Das hebräische und das griechische Wort werden sowohl auf den Menschen als auch auf das Tier angewandt. 

Was macht den Menschen gegenüber dem Tier überlegen? Nur vom Menschen wird gesagt, dass er eine Auferstehungshoffnung hat und ewig auf einer paradiesischen Erde leben kann.

Gott erschuf den Menschen wie das Tier vom Staub des Erdbodens, doch bestimmte er den Menschen dazu, auf unbegrenzte — ewige — Zeiten unter gerechten Verhältnissen zu leben.

0
BillyShears  31.07.2021, 12:26
@OhNobody
Die Bibel macht

Nicht die Bibel, sondern der Kohelet. Das muss man schon differenzieren, da die Bücher der Bibel in ihren Jenseitsvorstellungen eine Entwicklung durchlaufen. Der Kohelet ist da ein Meilenstein, im Übergang zwischen der Erkenntnis dass der Tun-Ergehen-Zusammenhang nicht hinhaut und vor der Idee des jüngsten Gerichts.

Aber wenn ich mich richtig erinnere, seht ihr Zeugen Jehovas das sowieso alles ganz anders, also was soll's..

1
OhNobody  31.07.2021, 22:11
@BillyShears

In der Tat: wir ZJ akzeptieren, dass die gesamte Bibel das Wort Gottes ist.

0
BillyShears  31.07.2021, 23:54
@OhNobody

Jo, ihr ignoriert die Entstehung der Bibel und deren Autoren. Kein Wunder dass ihr auf solche seltsamen Ideen kommt..

0
OhNobody  01.08.2021, 06:16
@BillyShears

Schon gewusst?

Die Bibel („Bibliothek“) ist eine Sammlung von 66 Büchern / Briefen, die von ca. 40 Schreibern über einen Zeitraum von 1600 Jahren geschrieben und Ende des 1. Jh. vollendet wurde.

Die innere Harmonie vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung des Johannes zeugt von einem einzigen Autor — dem Schöpfer persönlich, der die einzelnen Schreiber „inspiriert“ hat (2. Tim. 3:16).

Ursprünglich wurde die Bibel in hebräisch und aramäisch geschrieben (sogenanntes „AT“). Dieser Teil der Bibel wurde noch vor unserer Zeitrechnung ins Griechische übersetzt (Septuaginta). 

Im 1. Jh. kamen die vier Evangelien dazu und eine Menge Briefe — das sogenannte NT — alles in griechisch geschrieben. Um diese neueren griechischen Schriften zu unterscheiden von der griechischen Übersetzung der hebr. Schriften (Septuaginta), setzte man das Wort „christlich“ davor. Seitdem spricht man von den „christlich-griechischen Schriften“.

Das AT („Altes Testament“) ist keineswegs veraltet, denn Jesus und seine Jünger zitierten eifrig daraus. Der Name „AT“ bürgerte sich ein, weil er Bezug nimmt auf das in den hebr. Schriften enthaltene mosaische Gesetz, das Jesus mit seinem Tod erfüllte und beendete.

Beide Teile der Bibel — sowohl die hebr.-aramäischen, als auch die christl.-griech. Schriften bilden eine harmonische Einheit und sind bis heute gültig.

Im 2. Jh. u. Z. übersetzte man die gesamte Bibel ins lateinische (Vulgata). Ca. ab dem 15. Jh. u. Z. begann man gegen den Widerstand der kath. Kirche, die Vulgata in die Volkssprachen (englisch, deutsch, ...) zu übersetzen, weil das einfache Volk die Bibel lesen wollte, aber kein Latein lesen konnte. Hilfreich war hier die Erfindung des Buchdrucks 1450 durch Gutenberg. Das führte zur Reformation vieler Glaubenslehren.

0
BillyShears  01.08.2021, 10:39
@OhNobody
Die innere Harmonie vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung des Johannes zeugt von einem einzigen Autor

Eine der vielen Gründe warum die ZJ so unglaubwürdig sind..

0
OhNobody  01.08.2021, 21:12
@BillyShears

Glauben nur Zeugen Jehovas, dass die Bibel von Gott inspiriert ist?

0

In der Bibel ist das Wort "Seele" eine Übersetzung des hebräischen Wortes nephesch und des griechischen Wortes psyche. Nach der Bibel handelt es sich bei der Seele um einen Menschen oder ein Tier.

1.Mose 2:7 sagt: "... der Mensch wurde eine lebendige Seele." Beachte, daß hier nicht gesagt wird, dem Menschen sei eine Seele gegeben worden, sondern er wurde eine Seele, eine lebende Person.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Darüber sind sich nicht einmal verschiedene christliche Kirchen einig:

Bild zum Beitrag

Ist auch kein Wunder, denn die Seele ist nichts weiter als ein Aberglauben der aus Unverständnis über antike griechische Philosophie über die Psyche entstanden ist. Bis irgendwann ins Frühmittelalter hinein glaubten auch abrahamitische Religionen daran, dass Menschen mitsamt Körper ins Jenseits einkehren würden, weshalb sie auch bis heute körperliche Belohnungen und Bestrafungen beinhalten wie die 72 Jungfrauen oder das Höllenfeuer.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
 - (Religion, Christentum)