Habe ich eine Bewusstseinsstörung?

5 Antworten

Hey, danke für deine Offenheit. Du hast eine gute Selbstbeobachtung, die dir bestimmt auf deinem langen Weg weiterhilft.

Du sagst selber, dass du Hilfe brauchst und Hilfe möchtest. Weder von deiner Familie noch von deiner Freundin scheinst du gute Unterstützung zu bekommen. Auch deine Klasse ist eher ein Problem als eine Hilfe.

Kannst du noch mal Kontakt mit der Psychologin aufnehmen und fragen, ob es auch andere Psychologen gibt, zu denen du gehen könntest? Gibt es in deiner Stadt eine Erziehungs und Familienberatungsstelle? Gibt es offene psychosoziale Beratungsstellen?

Hey, vorab möchte ich sagen, dass ich die selben Gedanken wie du hatte, jedoch hab ich es daraus geschafft, indem ich mir immer eingeredet habe, dass meine Gedanken eh nichts verändern würden.

z.B: Nehmen wir an, dass diese Welt gerade wirklich nicht real ist. Was würde das in unserer Gegenwart verändern? Einen Unterschied würde es nicht geben.

Dieses ganze ,,ist das Normal'' und ,,ich habe unnormale/komische Gedanken'' sind unnötige Gedanken, wenn du dir diese Gedanken machst, dann ist das total okay, es ist normal, Dinge zu hinterfragen.

Dass du denkst, dass es unnötig ist, glücklich zu sein, ist nicht richtig. Selbst wenn alles nicht real ist, kannst du dir in dieser Zeit wenigstens eine schöne Zeit machen anstelle von einer traurigen Zeit, denn einen so großen Unterschied würde es wie gesagt auch nicht machen, würde alles real sein.

Gute Psychologen gibts selten, das muss ich zu geben. Alle meine Psychologen haben sich ständig indirekt über mich lustig gemacht. Du bist definitiv nicht das Problem und schon ja nicht dumm!!!

Das klingt für mich alles so, als ob dir irgendwas in deinem Leben total zu viel ist und du das nicht aushalten kannst. Deshalb versuchst du auf diese Art "weg" zu sein.

Ich bin überzeugt, dass eine gute Therapie dir helfen könnte.

Warum traust du dich nicht, deiner Familie zu sagen, dass du Hilfe brauchst? fühlst du dich von ihnen nicht ernst genommen/nicht verstanden?

Gibt es irgendjemanden, zu dem du mehr Vertrauen hast?

Vielleicht gibt es jemanden, dem du dich anvertrauen kannst und der dich zum Arzt begleitet? Wenn du so schlecht reden kannst (ich kenne das), dann schreib doch die wichtigsten Fakten auf und lies sie vor oder zeig sie der Ärztin.

Auf jeden Fall solltest du die Angst/Panik auf keinen Fall weiter aushalten, sondern möglichst bald handeln. Das finde ich ganz wichtig!

Ich wünsche dir viel Mut für deine Entscheidung.

Herzlichen Gruß und alles Gute für dich!

Nikima

Das klingt nun wirklich so gar nicht nach einer psychotischen Störung etc., keine Sorge. Dafür schreibst Du viel zu klar, reflektiert und die Angst vor der Psychose beweist alleine schon dass Du nicht psychotisch bist.

Vielmehr liest es sich so als ob Du eine klassische Depersonalisation/Derealisation hast und das in Verbindung mit einer Angststörung, wahrscheinlich war die Panik schon vorher da. Im Prinzip sagst Du es ja alles schon selber. Da eine DP/DR oft mit einer Angststörung/Panikattacken einhergeht, ist das geradezu klassisch was Du durchlebst. Außerdem bist Du noch jünger. Kein Wunder dass Du Dir so viele Gedanken machst und Dir dein Zustand Angst macht.

Als ich etwa 2 Jahre lang mit einer DP/DR und Panikattacken zu kämpfen hätte, dachte ich am Anfang auch, ich werde verrückt/psychotisch was meinen Angstkreislauf nur noch schlimmer gemacht hat. Zusätzlich war ich ziemlich schwer depressiv und dachte genauso wie Du, dass es für meinen miserablen Gesamtzustand nur irgendwelche körperlichen Gründe geben könnte (von Multipler Sklerose bis Gehirnturmor ^^). Teilweise hatte ich in der Öffentlichkeit oder aber auch zuhause so schlimme Panik, dass ich dachte ich würde mich jede Sekunde auflösen, komplett die Kontrolle verlieren, verrückt werden, sterben oder was auch immer. Das ist einfach nur die Ausschüttung der Stresshormone in deinem Körper an diesem Punkt. Ich kann Dir raten Dich ausführlich mit dem Thema DP/DR und Angststörungen zu beschäftigen! Insbesondere mit Methoden für akute Panikattacken. Was mir letzten Endes immer geholfen hat: Einfaches, langsames und tiefes Durchatmen und sich auf das Atmen fokussieren.

Schritt 1: Klarmachen was mit Dir los ist
Schritt 2: Akzeptiere deinen Zustand/Dich
Schritt 3: Vertraue Dich Personen an (Schade dass deine Familie nicht zugänglich scheint, aber vielleicht denkst Du Dir das ja auch nur - ich würde es nochmal versuchen) bzw. such Dir Hilfe (Es gibt Facebook Foren mit dem Thema DP/DR, da gibt es tausende denen so ziemlich genauso geht wie Dir). Ansonsten wechsel die Therapeutin, wenn diese Dir nicht zusagt. Am Besten gehst Du zu jemandem der sich auf Angststörungen spezialisiert.

Ich wünsche Dir Alles Gute :)

Peace

Das ist keine Bewusstseinsstörung. Keine Sorge.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologie und Altenpflege