Glasfaserkabel Unterschied?

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Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

IT 50%
Glasfaserkabel 50%
Netzwerk 0%
Computer 0%
Kabel 0%
Elektrotechnik 0%
Internet 0%

6 Antworten

IT

Simpel.

Bei dem mit zwei Steckern handelt es sich um eine bidirektionale Verbindung. Das kann Senden und Empfangen gleichzeitig, was natürlich effizienter ist. Während das andere sich immer abwechseln muss beim Senden und Empfangen. Hier teilt sich also die "Bandbreite" auf. Solange nur eine Seite viel Daten senden muss alles ok, aber wenn die beiden Seiten Daten hin- und herschaufeln müssen, schlecht.

Thema Simplex und Duplex (es gibt auch Halbduplex, aber das Kabel auf Bild 2 sieht mir wie Vollduplex aus, also zwei getrennte Adern).

Genau erklärt wird es hier:

https://www.black-box.de/de-de/page/25078/Information/Technische-Ressourcen/black-box-erklaert/Glasfaserkabel/Simplex-versus-Duplex-Glasfaser-Patchkabel

Canonio  20.03.2024, 18:38

BiDi SFPs senden und empfangen gleichzeitig durch die Verwendung von 2 unterschiedlichen Wellenlängen.

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Wie andere schon schrieben gibt es Übertragungsarten mit einer Faser oder mit 2 Fasern. Was wann verwendet wird hängt vom Kostenvorteil und der zu übertragenden Bandbreite ab. Duplex SFPs sind günstiger in der Herstellung, werden also verwendet wenn man kurze Strecken überbrücken will (z.b. von einem Switch zum nächsten) wo SFP+Kabel besonders günstig sind. Ebenfalls sind Duplex SFPs mit höherer Bandbreite deutlich günstiger als BiDi (z.b. 100Gbit Module 400 vs 600€)

Bi-direktionale SFPs werden für längere Strecken verwendet, da es hier günstiger ist nur die Hälfte der Fasern zu brauchen. Bekäme jedes Haus 2 Fasern wäre das ein erheblicher Mehraufwand.

Die Kabel können für alles mögliche genutzt werden.

Letztlich ist es so: Wenn du Daten übertragen willst, brauchst du zwei Richtungen. Senden und Empfangen. Da du zum Senden eine Laserdiode, die elektrische Signale in Licht verwandelt und Licht aussendet, verwendest, und auf der empfangenden Seite zum Empfangen eine Fotodiode, die durch Licht ihre elektrische Durchflussfähigkeit ändert und somit Licht wieder in elektrische Signale verwandelt, nimmt man üblicherweise (z.B. im IT-Bereich, also Netzwerk) sogenannte Duplexkabel, die zwei Glasfasern haben. Jede Faser hat einen eigenen Stecker, aber die Stecker sind meist mit einem kleinen Plastik-Clip verbunden, damit du sie gesammelt einstecken kannst. Diese kleinen Plastik-Clips fehlen auf Bild 2.

Wenn du nur eine Richtung brauchst, also z.B. für die Übertragung von Video- oder Hochfrequenz-Signalen (z.B. ein Satelliten-Signal), brauchst du nur ein Simplex-Kabel mit nur einer Faser.

Jetzt gehen wir aber noch mal einen lustigen Schritt weiter und reden über einen sogenannten Wellenlängenmultiplex (WDM). Hier werden unterschiedliche Lichtwellenlängen, also im Prinzip Lichtfarben, verwendet, die über ein Prisma ein- und ausgefächert werden. Damit kannst du in beide Richtungen mehrere Signale über nur eine Glasfaser übertragen. Nutzt man z.B. für Firmen, die einen Außenstandort anbinden wollen, aber z.B. auch gerne mal bei FTTH (Fiber to the Home).

So, und jetzt noch mehr.

Auf kurzen Strecken kann man sogenannte Multimode-Kabel (und entsprechende optischen Transceiver in den Netzwerkswitchen/Netzwerkkarten) verwenden. Diese haben einen cyanblauen (OM3) oder magentafarbenen (OM4, etwas höherwertiger) Mantel. Auf Langstrecken und für bestimmte Signaltypen, die nicht auf Multimode umgesetzt werden können (z.B. Hochfrequenzsignale von Satellit) verwendet man Singlemode, typischerweise mit einem gelben Mantel (OS2). Single Mode kann man auch auf Kurzstrecke verwenden, es geht aber ordentlich ins Geld. Du hast hier also schon mal OS2-Kabel, weil gelber Mantel.

Und dann hast du bei Singlemode noch die Steckerfarben. Blau steht für einen geraden Schliff (PC - Physical Contact). Grün steht für einen leicht angeschrägten Schliff (APC - Angled Physical Contact). Das darf nicht gemischt/verwechselt werden, kommt eine APC-Buchse mit einem PC-Kabel oder umgekehrt in Kontakt, wird die Kontaktfläche der Ferrule (also dem Lichtleiter-Kontaktstift) beschädigt, meist an der Seite mit dem abgeschrägten Schliff. APC-Kabel sind etwas teurer, haben aber bessere Eigenschaften beim Lichtübergang, Reflektion etc. und werden daher auf besonders langen Distanzen oder bei Signalen mit hoher Präzision (Satelliten- und GPS-Signale) eingesetzt.

Zusammen mit dem recht dicken Stecker (SC - steht für Subscriber Connector) vermute ich, dass Bild 1, also das Simplex-Kabel, entweder aus einer Hochfrequenz über Glasfaser (z.B. Satellitensignale - die Umsetzer haben Schrägschliff und das Kabel hat einen grünen Stecker an einer Seite) für eine strukturierte Verkabelung mit Gradschliff (das andere Ende ist blau) darstellen soll, oder ein Übergabekabel für FTTH (Wellenlängenmultiplex-Signal vom Internet-Provider, Übergabepunkt mit Schrägschliff, Modem/Umsetzer für zuhause mit Geradschliff) ist. Kabel 2 ist ein typisches Duplex-Kabel für Netzwerke, mit dem kleinen LC (Lucent Connector, benannt nach dem Hersteller Lucent) Stecker typisch für SFP-Transceiver, die Switche und Netzwerkkarten haben - etwas blöd allerdings, dass diese nicht mit dem Plastikclip korrekt (nämlich gedreht) zusammengelclipt sind, was man üblicherweise für einfache Anwendung ab Werk macht.

Glasfaserkabel

Für eine Datenkommunikation in bidirektionaler Richtung, wie bei jeder normalen Datenverbindnung, brauchst Du immer zwei Fasern. Sende- und Empfangsrichtung.

Als Ausnahme (aber nicht in Glasfaserausführung sondern Fibreoptic) kenne ich nur DigitalAudio (Toslink) um z.B. vom DVD auf die Sourroundanlage die Audiosignale zu senden. Da wird kein Antwortsignal benötigt.

Als Glasfaser kenne ich die Verwendung nur für Messanwendung. Z.B. um Pegelmessungen/Dämpfungsmessungen zu machen. Da wird jede Faser einzeln besendet und gemessen. Sprich, der Referenzsender wird mit einer Faser angeschlossen und am anderen Ende wird der Pegelmesser mit einer Faser angeschlossen. Dann benötigt man nur eine Anschlussfaser und keine zwei...

Bild 1 zeigt ein Simplexkabel. Üblich für die Übertragung in nur einer Richtung (Ringnetze) oder bei Systemen mit monolithischen Transceivern, die auf einer Faser gleichzeitig senden und empfangen (FTTH).

Bild 2 zeigt ein Duplexkabel. Üblich für alle Systeme mit getrennten Bauteilen für Sende -und Empfangsrichtung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Sonicz1706 
Fragesteller
 19.03.2024, 20:25

Bei dem Bündel aus Bild 2 ist ein Kabel für senden und ein fürs empfangen?

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