Gitterbett für ältere Kinder?
Folgende Situation: Meine Tochter 8 Jahre alt, bleibt Nachts nicht in ihrem Bett, rennt in der Wohnung rum, räumt die Schränke aus etc. etc. Versteht mich nicht falsch, ich liebe sie, aber sie hört einfach nicht und ich mache mir auch Sorgen was alles passieren kann, falls ich Nachts nicht rechtzeitig aufwachen sollte.
Habe ihr nun mehrmals angedroht, dass ich sie wieder in ein Gitterbett lege wenn sie sich nicht benehmen sollte und nachdem die letzten tage wieder mehrere Vorfälle waren, wollte ich es Gestern durchziehen und habe ihr altes Kinderbett hochgeholt. Das letzte mal hat sie da aber mit 5 drin geschlafen und deshalb war es auch nicht wirklich erstaunlich, dass es nicht mehr passt, sie ist einfach zu groß und die Gitter zu niedrig. Bei dem Bett hätte ich eher die Angst dass sie sich die Knochen bricht, beim Versuch raus zu klettern.
Gibt es Gitterbetten für größere Kinder? Und ja ich weiß das ist vielleicht nicht die beste Lösung, aber es würde zumindest reichen ihr für die Zukunft eine Lektion zu erteilen und ein Druckmittel zu haben, falls sie Nachts weiterhin nicht im Bett bleiben will. Es würde mir auch einfach Sicherheit geben, dass ich weiß, dass meine Tochter sicher im Bett liegt
Sie ist übrigens 1,31 groß
Schlafwandelt sie oder ist sie wach ?
Nein, sie ist wach
8 Antworten
Hast du jemals gefragt: Warum machst du das?
Wenn nein solltest du das mal machen. Auf die Antwort bin ich gespannt.
Fakt ist, das das Kind keine Abendroutine hat und es hat für den Abend keine Regeln und Grenzen gesetzt bekommen. Denn sonst würde es im Zimmer bleiben. Dazu komme ich aber später. Erstmal zu der Frage nach dem Warum...
Es kann sein, dass dein Kind am Abend mitbekommt, dass du entweder am TV oder am Rechner sitzt und Spaß hast. Den will sie auch haben vermutlich. Vielleicht bekommt sie auch zu wenig Aufmerksamkeit. Grade bei Kindern deren Tag vollgepackt ist mit Schule, Hort und Hobby kanns passieren, das denen die Eltern fehlen. Was folgt ist das Haschen nach Aufmerksamkeit. Notfalls auch mit Blödsinn machen, denn auch negatives Beachten ist Aufmerksamkeit.
Also frage einfach nach dem Warum.
Dann kommt die Absprache. Setz sich mit deinem Kind bei einer Tasse Kakao zusammen. Sage ihr in einfachen und kindgerechten Worten, das ihr Verhalten am Abend dich stört. Du sagst ihr, auch in einfachen Worten, das du erwartest das sie im Zimmer bleibt und nur dann raus geht, wenn sie auf Toilette muss. Sie darf auch eine kleine Kanne mit Tee im Zimmer haben, damit sie nicht raus muss wenn sie Durst hat. Das ist die Regel. Und dann gibts eine Konsequenz wenn sie sich nicht dran hält. Hierbei kannst du sie auch mit einbeziehen in dem ihr gemeinsam nach einer Konsequenz sucht. Vielleicht das sie jedes mal 10 Cent von ihrem Taschengeld abgezogen bekommt. Oder das Handy (falls schon vorhanden) weg kommt für die Zeit in der sie Abends ohne Grund durchs Haus tigert. Oder aber das Für jeden Abend an dem sie raus kommt und rumkramt einen Tag keine Spielkonsole spielen darf. Die Konsequenz soll so sein, dass ein Lerneffekt entsteht. Das heißt es muss zu deinen Gunsten sein, nicht zu ihren.
Und noch etwas....
Ein Nein muss immer ein Nein bleiben und Ja muss immer ein Ja bleiben bei deinen Aussagen. Egal wie oft sie bettelt, schreit oder weint, wenn die Konsequenz kommt muss sie durchgezogen werden. Sonst ist da kein Lerneffekt und sie merkt, das sie am längeren Hebel sitzt und du machst dich mit wandelbaren Aussagen dem Kind gegenüber unglaubwürdig. Sollte der Vater oder ein Lebenspartner bei dir sein, dann sprich dich mit ihm genau ab. Sie spielt euch sonst gegeneinander aus. Jeder muss sich an die Regeln und Konsequenzen halten. Auch ein möglicher Partner.
Wenn sie es ein paar mal schafft im Zimmer zu bleiben lobe sie. Und sollte ihr Verhalten wirklich daran liegen, das ihr Tag zu voll gepackt ist und sie dich mehr sehen will, solltest du mehr qualitative Elternzeit arrangieren. Alternativ könntest du Küche und Wohnzimmer verschließen und nur Bad und ihr Zimmer offen lassen. Achte auch darauf, das die Fenster nur zu kippen sind. Nicht das sie auf die Idee kommt durchs Fenster zu entwischen.
Statt zu überlegen wie man sie am Besten daran hindern kann in der Nacht Blödsinn anzustellen, wär ein anderes Vorgehen (meiner Meinung nach) sinnvoller.
Was kann passieren wenn sie in einem (an ihre Größe angepassten) Gitterbett schlafen muss?:
- sie kommt in der Nacht nicht von allein zum Badezimmer, muss dich also so lange rufen bis du wach bist und sie dort rauslässt.....
- Folge: Du musst in der Nacht aufstehen.... oder aber sie macht ins Bett und du hast die Arbeit mit der Reinigung am nächsten Morgen
- Es zerstört ihre Selbständigkeit (eigentlich ist man doch froh wenn der Nachwuchs ab einem bestimmten Alter alleine aufstehen kann, alleine auf Klo gehen kann)
- Es zerstört ihr Selbstwertgefühl/ ihr Selbstbewusstsein (denn es zeigt deutlich "du bist noch immer das Baby, du bist es nicht wert selbständig zu sein, niemand vertraut dir")
- mit 8 Jahren ist man durchaus in der Lage dazu Wege zu finden um über ein Hindernis drüber zu klettern wenns sein muss. Und wenn man mit 8 bereits über 130 cm groß ist, dann ist das Überwinden von Gitterstäben das kleinste Problem.
- Sie wird früher oder später davon erzählen. Innerhalb eurer Verwandtschaft oder innerhalb der Schule.
- Selbst wenn du ihr verbieten würdest irgendwem davon zu erzählen - irgendwann sickert es durch und nebenbei zerstörst du aktiv ihr Vertrauen zu dir.
- Sie wird niemanden einladen können zu sich nach Hause - denn sobald Gleichaltrige das Bett sehen wird sie als "Baby" abgestempelt.
- Folge: soziale Ausgrenzung, evtl Mobbing
Statt also direkt ans Äußerste zu gehen wäre es sinnvoll herauszufinden was los ist. Ob sie wirklich "wach" ist wenn das passiert (selbst wenn sie offene Augen hat kanns sein das sie schlafwandelt). Ärztliche Abklärung wär also sinnvoll.
Falls dahingehend alles in Ordnung ist, ist möglicherweise irgendwas anderes im Argen. Diesem sollte man auf den Grund gehen, mit Hilfe eines Experten.
Denn einfach nur die Auswirkung zu unterbinden, statt die Ursache zu erforschen und zu bewältigen.... das ist "zu einfach" und schadet noch mehr
Wie wäre es damit, dass du sie am nächsten Tag früher weckst und sie erst mal die ganzen Schränke und Schubladen wieder aufräumen muss. Alternativ nach der Schule. Auf jeden Fall wären sämtliche Spiele tabu, bis sie das in der Nacht angerichtete Chaos beseitigt hat.
Und wenn sie sich mal ein wenig verletzt, ist das auch eine wertvolle Lernerfahrung. Ich nehme an, die Schränke sind so gesichert, dass sie nicht ins Krankenhaus muss.
Ach ja, wenn sie am nächsten Tag völlig übermüdet ist, weil sie die ganze Nacht wach war, muss sie natürlich trotzdem in die Schule.
Ein 8 jähriges Kind räumt doch bei vollem Bewusstsein keine Schränke aus wie ein 15 Monate altes Baby.
Es muss sich dabei doch um schlafwandeln handeln.
Wenn das so extrem ist auf jeden Fall schnellstmöglich zum Kinderarzt.
Gitterbett und sonstiges ist Blödsinn und sogar Freiheitsentzug wie es andere schon erwähnt haben.
Allerdings solltet ihr bis das geklärt und abgestellt ist eine Art sichere Umgebung schaffen. In der Küche alle scharfen Messer außer Reichweite oder die Küche abschließen wenn möglich. Wohnungstür sollte auch zugeschlossen sein das sie nicht raus kann.
Das Kind ist 8. Da gibt es höchstens Gitterbetten Marke Eigenbau.
Ich halte aber grundsätzlich nichts davon, Menschen in Gitterbetten zu fixieren.
Die sehr viel einfachere Lösung wäre, das Kind im Zimmer einzuschließen, aber auch davon würde ich abraten.
Warum geistert sie denn nachts durch die Wohnung?
Warum räumt sie Schränke aus?
Und was genau ist dein Problem? Macht sie etwas kaputt? Hinterlässt sie Chaos? Hast du Angst, dass sie die Wohnung verlässt?
Ich würde herausfinden, was das Verhalten verursacht.
Und bis dahin: Küche absperren. Wohnungs-/Haustür abschließen. Falls sie nachts Chaos anrichtet, soll sie das morgens beseitigen.