Gilt der Koran aus islamischer Sichtweise als erschaffen oder unerschaffen?

6 Antworten

Der Koran lag ewig schon bei Allah im Himmel auf "der wohlverwahrten Tafel" (Sure 85,22):

1. Es gibt nur eine ewige Schrift, „die Mutter der Schrift“ (umm al-kitâb, Sure 3,7; 13,39; 43,4). Sie ist das Wort Gottes selbst, unversehrt aufbewahrt auf „der wohlverwahrten Tafel“ (al-lauh al-mahfûz, Sure 85,22). Diese ursprüngliche Schrift ist im Laufe der Zeit an herausgehobene Propheten offenbart worden: an Mose in Gestalt der Thora (mehr oder weniger identisch mit dem Pentateuch); an David in Gestalt der Psalmen (zabûr); an Jesus in Gestalt des Evangeliums (indschîl), und schließlich an Muhammad in Gestalt des arabischen Korans. Alle diese Schriften wurden „herabgesandt“, „diktiert“ von Gott an die Propheten, deren Pflicht es war, sie unverfälscht, wortwörtlich zu übermitteln.

Wie meinst du das, ob der Quran einen Anfang und ein Ende hat?

Meinst du eine geschriebene oder gedruckte Ausgabe? Ein Blick darauf oder hinein sollte genügen, im zu wissen.

Meinst du die Chronologie der Offenbarungen? Die erste Offenbarung, also sozusagen der Anfang des Qur’ans aus dieser Warte wäre nach Meinung der meisten muslimischen und nichtmuslimischen Gelehrten die 96. Sure, davon die Verse 1-5. als letzte Offenbarung wird des Öfteren gesagt, dass es 5:3 sei, was besonders gegen Ende des Verses plausibel erscheint.

Kommt drauf an, welchen Muslim man fragt. Die Lehre der Erschaffenheit des Korans geht zurück auf

die beiden Gelehrten al-Dschaʿd ibn Dirham (gest. 724) und Dschahm ibn Safwān (gest. 746) zurückgeht und besagt, dass der Koran von Gott erschaffen wurde.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erschaffenheit_des_Korans

Mit dieser Meinung stellten sich die Beiden gegen die von anderen Muslimen vertretene Position, die den Koran als präexistent sehen (seit ewig).

Und es gibt eine Mischform:

nur der Inhalt unerschaffen, die Ausdrucksform jedoch erschaffen sei.

Der Koran hatte ein Anfang, Allah höchstpersönlich hat es verfasst auf die Erde herabgesandt. Und ein Ende wird es auch haben… nämlich die Zeit, wo Allah den koran “verschwinden” lässt, oder besser gesagt zu sich emporhebt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gehöre der Hanafitischen Rechtsschule an
TuyurKhadira 
Fragesteller
 15.09.2021, 22:39

Hast du dafür Belege?

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Gryffindor123  15.09.2021, 22:44
@TuyurKhadira

Also dass der koran einen Anfang hatte, ist glaube ich klar. Und das mit Ende steht im Sunna des Propheten saw., Weiß aber leider die genaue Stelle im Moment nicht

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TuyurKhadira 
Fragesteller
 15.09.2021, 23:28
@Gryffindor123

Ich müsste jetzt herausfinden, welche Quellen du als authentisch ansiehst, um die adäquate Belege zuliefern, dass die Ansicht von einer Unerschaffenheit des Qurans Konsens innerhalb der Ahlul Sunna Wa Ajamaha, u.a. durch Ibn Ahmad und Al-Ghazali salonfähig gemacht worden sind. Ibn Hanafi, Ibn Ashari, Ibn Malik, Al-Bukhari als auch viele populäre Strömungen innerhalb der Shia vertreten diese Position.

Prominentestes Opfer des Inquisitionsverfahrens war Ahmad ibn Hanbal, der trotz Auspeitschung und Morddrohung am Bekenntnis zur Ungeschaffenheit des Korans festhielt. Ibn Hanbal vertrat dabei keine anspruchsvolle Theologie, sondern lehnte ebenso wie die ihm folgende Rechtsschule der Hanbaliten jeden Gebrauch autonomer Vernunft ab. Dennoch erlangte er dadurch Einfluss, dass er unter Einsatz seines Lebens für die Lehre von der Ungeschaffenheit des Korans und damit für die göttliche Autorität und Dignität des muslimischen Offenbarungsanspruchs eintrat. Nach der Zeit der Inquisition gehörte es in der Orthodoxie auch ohne weitere Begründung einfach zum guten Ton, gegen die mu’tazilitische Lehre zu polemisieren30. Von daher ist es wenig aussichtsreich, wenn westliche Intellektuelle jetzt versuchen, die mu’tazilitische Lehre zu hofieren. Vielmehr gilt es (gegen die Hanbaliten) den Anspruch auf rationale Verantwortung des eigenen Glaubenszeugnisses beizubehalten, und doch (gegen die Mu’taziliten) die durch den Koran gegebene Offenbarung so ernst zu nehmen, dass sie nicht angesichts der absoluten Transzendenz Gottes ihre Geschichtsmacht verliert. Interessanterweise ist dies genau der Weg der muslimischen Orthodoxie, der sich in Gestalt der Ascheriten durchgesetzt hat. 
Al-Ašari, der Begründer dieser Schule, vertritt inhaltlich die Theologie der Traditionsbewahrer, geht methodisch aber wie die Mu’taziliten vor, d.h. er stellt die rationale Argumentation (kalam) in den Dienst der sunna und will gewissermaßen die rationale in die traditionale Theologie aufheben31. Allerdings hat die rationale Theologie ihmzufolge keinen Selbstzweck, sondern sie ist nur wegen der vielen Ungläubigen unumgänglich32 – mit Wittgenstein könnte man sagen: sie hat allein therapeutische Funktion. Al- Ašari begründet damit eine Tradition, die in ihrer Weiterentwicklung durch al-Gazzali33 zur führenden dogmatischen Schulrichtung im sunnitischen Islam wurde, deren Lehren sich bis heute durchgezogen haben34.
https://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/fakultaet/Institute/kath-theologie/Systematische_Theologie/Prof._Dr._Klaus_von_Stosch/Publikationen/3._Artikel_Articles/20._Islam_ZKT.pdf
Seite 8-9



Al-Buchārī meinte, dass die Rede Gottes unerschaffen, das Aussprechen des Korans (al-lafẓ bi-l-qurʾān) jedoch erschaffen sei.
Ignaz Goldziher: „Zur Geschichte der ḥanbalitischen Bewegungen“ in Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 62 (1908) 1–28. Hier S. 7.



Nach dem Hanbaliten  Ibn Taimīya  (st. 1328) ist es die unter den Altvorderen (salaf al-umma) etablierte Lehre, dass die Rede Gottes unerschaffen ist. [7] Sie sei herabgesandt, aber eben nicht erschaffen, gehe von Gott aus und kehre zu ihm zurück. Mit der Rückkehr der Rede Gottes, so erklärte Ibn Taimīya, ist dabei die am Ende der Zeiten stattfindende Entfernung des Korantextes aus den Koranexemplaren und von den Herzen der Menschen gemeint. [7]  In der Waṣīyat Abī Ḥanīfa, einer  māturīditischen   Bekenntnisschrift , die in der frühen Neuzeit häufig kommentiert wurde, wird die Unerschaffenheit der göttlichen Rede bekräftigt und gesagt: "Wer sagt, dass die Rede Gottes erschaffen ist, ist ein  Kāfir  hinsichtlich Gottes. Gott, den die Menschen anbeten, bleibt derselbe, und seine Rede wird rezitiert, geschrieben und memoriert, ohne aber von ihm getrennt zu sein."
Vgl. as-Saffārīnī:  Lawāmiʿ al-anwār al-bahīya. 1982, S. 133.
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CuzImMeowkeks  15.09.2021, 22:41

Hat den Koran nicht Mohammed verfasst der die Texte com Erzengel Gabriel überliefert bekommen hat, so zumindest habe ich das on Ethik gelernt.

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Gryffindor123  15.09.2021, 22:45
@CuzImMeowkeks

Allah offenbarte durch den Erzengel Gabriel den koran an den Propheten, Friede sei mit ihm und er lehrte es an die Muslime weiter. Also ist der koran nicht Mohammed saw. Wort, sondern die von Allah.

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CuzImMeowkeks  15.09.2021, 22:51
@Gryffindor123

Also hatte Allah den Koran nur an Mohammed mit Hilfe des Erzengel Gabriels an Mohammad weitergegeben? Interessant das so viele Menschen der Erfahrung eines Mannes glauben.

(Letzteres ist überhaupt nicht abwertend gemeint, ich finde es wirklich interessant wie verschiedene Religionen entstanden sind)

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Gryffindor123  15.09.2021, 22:57
@CuzImMeowkeks

Mit Hilfe ist das falsche Wort. Allah selber sagt im koran sinngemäß, dass er die Hilfe von niemanden braucht.

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TuyurKhadira 
Fragesteller
 15.09.2021, 23:51
@CuzImMeowkeks

Nein, das ist jedenfalls nicht die populäre Ansicht innerhalb des Islam und auch nicht die der westlichen Wissenschaftstradition.

Der Prophet Mohammad saw konnte nach islamischer Überlieferung weder lesen noch schreiben. So hat er den Quran vom Erzengel Gabriel a.s. in einer Höhle schrittweise überliefert bekommen und lernte diesen mit Gabriel a.s. auswendig. Diesen hat er anderen vorgetragen, die diesen u.a. passagenweise auswendig gelernt haben. Verfasst bzw. zusammengetragen in schriftlicher Form ist der Quran, so wie du ihn nun auf Arabisch als Quran-Buchform lesen kannst, erst 200 Jahre nach dem Tod des Propheten saw. Diesbezüglich gibt es aber geteilte Meinungen, inwiefern er identisch mit Mohammads Version steht. U.a. ist die Reihenfolge der Sure erst durch die Khalifen derart sortiert hervorgegangen.

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TuyurKhadira 
Fragesteller
 15.09.2021, 23:56
@Gryffindor123

Hast du dafür Belege, dass der Prophet Mohammad saw sowas gesagt haben soll?

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al95Mumin  16.09.2021, 02:15
@CuzImMeowkeks

Ja so wurde der Qu‘ran uns offenbart. Jedoch ist unser Prophet Mohammed ﷺ nicht der Verfasser sondern der Verkünder.

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al95Mumin  16.09.2021, 02:13

Der Qu‘ran wurde nicht erschaffen, er wurde lediglich uns Offenbart 😄

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Nun, der Koran "offenbart" oftmals immer gerade das was Mohammed gerade zu pass kam. Hätte sich eine verwirrte oder betrügerische Karawanenwache damals etwas zusammengesponnen und als göttliche Botschaft ausgegeben, wäre wohl genau sowas wie der Koran bei rausgekommen. Inklusive des beschränkten Wissenshorizontes und der logischen oder wissenschaftlichen Fehler.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Recherchen und Gespräche
mulan2255  16.09.2021, 08:13

Deine Abneigung gegen alles, was Islam angeht, ist bekannt und musst du nicht ständig wiederholen, zumal dein Statement weder erfragt noch zielführend ist.

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Termobar  16.09.2021, 08:42
@mulan2255

Wo liege ich denn falsch?

Mohammed hatte passende "Offenbarungen" wie er sie gerade brauchte.

Der Erfahrungshorizont endet beim Wissen einer zeitgenössischen Person des Entstehungsgebietes.

Der Koran trifft wissenschaftliche Falschaussagen, die damaligem Wissen entsprechen.

Falls du meinst ich läge so daneben damit, bleibt dir eine von drei Möglichkeiten:

Zeige eine Anweisung im Koran die spezifisch ist und kam bevor Mohammed sie brauchte.

Oder

Zeige einen Fakt im Koran den Mohammed nicht wissen konnte.

Oder

Zeige eine wissenschaftliche Aussage im Koran, die damals unbekannt war.

Kannst du einer der Aufforderungen irgendwie nicht nachkommen habe ich wohl recht in dem Punkt.

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mulan2255  16.09.2021, 10:31
@Termobar

Weißt du, im Quran gibt es vieles, was die Menschen nicht oder nur wenig verstehen. Einer hat ihn mal mit dem Meer verglichen. Einer schwimmt oben, kann also nur die Oberfläche des Wassers ergründen, ein anderer kann etwas eintauchen und ein dritter tiefer. So ist es it der Erkenntnis.

Hier gebe ich mal einige Beispiele aus dem Quran wieder aus der Übersetzung von Elyas/Bubenheim, aus der man wohl annehmen kann, dass da Wissen drinsteht, das eigentlich erst heute bekannt ist oder verstanden wird.

21:30: Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, daß die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben? 

 (Das ist neuzeitliches Wissen)

21:31: Und Wir haben auf der Erde festgegründete Berge gemacht, daß sie nicht mit ihnen wanke. Und Wir haben auf ihr breite Durchgänge als Wege gemacht, auf daß sie rechtgeleitet werden mögen.

(Es ist heute bekannt, dass Berge auch wesentlicher Teil der relativen Stabilisierung der Erdkruste sind. Muhammad Asad verweist hier auch auf 78:7*, wo die Berge mit Pflöcken verglichen werden, indem diese mit der heutigen Erkenntnis korrespondieren, dass die Berge unter der Erde viel größer sind, man von Wurzeln spricht und dieses als wesentlichen Stabilisationsfaktor der Erdkruste ansieht.)

* 78:6-7: (6) Haben Wir nicht die Erde zu einer Lagerstatt gemacht (7) und die Berge zu Pfählen? (Siehe Ann. Zu 21:31)

22:5: O ihr Menschen, wenn ihr über die Auferweckung im Zweifel seid, so haben Wir euch aus Erde erschaffen, hierauf aus einem Samentropfen, hierauf aus einem Anhängsel, hierauf aus einem kleinen Klumpen, gestaltet und ungestaltet, um (es) euch klarzumachen. Und Wir lassen, was Wir wollen, im Mutterleib auf eine festgesetzte Frist untergebracht. Danach lassen Wir euch als kleine Kinder hervorkommen. Hierauf (lassen Wir euch heranwachsen), damit ihr eure Vollreife erlangt. Und mancher von euch wird (frühzeitig) abberufen, und manch einer von euch wird in das niedrigste (Greisen)alter gebracht, so daß er nach (dem vorherigen) Wissen nichts (mehr) weiß. Und du siehst die Erde regungslos, doch wenn Wir Wasser auf sie herabkommen lassen, regt sie sich, schwillt und läßt von jeder entzückenden (Pflanzen)art wachsen.

(Hier werden Dinge beschrieben, die ohne Mikroskop nicht zu sehen wären. So wäre neben dem mikroskopisch kleinen Anhängsel (‘Alaqa, etwas, was sich anheftet, z.B. wie hier im Uterus) z.B. auch nicht der „Klumpen, gestaltet und ungestaltet“ aus diesem Mikrobereich zu verstehen. Das Arabische Wort für diesen Klumpen ist mudgha, eine Art zerkautes Stück, das das Zellstsdadium der 4.-8. Woche beschreibt. Da geschieht die Differenzierung des Organe. … Ich bin nur kein Mediziner, so dass ich hier nicht mit ausreichendem Wissen aufwarten kann. Da gibt’s eine sehr interessante Veröffentlichung unter www.didi-info.de - geh da mal auf Downloads und suche dann den Begriff „menschliche Entwicklung“. Auf mehr als 200 Seiten kannst du dann lesen, was man so im Quran finden kann allein zur menschlichen Entwicklung, besonders zur embryonalen. … empfehlenswert ist auch Maurice Bucaille und sein Buch „Bibel, Koran und Wissenschaft“, in dem gezeigt wird, dass Religion und Wissenschaft sich keineswegs ausschließen. Auch wenn das Buch umstritten ist, so findet man dennoch vieles darin, was man durchaus mal bedenken sollte.)

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mulan2255  16.09.2021, 11:29
@mulan2255

oder hier:

Quran 86:1: (1) Beim Himmel und dem Pochenden! (2) Und was läßt dich wissen, was der Pochende ist? (3) (Es ist) der durchbohrend helle Stern. [Übersetzung v. Elyas/Bubenheim]

(Das arabische Wort für diesen Stern ist طارق t.āriq, einer, der kommt und geht und kommt und geht … . Das ist entweder ein in der Nacht sichtbarer und bei Helligkeit unsichtbarer Stern, was aber auf jeden sichtbaren Himmelskörper zutrifft, oder, wie man heute verschiedentlich meint, ein Pulsar. Ob es das ist, weiß man nicht, aber völlig abwegig ist das auch nicht.)

t.āriq wurde indes verschieden übersetzt:

Ahmadiyya-Übersetzug: Morgenstern; Paret: der sich bei Nacht einstellt; Rassoul: At-Tariq; Maher (Azhar): Nachtstern; Zaidan: At-tariq; Khoury: Nachtstern; Henning: Nachtstern; Henning/Hofmann: der sich bei Nacht Einstellende; Bubenheim/Elyas: Pochender; Grigull: Nachtstern; Öngüt/Yildiz: al-Tariq; von Denffer: Nachtstern; Ullmann: Nachtstern; Goldschmidt: Nachtwandler; I. Ali Mihr: Tarik

Auch im Englischen kommt At-Tariq unterschiedlich daher, z.B.:

Muhsin Khan: At-Tariq; Muhammad Ali: the Comer by night; Pickthal: Morning Star; Rashad: al-Taareq; Sarwar: at-tariq; Shakir: the comer by night; Sherali: Morning Star; Yusuf Ali: the Night-Visitant (therein)

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Termobar  16.09.2021, 11:41
@mulan2255

21:30: Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, daß die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben? 

 (Das ist neuzeitliches Wissen)

Das entspricht komplett damaligen Vorstellungen. Erde und Himmel waren nie eine zusammenhängende Masse. Sicherlich wirst du da mit der Singularität des Urknalls punkten möchten, nur war hier keine Materie, sprich Erde, enthalten. Zeige den Punkt im Standardmodell der Kosmologie wo der beschriebene Zeitpunkt sein soll.

21:31: Und Wir haben auf der Erde festgegründete Berge gemacht, daß sie nicht mit ihnen wanke. Und Wir haben auf ihr breite Durchgänge als Wege gemacht, auf daß sie rechtgeleitet werden mögen.

(Es ist heute bekannt, dass Berge auch wesentlicher Teil der relativen Stabilisierung der Erdkruste sind. Muhammad Asad verweist hier auch auf 78:7*, wo die Berge mit Pflöcken verglichen werden, indem diese mit der heutigen Erkenntnis korrespondieren, dass die Berge unter der Erde viel größer sind, man von Wurzeln spricht und dieses als wesentlichen Stabilisationsfaktor der Erdkruste ansieht.)

Berge stablisieren die Erdkruste nicht. Die Plattentektonik wird von dem bisschen Berg drauf kaum beeinflußt. Die Dichte der Platten ist hier der entscheidende Faktor. "Wurzeln" entstehen bei Bergen auch nur bei manchen Plattenkollisionen, manche Gebirge entstehen durch Kollision und aufbäumen, etwa der Himalaya.

* 78:6-7: (6) Haben Wir nicht die Erde zu einer Lagerstatt gemacht (7) und die Berge zu Pfählen? (Siehe Ann. Zu 21:31)

Wie gesagt, so generell ist das schlichtweg falsch.

22:5: O ihr Menschen, wenn ihr über die Auferweckung im Zweifel seid, so haben Wir euch aus Erde erschaffen, hierauf aus einem Samentropfen, hierauf aus einem Anhängsel, hierauf aus einem kleinen Klumpen, gestaltet und ungestaltet, um (es) euch klarzumachen. Und Wir lassen, was Wir wollen, im Mutterleib auf eine festgesetzte Frist untergebracht. Danach lassen Wir euch als kleine Kinder hervorkommen. Hierauf (lassen Wir euch heranwachsen), damit ihr eure Vollreife erlangt. Und mancher von euch wird (frühzeitig) abberufen, und manch einer von euch wird in das niedrigste (Greisen)alter gebracht, so daß er nach (dem vorherigen) Wissen nichts (mehr) weiß. Und du siehst die Erde regungslos, doch wenn Wir Wasser auf sie herabkommen lassen, regt sie sich, schwillt und läßt von jeder entzückenden (Pflanzen)art wachsen.

Menschen sind nicht aus Erde und nicht aus einem Samentropfen alleine. Generell, der Islam kennt keine Eizelle, eher lassen alle seine Aussagen dazu eher die Idee des weiblichen Samens und einer anschliessenden Mischung mit männlichem Samen zurückführen (einige Hadithe, Sure 76:2 usw.).

(Hier werden Dinge beschrieben, die ohne Mikroskop nicht zu sehen wären. So wäre neben dem mikroskopisch kleinen Anhängsel (‘Alaqa, etwas, was sich anheftet, z.B. wie hier im Uterus) z.B. auch nicht der „Klumpen, gestaltet und ungestaltet“ aus diesem Mikrobereich zu verstehen. Das Arabische Wort für diesen Klumpen ist mudgha, eine Art zerkautes Stück, das das Zellstsdadium der 4.-8. Woche beschreibt.

Ist halt nur falsch:

https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/8-ssw/

Da geschieht die Differenzierung des Organe. … Ich bin nur kein Mediziner, so dass ich hier nicht mit ausreichendem Wissen aufwarten kann.

Du hast dir auch scheinbar nie die Mühe gemacht zu prüfen. Man muss kein Mediziner sein, man muss nur nicht ungeprüft in Bestätigungsfehler reinlaufen.

Da gibt’s eine sehr interessante Veröffentlichung unter www.didi-info.de - geh da mal auf Downloads und suche dann den Begriff „menschliche Entwicklung“. Auf mehr als 200 Seiten kannst du dann lesen, was man so im Quran finden kann allein zur menschlichen Entwicklung, besonders zur embryonalen. …

Mit Verweisen auf Keith Moore. Erst schlau machen und prüfen ob man nicht vielleicht falsch liegt.

https://www.answering-islam.org/Quran/Science/embryo.html

https://www.philoclopedia.de/2016/07/24/die-embryologie-im-koran/

Im Ernst, ich hab es mal überflogen und finde es lachhaft. Der Koran übernimmt stellenweise wörtlich von Galen.

empfehlenswert ist auch Maurice Bucaille und sein Buch „Bibel, Koran und Wissenschaft“, in dem gezeigt wird, dass Religion und Wissenschaft sich keineswegs ausschließen. Auch wenn das Buch umstritten ist, so findet man dennoch vieles darin, was man durchaus mal bedenken sollte.)

Da hat jemand Leute mit zuviel Geld und zu wenig Bildung gefunden. "Umstritten" ist das Ding nicht, niemand mit einem echten wissenschaftlichen Hintergrund ist auf seiner Seite.

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Termobar  16.09.2021, 11:45
@mulan2255

Quran 86:1: (1) Beim Himmel und dem Pochenden! (2) Und was läßt dich wissen, was der Pochende ist? (3) (Es ist) der durchbohrend helle Stern. [Übersetzung v. Elyas/Bubenheim]

(Das arabische Wort für diesen Stern ist طارق t.āriq, einer, der kommt und geht und kommt und geht … . Das ist entweder ein in der Nacht sichtbarer und bei Helligkeit unsichtbarer Stern, was aber auf jeden sichtbaren Himmelskörper zutrifft, oder, wie man heute verschiedentlich meint, ein Pulsar. Ob es das ist, weiß man nicht, aber völlig abwegig ist das auch nicht.)

Pulsare pochen nur nicht, die strahlen immer. Sie rotieren und die Strahlung wird mittels Magnetismus eingegrenzt.

t.āriq wurde indes verschieden übersetzt:

Ahmadiyya-Übersetzug: Morgenstern; Paret: der sich bei Nacht einstellt; Rassoul: At-Tariq; Maher (Azhar): Nachtstern; Zaidan: At-tariq; Khoury: Nachtstern; Henning: Nachtstern; Henning/Hofmann: der sich bei Nacht Einstellende; Bubenheim/Elyas: Pochender; Grigull: Nachtstern; Öngüt/Yildiz: al-Tariq; von Denffer: Nachtstern; Ullmann: Nachtstern; Goldschmidt: Nachtwandler; I. Ali Mihr: Tarik

Auch im Englischen kommt At-Tariq unterschiedlich daher, z.B.:

Muhsin Khan: At-Tariq; Muhammad Ali: the Comer by night; Pickthal: Morning Star; Rashad: al-Taareq; Sarwar: at-tariq; Shakir: the comer by night; Sherali: Morning Star; Yusuf Ali: the Night-Visitant (therein)

Das Sterne tagsüber nicht sichtbar sind, nachts aber schon, ist jetzt nicht so eine bahnbrechende Erkenntnis.

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mulan2255  16.09.2021, 12:28
@Termobar

Mich überrascht diese Antwort nicht. Ich habe nichts anderes erwartet. So schnell zusammengetragen ist sie wahrscheinlich eh längst im Schubfach gewesen und nur entsprechend eingefügt. Sie enthält einige Theorien, die keineswegs allein gültig sind. Answering Islam ist eine der bekannten Quellen, die von seriösen Wissenschaftlern aus bestimmten Gründen nicht zufällig nicht benutzt werden. Und schon aus dem Überfliegen zu schließen, dass Galen stellenweise wörtlich übernommen worden sei, ist eine ausgesprochen kühne Behauptung, die allein schon daran scheitern dürfte, dass du vermutlich weder Griechisch bzw. Latein (oder liest du Galenos im Original? Dann chapeau! Verzeih, dass ich daran aber Zweifel hege) noch Arabisch kannst. Wie kannst du eine wörtliche Übernahme von Galen behaupten? Wie gut kennst du seine Werke überhaupt? Wenn ja, musst du ein Genie sein. Denn ihn zu verstehen, ist so einfach nicht, wenn du ihn liest. Zumal, Übersetzungen von ihm gibt’s m.W. nur in Teilen und als Zitate in Büchern über ihn bzw. seine Zeit, d.h. aus Sekundärliteratur. Das meiste in Europa erschienene an Übersetzungen ist in Latein, selbst die Übersetzung von Hunain b. Ishaq‘s „Kitāb al-Mukhal fi t-Tibb“ über die Augenheilkunde, wobei das eine Übersetzung einer Übersetzung ist. …

Schließlich lässt sich feststellen, dass du eine andere Perspektive hast als die meine. Das ist ja okay. Aber wenn die Perspektive anderer grundsätzlich verworfen wird, wie es ja aussieht, dann ist jede Debatte ermüdend, frustrierend und letztlich fruchtlos. Ich habe nicht vor, dich jetzt groß zu widerlegen. Dazu fehlt mir das gehörige eigene und selbstständige Wissen. Ich könnte sicher genauso allerlei Quellen bzw. Aussagen aus Texten, die im www massenhaft zu finden sind, aber es widerstrebt mir irgendwie, mir fremde Federn anzustecken und medizinisch, philosophisch, theologisch und sprachlich hier einen Universalgelehrten zu markieren, der ich nicht bin. … ich habe deine Frage beantwortet nach bestem Wissen und gewissen, damit schon rechnend, dass du diese entsprechend behandeln wirst, wie auch geschehen. Was du nun glaubst, sei dir überlassen. Ich für meinen Teil habe eine andere Perspektive als die deine und sehe darin kein Problem, denn solche Art der Antwort anderer ist mir nicht neu. Rechtfertigen oder dergleichen brauche ich mich sicher nicht. Wie gesagt, es ist nur eine Frage der Perspektive. …

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mulan2255  16.09.2021, 12:52
@Termobar

„Pochende“ ist, wie du gesehen hast, eine von mehreren Übersetzungen. Im Quran steht immer nur At-Tariq. Manche Übersetzer neigen daher dazu, wegen der verschiedenen Bedeutungen es lieber dabei zu belassen und den Stern nur so zu benennen, wie er im Originaltext steht, ihn also wie einen Namen zu behandeln. Vielleicht aus Vorsicht. … Andererseits hat die Grundform des Wortes in Gestalt des Verbs (3. Pers. Sing. Perf. Masc.) t.araqa auch die Bedeutung von (rhythmisch) schlagen, pulsieren oder dergleichen, so wie das Herz schlägt. „Pochende“ ist nur eine von vielen Übersetzung. Und Übersetzungen tendieren zur Interpretation. … „Pochen“ ist sicher nicht wörtlich zu verstehen. Bedenke bitte, dass im Quran vieles bildhaft beschrieben wird. Wenn Licht oder Strahlung in einer dem „Augenschein“ nach und ja von uns aus betrachtet pulsierenden Weise zu sehen ist, dann kann man das im überragenden Sinne durchaus so charakterisieren und verstehen. Nicht zufällig werden diese Sterne ja auch „Pulsare“ genannt. Genau aus besagter hiesiger Warte. … Nur Gott kennt die absolute Antwort.

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Termobar  16.09.2021, 13:19
@mulan2255

Mich überrascht diese Antwort nicht. Ich habe nichts anderes erwartet. So schnell zusammengetragen ist sie wahrscheinlich eh längst im Schubfach gewesen und nur entsprechend eingefügt.

Nö, aber ich höre die Behauptungen nicht zum ersten mal. Daher habe ich in dem Bereich etwas Übung. Stumpf Islamseiten kopieren ist da ein Klassiker, geprüft hat das scheinbar keiner.

Sie enthält einige Theorien, die keineswegs allein gültig sind.

Zum Beispiel?

Answering Islam ist eine der bekannten Quellen, die von seriösen Wissenschaftlern aus bestimmten Gründen nicht zufällig nicht benutzt werden.

Sicherlich, nur ist das keine inhaltliche Widerlegung.

Und schon aus dem Überfliegen zu schließen, dass Galen stellenweise wörtlich übernommen worden sei, ist eine ausgesprochen kühne Behauptung, die allein schon daran scheitern dürfte, dass du vermutlich weder Griechisch bzw. Latein (oder liest du Galenos im Original? Dann chapeau! Verzeih, dass ich daran aber Zweifel hege) noch Arabisch kannst. Wie kannst du eine wörtliche Übernahme von Galen behaupten? Wie gut kennst du seine Werke überhaupt? Wenn ja, musst du ein Genie sein. Denn ihn zu verstehen, ist so einfach nicht, wenn du ihn liest. Zumal, Übersetzungen von ihm gibt’s m.W. nur in Teilen und als Zitate in Büchern über ihn bzw. seine Zeit, d.h. aus Sekundärliteratur. Das meiste in Europa erschienene an Übersetzungen ist in Latein, selbst die Übersetzung von Hunain b. Ishaq‘s „Kitāb al-Mukhal fi t-Tibb“ über die Augenheilkunde, wobei das eine Übersetzung einer Übersetzung ist. …

Latein kann ich ;) Übrigens ist die Behauptung so "kühn" das sie sogar von Wissenschaftlern vertreten wird die arabisch und griechisch besser als wir zwei zusammen können:

https://corpuscoranicum.de/kontexte/index/sure/23/vers/13

www.the-derafsh-kaviyani.com/english/embryology.pdf

Schließlich lässt sich feststellen, dass du eine andere Perspektive hast als die meine. Das ist ja okay. Aber wenn die Perspektive anderer grundsätzlich verworfen wird, wie es ja aussieht, dann ist jede Debatte ermüdend, frustrierend und letztlich fruchtlos.

Exakt. darum habe ich mir beide Seiten angesehen. Du übernimmst offensichtlich unkritisch. Es gibt eine islamische Behauptung und eine wissenschaftliche Widerlegung. Sehe ich irgendwo eine wissenschaftliche Widerlegung dieser Widerlegung? Irgendwo eine Entdeckung die Dank dem Koran getan wurde? Irgendwo einen Wissenschaftsbetrieb der den Koran stützt?

Ich habe nicht vor, dich jetzt groß zu widerlegen.

Ich bezweifle das du könntest.

Dazu fehlt mir das gehörige eigene und selbstständige Wissen.

Da solltest du dein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Man kann problemlos Wissen aus dem Internet ziehen und vernünftig bewerten. Offenkundig bist du nicht auf den Kopf gefallen, also nutze mal den Verstand und sieh dir beide Seiten an, nicht nur deine.

Ich könnte sicher genauso allerlei Quellen bzw. Aussagen aus Texten, die im www massenhaft zu finden sind, aber es widerstrebt mir irgendwie, mir fremde Federn anzustecken und medizinisch, philosophisch, theologisch und sprachlich hier einen Universalgelehrten zu markieren, der ich nicht bin.

Nimm doch einfach nur eine Aussage des Korans und prüfe sie:

Sure 23:14

Hierauf schufen Wir den Samentropfen zu einem Anhängsel, dann schufen Wir das Anhängsel zu einem kleinen Klumpen, dann schufen Wir den kleinen Klumpen zu Knochen, dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch. Hierauf ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen. Segensreich ist Allah, der beste Schöpfer.

Das wird sogar von deinem Buch bestätigt:

Diese Skelettbildung geht der Muskelbildung voran. Der Knochen wird, wenn er einmal geformt ist, mit Fleisch (Muskeln) bedeckt. S.9

Und jetzt suche irgendeine wissenschaftliche Seite die die Ossifikation mit "erst Knochen, dann Fleisch" beschreibt. Das ist kompletter Unsinn. Dazu muss man nicht "Universalgelehrter" sein, man muss nur ergebnisoffen suchen:

https://www.amboss.com/de/wissen/Knochengewebe/

https://xonk.de/biologie/zoologie-evodevo/themen/knochenbildung-chondrale-und-desmale-ossifikation/

Da steht nichts davon.

… ich habe deine Frage beantwortet nach bestem Wissen und gewissen, damit schon rechnend, dass du diese entsprechend behandeln wirst, wie auch geschehen. Was du nun glaubst, sei dir überlassen. Ich für meinen Teil habe eine andere Perspektive als die deine und sehe darin kein Problem, denn solche Art der Antwort anderer ist mir nicht neu. Rechtfertigen oder dergleichen brauche ich mich sicher nicht. Wie gesagt, es ist nur eine Frage der Perspektive.

Nö, es ist einfach eine Frage der Fakten. Entspricht die Realität den Aussagen des Korans? Nein, tut sie nicht. Sucht man ergebnisoffen, jenseits des eigenen Tellerrands, kann man das feststellen. Alle Perspektiven einmal einnehmen, dann urteilen. Nicht erst Glauben und dann was suchen was das stützt, kritisch Hinterfragen!

Gerne können wir übrigens mit Orogenese oder dem Standardmodell der Kosmologie weitermachen und abklopfen wie präzise der Koran da ist.

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