Gibt es Menschen, die von Natur aus bösartig sind?

10 Antworten

Von Experte Angel1112 bestätigt

Glück ist kein Privileg für Auserwählte, und bei Bösartigkeit sehe ich das ähnlich, auch die ist kein Privileg für die (von der Natur) Auserwählten = sie wissen zumeist nur nicht, was Glück ist und haben sich noch nicht bewusst für's Glücklichsein entschieden. Und das geht. Das ist keine Traumtänzerei, die ein paar Gescheite ersonnen haben, um üble reale Geschehnisse zu verharmlosen, dann mit ein paar Kalendersprüchen aufwarten, die keineswegs das Patentrezept sind, um den Weg zum persönlichen, sehr individuellen Glück zu finden. Mit Interesse sah ich die Doku über Andreas Marquardt, und es ist bewundernswert, wie er seiner Bösartigkeit und seiner Verletzungsfreude bewusst und konsequent den Riegel vorgeschoben hat. Heute ist er glücklich verheiratet und alles andere als verletzungsfreudig bzw. bösartig.

Andreas „Karate Andy“ Marquardt (* 1956 in Berlin-Neukölln) ist ein deutscher Kampfsportler und ehemaliger Zuhälter.

https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Marquardt

Andreas Marquardt, geboren 1956, war über zwei Jahrzehnte Zuhälter in der Berliner Halbwelt. 2003 wurde er aus der Haft entlassen und führt heute eine Sportschule in Berlin-Neukölln, wo er vor allem Kinder in Karate unterrichtet.

In seinem Buch "Härte" schildert er die erschütternde Lebensgeschichte über eine traumatische Kindheit, den Teufelskreis der Gewalt – und den Weg zurück ins Leben. „Verziehen habe ich ihr bis heute nicht. Das wird sich nie ändern, denn es gibt keine Entschuldigung. Keine Mutter darf ihr Kind so behandeln.“

Andreas Marquardt war einer der brutalsten und gefährlichsten Zuhälter Berlins. Mit Anfang 40 wird er zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Erst dort vertraut er sich einem Therapeuten an: Der Vater war ein sadistischer Schläger, der die Familie früh im Stich ließ. Und seine Mutter mißbrauchte ihn jahrelang und fügte ihm seelische Wunden zu, die bis heute nicht verheilt sind.

Seit vielen Jahren setzt er sich aktiv für Kinder und Jugendliche ein, insbesondere im Rahmen seiner Initiative "Helfen macht stark".

https://www.andreasmarquardt.de/

Nur die Sozialisation entscheidet über das Sozialverhalten, auch wenn ein Mensch aufgrund zu viel Testosteron aggressiver oder triebhafter sein kann.

faulpu 
Fragesteller
 06.12.2023, 20:42

Jeffrey Dahmer wurde gut sozialisiert und war dennoch ein Serienmörder.

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faulpu 
Fragesteller
 06.12.2023, 21:11
@PaulSmart

Gute Kindheit, gute Erziehung usw. Zur Schule gehen, keine schlechten Taten begehen usw.

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PaulSmart  06.12.2023, 22:42
@faulpu

Das zweifle ich an, er muss das Gewaltprinzip verinnerlicht haben, sonst wäre er dazu nicht in der Lage gewesen und schon gar nicht in dieser Brutalität.

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PaulSmart  07.12.2023, 17:27
@faulpu

Das findet man wenn man 'Jeffrey Dahmer, Kindheit', googelt: Aufgewachsen in einem schwierigen familiären Umfeld – der Vater nie zu Hause, die Mutter mit schweren psychischen Problemen – soweit zu 'Gute Kindheit, gute Erziehung' 🤭

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Nein, Bösartigkeit muss nicht durch schlechte Lebenserfahrung ausgelöst werden, sie kann auch so im Menschen stecken.

Genetik, Erziehung, Umgang mit Menschen und das eigene boshafte Ich sind Gründe dafür.

Es sind die negativen Lebenserfahrungen.

Die psychische Prägung, die z.T. "genetisch" ist, kann einen zwar bevorzugt in Situationen hineingeraten lassen, die zu solchen Erfahrungen führen.

Die Antwort wäre dann aber immer noch Nein. (Krankhafte Bewusstseinsstörungen sind hier ausgenommen.)

Nicht nur die Umwelt und die Erziehung spielen eine Rolle, sondern - interessanterweise - anscheinend auch Gehirnverletzungen.

"Pichushkin is remembered to have been an initially sociable child. However, this changed following an incident in which Pichushkin fell backwards off a swing, which then struck him in the forehead as it swung back.[3] Experts speculated that this event damaged the frontal cortex of Pichushkin's brain; such damage is known to produce poor impulse regulation and a tendency towards aggression. Since Pichushkin was still a child, the damage would have been more severe, as a child's forehead provides only a fraction of the protection for the brain compared to an adult's.[4] Following this accident, Pichushkin frequently became hostile and impulsive."

https://en.wikipedia.org/wiki/Alexander_Pichushkin