Gibt es Menschen, die von Natur aus unordentlich sind?

11 Antworten

Scheinbare Unordentlichkeit kann immer auch Arbeitserleichterung für später bedeuten. Es bringt ja nichts, wenn man ein Werkzeug, welches man am nächsten Tag ohnehin wieder braucht, großartig wegzuräumen. Und genausogut kann dies mit allem Möglichen geschehen.

So betrachtet kann sich der als unordentlich eingestufte Mensch auch als innerlich äußerst geordnet entpuppen.

Den Blick dafür zu haben, wann Ordnung angebracht ist oder vielleicht nicht, macht hierbei den Meister aus.

In erster Linie gibt es ein Prinzip der Arbeitsvermeidung. Man hat schlicht und ergreifend keine Lust zum Aufräumen. Dagegen kommt dann die Unzufriedenheit, in einem Saustall zu hausen. Das muss man mit sich ausmachen, in wie fern man ein Gleichgewicht hinbekommt. So empfinde ich das, wenn es um gesunde Menschen geht.

Dann gibt es Leute mit einem chronischen Sauberkeitsfimmel. Da geht Unordnung aus Prinzip nicht und hat auch nichts mit Wohlfühlen zu tun.

Und Leute, die mental auf Tiefflug sind, sei es Depression oder was Anderes. Die können schlicht und einfach nicht die Kraft aufbringen, täglich anfallende Arbeiten im Haushalt zu erledigen.

Außerdem der eher seltene Typ "Scheißegal". Die würden sich auch in einem radioaktiven Bombentrichter wohl fühlen.

Die Forschung geht davon aus, dass gewisse unsichere ("unordentliche") Konstellationen zu Beginn des Lebens (keine Möglichkeit zum Aufwachsen in der Herkunftsfamilie, frühkindliche Gewalterlebnisse, ...) das Risiko erhöhen, später Schwierigkeiten hervorrufen, "Ordnung" in sein Leben bringen zu können.

Trotzdem besitzt der Mensch die Fähigkeit, an diesen Schwächen zu arbeiten und sich durch ganz konsequente Planungen ein individuelles Ordnungssystem zu erarbeiten. Das Umfeld spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle und kann dabei eine große Hilfe sein.

Die gibt es und Menschen wie mich, die eine gewisse Struktur brauchen um produktiv sein zu können, treibt sowas in den Wahnsinn ;)

Unordnung verlernen kann man wohl eher nicht - aber man kann lernen, diesem Bedürfnis nach Unordnung etwas Struktur entgegenzusetzen und die notwendige Disziplin beim einhalten derselben ;)

Unordnung ist meist eine Ordnung, die von "ordentlichen" Menschen nicht verstanden wird.

Zum Beispiel das Stapelprinzip (Englisch Stack oder LiFo= Last in - First out), das auch in Computerprogrammen vielfach verwendet wird.

Was zuletzt benutzt wurde, liegt oben auf. Schneller ist das, woran man gerade arbeitet, nicht zu finden.