Gibt es Menschen die chronisch lügen?
So lügen das es selbstverständlich ist und überhaupt gar nicht merken, das Sie lügen und nicht mal rot im Gesicht werden?
9 Antworten
Im Lügen gut zu sein war eine evolutionäre Entwicklung. Im Frühen Mittelalter wurden Menschen für das Lügen getötet, ihnen wurden Hände abgehackt oder ähnliches.
Deshalb war es im Fall der Fälle wichtig, dass man sehr überzeugend lügen konnte. Wir sind also alle sehr gut darin zu lügen wir sind aber extrem schlecht darin Lügner zu entlarven. Wir glauben wir könnten es aber wir können es nicht.
Der Hintergrund ist simpel: Wir lernen durch "try and Error" Wir lernen indem wir Fehler machen. Oft kommen wir erst Jahre später dahinter, dass gelogen wurde und manchmal erinnern wir uns noch nicht einmal daran. Es braucht also extrem viel Zeit und Erfahrung, bis wir wirklich gut im Entlarven von Lügnern sind.
In mächtigen Positionen wie in der Politik ist es sogar noch viel schlimmer, denn hier kommt zur Ignoranz auch noch Arroganz hinzu. Sodass wir noch nicht einmal Feedback zulassen. Du kannst einem Richter oder einen Politiker schlecht ein Feedback geben wie er besser Lügner entlarven kann und starre Strukturen in den jeweiligen Systemen wie auch in Unternehmen lassen die Ansammlung derartiger Erfahrungen mit Feedback gar nicht zu.
Das kennen wir alle, Unternehmen bei denen Kommunikation zwischen den Hierarchien eher klein geschrieben wird.
Wir können also nicht gut entlarven es gibt aber Tricks um die Wahrscheinlichkeit einen Lügner doch noch zu entlarven zu erhöhen und diese werden in Vernehmungen etc. Auch angewendet.
Dazu gehört z.b. die guter Polizist, böser Polizist Nummer ebenfalls dazu, der älteste und bekannteste Trick aber dennoch einer der effektivsten. Ein weiterer Trick besteht darin dem Lügner eine goldene Brücke zu bauen. Einen Weg in der der Lügner sich outen kann ohne Verurteilt zu werden und auch das nutzt man z.b. bei der Vernehmung, so könnte da z.b. ein Pädophiler sitzen der aber seine Tat nicht zugibt.
Jeder andere würde sagen: "Was hast du mit dem Jungen gemacht?! Spuck es aus! Ich weiß, dass du das gemacht hast! Wie krank muss man sein?!"
Das ist auch völlig verständlich aber leider nicht zielführend. Der Druck führt nur dazu, dass er weiter dicht macht und eventuell weiterhin auf freiem Fuß ist.
Viel besser währe es zu Schauspielern: "Jetzt mal ganz unter uns... der Junge da auf dem Bild.... Zucker oder? Komm erzähl. Was hast du gemacht? Wir sind hier ganz unter uns. Ich glaube ich hätte mich nicht anders verhalten."
Ich weiß es gehört sehr viel dazu so etwas vor allem auch glaubwürdig zu schauspielern aber die Wahrscheinlichkeit, den Pädophilen dann zu überführen steigt gewaltig an. Jetzt merkt man glaube ich auch wie hart diese Job sein muss um so über Kinder zu sprechen.
Es ist aber wesentlich effektiver dem Gegenüber deutlich zu machen: "Hey. Hätten wir alle so gemacht. Klar ist das was du getan hast nicht in Ordnung aber du hast ja auch eine ganz andere Situation... ich hätte mich doch genauso verhalten." Als seinen Gegenüber zu verurteilen.
Falls du mehr über das Entlarven von Lügnern erfahren möchtest, kann ich dir die Videos und Bücher von Jack Nasher empfehlen.
Es kommt auf die Erziehung an . Aber ich kenne auch Menschen die einem auch ins Gesicht lügen können , ich finde meistens schon nach dem Blickkontakt raus dass das eine Lüge ist aber sie wissen es ja nicht und lügen dann weiter .
Ja gibt es tatsächlich. Solche Menschen lügen nicht nur in Situationen wo sie sich in "Schutz" nehmen wollen, sondern auch bei banalen Themen wie was er gefrühstückt hat. Oder schildern eine Situationen so, dass es dem Gegenüber eventuell mehr fasziniert.
Es gibt harmlose lügen da drückt man eine Auge zu, aber natürlich gibt es auch Menschen die damit auch anderen Schaden könnten. Meiner Meinung nach brauchen solche Menschen dringend Hilfe.
Ja, ich war mit so einem verheiratet.
Der konnte so überzeugend lügen, weil er den Mist den er verzapfte, in dem Moment wo er es aussprach selbst geglaubt hat.
Ja, gibt es. Oft in den höheren Positionen, sie nennen das Manipulation.
Manipulation ist per Definition nicht ganz richtig. Manipulation meint das Beeinflussen oder Verändern eines Systems. Das muss kein Mensch sein es kann auch eine Mathematik Formel sein die manipuliert wird.
Manipulation von anderen Menschen findet also bereits dann statt, wenn sie miteinander sprechen, sie beeinflussen sich gegenseitig durch Sprache. Wenn ich also jemanden überrede mit mir ins Kino zu gehen, dann manipuliere ich bereits.
Manipulation wird allerdings als etwas negatives angesehen, weil andere das Wort mit etwas assoziieren, das andere Menschen mit einem machen, wovon diese Menschen selbst keinen Nutzen haben. Aber Manipulation selbst ist nicht negativ.
Das heißt Manipulation selbst ist lediglich ein Werkzeug und ob ein Werkzeug positiv oder negativ ist hängt zum einen von der subjektiven Wahrnehmung des Betrachters ab und zum anderen vom Anwender, der das Werkzeug bedient.
Das ironische ist, dass es vom Vorteil währe, wenn mehr Menschen darüber bescheid wüssten und z.b. lernen würden wie man richtig verhandelt, denn die größten Probleme bei einer Verhandlung hat man in der Regel nicht mit geschulten Verhandlern sondern mit denjenigen, die es nicht können.
Diejenigen die es nämlich nicht beherrschen sind oft diejenigen, die nicht merken, dass etwas negatives mit ihnen gemacht wird und sie am Ende gegen ihre eigenen Interessen handeln und ermöglichen damit denjenigen die wirklich Böse sind den Vortritt.
Auch hier können wir wieder von Albert Einstein lernen: "Die Welt wird nicht von denen bedroht die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen."
geschieden o. getrennt lebend?