Gibt es eine non binäre form für Mutter und vater?

8 Antworten

Generell gibt es im Deutschen zwei Wege, wie man das Thema 'geschlechtsneutrales alternatives Wort' angeht, die nicht deutlich kompliziertere und umständlichere Worte produzieren. Ich mein, klar kann man "Elternteil" sagen, aber das ist halt nicht sonderlich geeignet für zweijährige.

Deshalb, die benannten beiden Wege:

Man könnte zum einen eine Mischung der binären Wege machen. Daher stammt zb das Pronomen xier/xiem, und so kannst du hier auch verfahren und dich mit Mapa oder Pama ansprechen lassen.
Zum anderen könntest du ein komplett neues Wort erfinden. Hab von Leuten gehört, die Baba, Dada oder Nana benutzen - aber, richtig, es gibt Sprachen, in denen diese Worte oder Abwandlungen davon geschlechtsabhängig sind. Im türkischen nennt man den Vater Baba, im englischen sagt man Dada (BZW, häufiger Dad), und Nana ist in vielen Sprachen die Oma. Ob du das trotzdem nutzen willst, ist dir überlassen. Eventuell funktioniert 'Nene' als Variante deines Vornamens, aber das E ist für Kleinkinder deutlich schwieriger als A, O und I.
Es funktioniert auch nicht jeder Konsonant. Du kannst ja selber googlen, welches die ersten Konsonanten sind, die Kinder lernen und dir daraus was zusammen basteln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Kinder entstehen nur durch das Zusammenspiel von Mann und Frau, auch wenn diese sich für was anderes halten. Wenn beide glauben, dass sie Pudel sind, wird das Kind trotzdem kein Welpe sein.

Mama ist nun einmal ein Wort, dass für ein Baby leicht auszusprechen ist, leichter als Papa. Weil die Mütter im allgemeinen die meiste Zeit mit dem Kind verbringen, ist das Wort wohl im Lauf der Geschichte zu einer Bezeichnung der selbigen geworden.

Wenn du dich selber für etwas anderes hältst, kannst du das gerne tun, aber du solltest damit deine Kinder in Ruhe lassen. Was sollen die denn später in der Schule machen, wo bekanntlich Kinder sind, deren Familien wenig von diesem Gedankengut halten?

Das Kind könnte dich mit deinem Namen ansprechen; das ist in meinem Umfeld z.b.auch nicht ungewöhnlich.

Wenn dir das zu unpersönlich ist, kannst du "Ma" oder sowas benutzen. Wenn du dich nicht mit Mutter ansprechen lassen willst, musst du das nicht. Niemand kann das von dir verlangen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Meine Enkelin hat für sich das Problem vorläufig so gelöst, indem sie zu allen nahen Verwandten 'Ma' sagt. Wäre dir das nonbi genug?

Vermutlich wird früher oder später die Umwelt meiner Enkelin das "Ma" abgewöhnen, genauso, wie Tilman irgendwann statt Tilman "ich" gesagt hat. Aber da ihr Bruder gegenwärtig drei Sprachen spricht, findet sie in denen vielleicht noch ein anderes Wort, das sie nonbi verwenden kann.

Wer das Kind zur Welt bringt, ist die Mutter - egal, ob binär oder eben nicht.

Das Kind kann auch hier "Mama" sagen.