Gewollte soziale Isolation / Einzelgängertum vs. krankhafte Störung / abnormales Verhalten

10 Antworten

Ich denke, dass Menschen, die sich selbst sozial isolieren, zunächst einmal einen Grund dafür haben müssen. Dieser Grund liegt in den meisten Fällen bei Kränkungen bzw. einer gescheiterten Existenz. Um weiteren Verletzungen auszuweichen, stürzen sich diese Menschen in ein solches Dasein. Ausnahmen stellen möglicherweise die Eremiten dar, die sich aus religiöser Überzeugung heraus isoliert haben, deren psychischen Zustand wir jedoch eher schlecht beurteilen können, da dergleichen nicht dokumentiert wurde. Aus eigener Erfahrung (aus objektiver Stellung) weiß ich, dass eine soziale Isolation (auch eine bewusst gewählte) sehrwohl zu schweren psychischen Störungen führen kann. Gewiss kann es hierbei auch Ausnahmen geben, weil die Menschen unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben und auch über unterschiedlich starke Gemüter verfügen. Meistens sind die Menschen, die sich gezwungen sehen, sich zu isolieren schon krank VOR ihrer Abgrenzung, aber danach sind sie es auf jeden Fall. Menschen brauchen mehr als zwei soziale Kontakte, um sich wohlzufühlen. Bei meinen Eltern ist es jetzt sehr schlimm, weil sie sich so isoliert haben, jetzt niemanden mehr an sich heranlassen und die Perspektive unbefangener außenstehender Personen gar nicht mehr verstehen können. Sie machen sich gegenseitig etwas vor, weil sie jahrelang nur einander und mich hatten und jetzt nicht mehr dazu in der Lage sind, Menschen zu verstehen, die nicht sie selbst sind.

Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen. - Der Mensch braucht den Menschen!  

Allerdings gibt es Einzelgänger, die sich oft auch als Individualisten bezeichnen und vieles allein unternehmen und auch zufrieden sind.  

Aber ein Individualist muss kein Einzelgänger sein. Man kann einiges ganz individuell unternehmen und trotzdem sich in angenehmer Geselligkeit wohl fühlen.  

Abgesehen davon gibt es jedoch Einzelgänger, die kontaktscheu sind bzw. Kontaktschwierigkeiten haben (Sozialphobie!).  

Wenn letztgenannte Menschen sich in Gesellschaft begeben, bekommen sie Ängste und halten die Anwesenheit anderer Menschen seelisch nicht aus. Das hat zur Folge, dass sie plötzlich davon laufen. In diesem Falle handelt es sich um eine Krankheit, die therapeutischer bzw. psychiatrischer Hilfe bedarf.

 

 

Juchtenkaefer 
Fragesteller
 21.04.2011, 07:57

Du würdest also sagen, wenn das Motiv Angst ist, liegt eine krankhafte Störung vor?

0

Selbst gewählt ist meist (NICHT!) zutreffend den der Mensch ist "Herdentier" . Doch Einzelfälle kommen vor z.b. wenn jemand NUR Enttäuschungen erlebt - erfahren hat oder schlichweg gemobbt wird (von familie oder Verwandschaft -auch freunde können ...). Es muss nicht zwangsläufig zu krankhaften Störungen kommen .

Das ist doch Blödsinn. Nur weil man gerne alleine ist, ist man doch nicht gleich krank. Ich würde ehger Menschen als krank bezeichnen die sich wiederlichen Alkohol trinken und sich mit Krach zudröhnen, rumschreien und sonstige wiederliche Sachen machen und andere stören.

Juchtenkaefer 
Fragesteller
 21.04.2011, 07:52

Du machst aber auch ganz schön Lärm ;)

0

naja, kommt drauf an... vielleicht redet man sich auch irgendwann nur ein, man möchte alleine sein, oder bildet darauf hin erst eine Abneigung gegen andere, da man mit dem Umgang mit anderen nicht mehr vertraut ist.

Auch einem Grundbedürfniss des Menschen, dam Streben nach Anerkennung, kann man nicht alleine Nachkommen, zumindest nicht ohne irgendwie zumindest einen leichten knacks zu haben.