Getrennte Toilette?

5 Antworten

Geschlechtertrennung bei öffentlichen Toiletten war bis ins 19. Jahrhundert eher unüblich.

Für gewöhnlich gab es nur einen Raum für alle Geschlechter. Erst mit der viktorianischen Epoche, von Großbritannien ausgehend, setzte eine Geschlechtertrennung im Toilettenbereich ein.

 ... die moderne Toilettensegregation aus diesem viktorianischen Gender-Modell hervorging.

https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Toilette#Hintergrund

Auch im Alten Rom gab es keine Geschlechtertrennung beim großen und kleinen Geschäft:

Bild zum Beitrag

Es gab keine Trennwände, und auch eine Geschlechtertrennung ist nur selten nachweisbar; meist rafften die Nutzer, Frauen, Männer und Kinder jeden Standes, schlicht ihre Tunica (und Palla bzw. Toga) und deckten damit auch die Intimsphäre ab.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hygiene_im_R%C3%B6mischen_Reich#Latrinen

 - (Frauen, Männer, Sexualität)
dasetwas  23.04.2024, 21:21

Solange brauchst Du gar nicht zurückgehen. Das Reihenklosett ist erst mit der Plumpsklo-Ära ausgestorben. Das englische WC hingegen ist ein Einzelobjekt und wurde dann auch in Einzelzellen montiert.

Übriggeblieben war zunächst die Pissrinne - aber auch die wurde nach und nach durch Einzelurinale ersetzt.

Aber in Berlin gibt es noch einige Exemplare vom Typ "Café Achteck". Und da gibt es nur einen Eingang und keine Beschriftung "Damen/Herren". Da kann reingehen, wer will (Damen haben jedoch die Angewohnheit, draußen eine Schmiere zu stellen).

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die Idee war, zu verhindern dass ein Mann und eine Frau gemeinsam ins Klo gehen und dort Sex haben. (Früher wollte jemand so was unterbinden.)

Nachdem es nicht ok schien, in der Kabine direkt zu kontrollieren, hat man sich darauf verlegt, den Zutritt zu überwachen und so einzurichten, dass man eingreifen könnte falls ein Mann und eine Frau in dasselbe Häuschen verschwinden ... die einfachste Lösung dafür waren unterschiedliche Türen und Toiletten für Männer bzw. Frauen.

dasetwas  23.04.2024, 21:11

Richtig. Bis 1969 gab es den "Kuppeleiparagraphen". Danach machte sich strafbar, wen nicht miteinander verheirateten Personen Gelegenheit zum Sex bot. Und sei es nur eine enge WC-Kabine (sehr idyllisch).

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Geschlechter spezifische Klos finde ich m19 nicht so gut. Wenn Jungs im stehen pinkeln finden das manche Mädchen ja komisch bzw doof. Warum eigentlich? Man kann doch einfach einen großen Toilettenraum machen wo die Waschbecken sind und in der einen Ecke sind die Stehklos für uns Jungs und bei den Kabinen ist es ja sowieso egal wer drin ist

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Antonio68 
Fragesteller
 18.12.2023, 12:03

Deshalb verstehe ich den sinn der trennung nicht wenn eh jeder ein eigenen "raum" hat.

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Toiletten in männlich und weiblich zu trennen war im 19. Jahrhundert eher unüblich. Denn es gab keine öffentliche Toiletten. Man verrichtete seine Notdurft in der Natur oder Nachttöpfen und kippte dann die ganze Schosse in Fässer die vor den Häusern standen.

Allerdings im römischen Reich das vor dem Mittelalter bestand gab es Öffentliche Latrinen.

Es gab selten öffentliche Toiletten, das waren Latrinen und keine Toiletten aber durch die untergestellte Ordnung der Frau hatten Frauen keinen Zutritt.

Erst seit 1878 dürfen Frauen überhaupt öffentliche Toiletten benutzen. Ausgenommen natürlich die Adeligen Frauen.

Mit dem Recht dass Frauen auch öffentliche Toiletten benutzen durften wurde auch die getrennten Toiletten eingeführt.

plueschi55  18.12.2023, 12:34

Also durfte Mann das öffentliche stille Örtchen benutzen und die normalsterbliche Frau musste ins nächste Gebüsch? Wer hat sich denn den Kack ausgedacht? :D

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TJDettweiler  18.12.2023, 12:48
@plueschi55

Ja, war so. Aber sei getrost. Toiletten waren damals so aus dass ein Loch im Boden war, ein Stuhl manchmal drüber und hat man in das Loch und Wasser drüber. Ne Kanalisation gab es erst mit der Erfindung vom WC also Wasserklosett.
hat gestunken in den Toiletten und diese hygienischen Zustände war ja Ursache für Typhusepedemien.

Im 17. Jahrhundert hielten die Leute generell nicht viel davon sich zu waschen.

Denn die Ärzte behaupteten, die Haut sei porös – weshalb Wasser in den Körper eindringen und so alle möglichen Krankheiten übertragen könne. Die einzige Lösung sei deshalb, sich nicht zu waschen. So wissen wir, dass sich Ludwig XIV. nur einmal in seinem Leben gebadet hat.

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plueschi55  18.12.2023, 13:04
@TJDettweiler

Aber nächstes Gebüsch klingt je nach Wohngegend auch nicht angenehmer^^ und ich kann mir vorstellen, dass die Straßen dann auch nicht unbedingt besser gerochen haben.
Aber zum generellen Thema Hygiene: hatte vor einiger Zeit „Comfort Crisis“ gelesen, kann mich grad aber nicht mehr komplett an die Details erinnern. Aber ich meine da stand drin, dass erst unsere übermäßige Hygiene diverse Krankheiten hervorgerufen hat. Die ganzen Naturvölker sollen ja bei weitem weniger Krankheiten haben

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TJDettweiler  18.12.2023, 13:11
@plueschi55

Die naturvölker leben ja nicht in in künstlichen Städten wie wir sondern benutzen die Natur. In der asphaltierten Stadt schwierig. Da wir aus dem selben Boden auch unser Grundwasser nehmen. Anders als Naturvölker. Die erleichtern sich nicht da wo sie ihr Wasser zum waschen und kochen hernehmen.

und öffentliche Toiletten in Wohngegenden gab es nicht. Die waren eher am Marktplatz oder Bahnhöfen usw

Private Toiletten durften Frauen selbstverständlich nutzen.

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TJDettweiler  18.12.2023, 17:22
@vanOoijen

Ja, das war aber schon vor dem Christentum so. Wie hier schon angesprochen auch bei den Römern aber auch bei den alten Griechen und das war weit vor dem Christentum und lange bevor Luther überhaupt geboren war.

Der n ja, auch die alten Griechen hatten so was wie öffentliche Toiletten. Obwohl das lange nicht das war was wir uns heute darunter vorstellen

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vanOoijen  18.12.2023, 17:46
@TJDettweiler

Im antiken Rom waren öffentliche Pissrinnen für Männer schon deshalb nötig, weil der Urin zu den Gerbereien geleitet wurde.

Urin brauchte man damals zur Lederherstellung. Aber das waren keine Toiletten, sondern Rinnen am Straßenrand.

Frauen konnten sich da gar nicht drüberhocken.

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vanOoijen  18.12.2023, 17:50
@TJDettweiler

Zudem hatte man im alten Rom auch auf richtigen Toiletten z.B. in den Thermen, keine Trennwände.

Männer unterhielten sich über Geschäfte und Politik während sie neneinander auf dem Klo saßen.

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TJDettweiler  18.12.2023, 18:01
@vanOoijen

Rinnen am Straßenrand gab es überall in den Städten. In der Innenstadt von Freiburg im Breisgau gibt es sie noch. Diese Rinnen waren nicht für die Menschen, sondern für die Hinterlassenschaften der Zugtiere der Kaufläute. Die stellte man an den Rinnen ab und dort konnten sie dann ihr Geschäft verrichten.

Wenige vermuten den Ursprung der Kanalisation schon 3000 vor Christus. Doch tatsächlich entstanden damals die ersten Entwässerungskanäle. Zu Zeiten der Römer dann kam die Schwemmkanalisation zum Einsatz, die allerdings größtenteils über offenes Gerinne lief.

Das Wissen über die hygienische Bedeutung einer geordneten Abwasserentsorgung ging im frühen europäischen Mittelalter weitestgehend wieder verloren. Fäkalien und Abfälle wurden einfach auf die Straßen entsorgt. Das Leben im ständigen Schmutz und Unrat, der fehlende Abfluss des häuslichen Abwassers und die Verschmutzung des Trinkwassers durch das Abwasser führten vor allem in den Städten zu katastrophalen Lebensbedingungen. Verheerende Krankheiten waren die Folge. Immer wieder starben tausende Menschen an Typhus- und Choleraepidemien infolge der schlechten Siedlungshygiene.

Im Jahre 1739 war Wien als erste Stadt Europas vollständig kanalisiert. Ab 1842 wurde in London mit dem Bau des Kanalisation begonnen. Das erste moderne Kanalisationssystem auf dem europäischen Festland entstand ab 1856 in Hamburg.

Die dort durch verunreinigtes Trinkwasser 1892 wütende Choleraepidemie war der letzte große Ausbruch in Deutschland. Der herbeigerufene Robert Koch, Leiter des Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten, ordnete Schulschließungen an, verbot Versammlungen, brachte Verkehr und Handel in Hamburg zum Erliegen, ließ Zettel mit Verhaltensregeln und abgekochtes Wasser verteilen, richtete improvisierte Desinfektionsstellen in leerstehenden Tanzsälen, Turnhallen und Bahnhöfen ein sowie beauftragte in Eile den Bau einer Trinkwasserfiltration.

Heute sind nahezu alle Haushalte Deutschlands an die öffentliche Wasserversorgung (99 %) und Kanalisation (97 %) angeschlossen. Dank dieser Siedlungshygiene hat sich die Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren von 40 auf über 80 Jahre verdoppelt.

 Quelle: Wikipedia

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Warum wird in der Öffentlichkeit die Toilette zwichen Frauen und Männer getrennt? Wenn man Zuhause oder bei Bekannten Freunde und und und ist dann ist es einheitlich dann gibt es kein Weiblich Männlich

Wer hat denn zuhause bitteschön Toiletten mit mehreren Kabinen und mehreren Pissiors und mehreren Waschbecken???

Die meisten haben z.B. eine einzige Gästetoilette mit Waschbecken im Bad! Da kann ja gleichzeitig sowieso nur eine Person rein! Da macht eine Trennung doch gar kein Sinn. In öffentlichen Einrichtungen ist der Flur ja davor ja auch für alle, also was will man da trennen?