Tauscht das Suffix „-in“ das Merkmal männlich gegen Weiblich aus?

7 Antworten

Tauscht das Suffix „-in“ das Merkmal männlich gegen Weiblich aus?

Jein. Je nach Kontext bezeichnet Lehrer entweder das männliche oder die unbestimmte Geschlecht. Es ist also nicht unbedingt ein Wechsel vom Männlichen ins Weibliche.

Sollten sich Männer aus „die Menschen“ ausgeschlossen fühlen, weil der Artikel „die“ weiblich ist?

Das ist nochmal was komplett anderes, nämlich der Zusammenhang zwischen grammatikalischem und biologischem Geschlecht. Mit das Mädchen werden beispielsweise immerhin nur weibliche Menschen bezeichnet.

Woher ich das weiß:Hobby – An dem großen Ganzen interessiert

Nein. "Der Lehrer" kann das Maskulinum bezeichnen, also einen Mann, oder es kann das generische Maskulinum sein, also beide Geschlechter bedeuten. "Bären leben im Hochgebirge" bedeutet, dass männliche wie weibliche Bären dort wohnen. "Lehrer sollen gerecht sein" betrifft ebenfalls Lehrer beider Geschlechter.

Das ist in vielen Sprachen so.

Kaen011  05.12.2023, 08:50

Nennt sich Generisches Maskulinum

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Die Endung -er ist meistens maskulin, auch bei "Dingen" oder Tieren, zum Beispiel: der Viermaster, der Vergaser, der Reiher... Es gibt aber Ausnahmen: die Mutter, die Butter.

Die Endung -in ist in aller Regel feminin, man kann sie nutzen, um aus manchen maskulinen Begriffen einen feminien zu machen: der Spieler, die Spielerin.

Nun gibt es noch das generische Maskulinum, damit bezeichnet man alle Menschen z.B. desselben Berufs, ohne das Geschlecht einzuschränken. "Politiker sollten ehrlich sein." Damit meint man Männer und Frauen, allerdings liegt die Schwierigkeit dabei darin, dass man dies (dass Männer und Frauen gemeint sind) aus dem Kontext erschließen muss. Und das kann manchmal uneindeutig sein.

"Die Menschen" - der Pluralartikel die ist im Grunde ein anderes Wort als das "die" in "die Frau", es sind nur Homophone (heutzutage), also gleichlautende Wörter (verschiedenen Ursprungs). Im Althochdeutschen waren dies noch deutlich erkennbar zwei verschiedene Wörter, es gab "diu" (Femininum Singular), aber auch "dia" (Maskulinum Plural). Beide verschmolzen zur gleichlautenden Form "die".

In ganz alten mittelalterlichen Texten (noch vor Walther von der Vogelweide) kann man diese Formen noch lesen.

Wenn mit Lehrer auch die Lehrerin mitgemeint sein soll, kann der Lehrer sich ebenfalls angesprochen fühlen, wenn Lehrerin gesagt wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbylektorin - "unerzogen" ist eine Lebenseinstellung
maria38000  17.01.2024, 22:16

Hier gibt es eine gute Lösung: "Lehrkräfte" - die benutze ich sogar selbst manchmal, auch wenn ich keine Anhängerin der Sternchengenderei bin.

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Ich achte in meiner Sprache sehr darauf, dass ich zum Beispiel Flüchtlinge auch Flüchtlinge nenne. Ich betreibe ganz bewusst keine Wortakrobatik und nenne sie ganz bewusst nicht Geflüchtete. Ebenso mache ich es auch mit allen anderen Bezeichnungen. Ich nutze die deutsche Sprache traditionell und nicht die neumodische Gender Gaga Sprache. Ich setze kein überflüssiges In oder Innen an die Worte.

Ich habe nichts gegen die Ärztin, die Pilotin oder die Bäuerin. Ich verweigere mich nur Gender Gaga Sprache.

maria38000  17.01.2024, 20:34

Ich habe von Anfang an gesagt, wenn man die Frauen nennen will, dann soll lman hat auch Ärzte und Ärztinnen sagen. So viel Zeit muss sein. Anderfalls verkümmern die Frauen wieder zu Endungen und auch der männliche Plural wird oft gekappt. - Übrigens es gibt immer noch Menschen die in den Medien oder bei öffentlichen Auftritten diese Gernder-Hackerei nicht mitmachen, sondern sich die Zeit nehmen beide Formen zu nenne. :-)

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