Geht Hobbyzucht oder nicht?

5 Antworten

Davon ist dringend abzuraten. Es sind alles nur Mischlinge und bekommen keine Papiere. Also sind sie genau wie normale Hauskatzen zu verkaufen. Nur Leute die einem Zuchtverein angehören dürfen sich auch wirklich nur "Züchter" nennen. Alles andere sind nur "Vermehrer".

Hallo DorinaFrg

BITTE halte deinen Vater davon ab !!

Auch wenn ihr das Hobbyzucht nennt, es ich KEINE Zucht, sondern Sinnloses, Verantwortungsloses, Vermehren und das auch noch zum Nachteil der Katzen !!

Zudem ist JEDE Zucht eine Hobbyzucht, das gibt es nicht als Beruf und man Verdient damit auch niemals seinen Lebensunterhalt. Mit einer Zucht wird man auch NICHT Reich !!

Man kann NICHT einfach Katze X mit Katze Y Vermehrer und nennt sich dann Züchter ! Zudem gibt es doch schon genug Katznelend auf der Welt. Da müsst ihr echt nicht noch Bewußt mit mischen ! Absolutes No Go !!

Ihr möchtet unbedingt Züchtern ? Dann bitte Richtig:

Züchter sind für den Rassenerhalt Zuständig. Man verpaart also nicht einfach irgendelche Katzen.

Du musst:

  • nach deutschem Recht dein Gewerbe/Dienstleistung anmelden. Die Gebühren hier für liegen zwischen 40€ bis 600€
  • einem Verein zugehörig sein. Die Gebühr liegt zwischen 30€ bis 100€
  • an Ausstellungen Teil nehmen. Die Gebühren liegen alleine pro Käfig ab 40€
  • dein Zwingername muss im Verband, ab ersten Wurf, registriert werden. Die Gebühren liegen hier ab 50€
  • die Tiere müssen regelmäßig zum TA. Die Kosten liegen hier zwischen 80€, 120€ oder mehr.
  • Fremddeckung, Gebühren liegen bei 250€ bis 500€ oder mehr.
  • Stammbaumantrag pro Kitten 20€

Seriöse Züchter haben im Prinzip mehr Kosten als Einnahmen. Es sind feste, so wie variabele Kosten, die nicht selten bei monatlich 2000€-3000€ (TA, Futter, Anzeigenschaltung, Homepage...)

Fakt ist: Eine seriöse Zucht ist es erst dann, wenn

  • diese einem eingetragenen Verein zugehörig ist, denn es gibt Zuchtrichtlinien die eingehalten werden müssen und Überprüft werden.
  • die Cattery registriert ist, man also als Züchter auch selbst eingetragen ist
  • im günstigen Fall einen Mentor zur Seite steht
  • die Katzen über lückenlose Stammbäume verfügen
  • die Katzen alle tierärztlichen Untersuchungen, insbesondere auch auf Rassespezifische- und Erbkrankheiten verfügen
  • das alles Problemlos nachgewiesen werden kann

Gibt es das alles nicht, zählt man als Vermehrer ! Und die Katze gilt „nur“ als ein Mix !

Züchter stecken enorm viel Aufwand in ihre Arbeit. Ein Züchter muss z.B.:

  • Kenntnisse in Anatomie vorweisen
  • medizinisches Grundwissen vorweisen
  • Kenntnisse des Rassestandards haben
  • über Grundwissen in der Vererbungslehre verfügen
  • über Umfangreiches Wissen in Zuchtgenetik
  • Fortpflanzungs- und
  • Aufzuchtsmedizin und bilden sich darin auch weiter.

Das sind unabdingbare Voraussetzungen !

Die Tiere müssen regelmäßig und nachweisbar, tierärztlich Versorgt werden.

Alle Tiere werden auf:

  • Zuchttauglichkeit getestet
  • Regelmäßige Bluttests
  • Ultraschalle
  • DNA-Tests
  • Tests auf Erbkrankheiten und Rassespezifische Erkrankungen

Das ist was völlig anderes, als mal eben zum TA zu gehen. Und hier wird wirklich noch vieles, vieles mehr gemacht.

Kaufpreis, warum so teuer ?

Die Summe ist KEIN Kaufpreis, sondern eine Schutzgebühr.

Sie setzt sich aus dem zusammen, was die Tiere an Versorgung schon bekommen haben. Züchter machen, für den Rassenerhalt, einige wichtige Tests. Rassenspezifische Erkrankungen und einige Erbkrankheiten werden so dezimiert, da mit kranken Tieren auch NICHT weiter gezüchtet werden darf. Es wird z.B. getestet auf

  • HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie = Herzerkrankung durch Vergrößerung eines Teiles des Herzens, meist der linken Herzkammer )
  • BEAR-Test (Taubheit bei weißen und Bicolor-Katzen)
  • HD (Hüftdysplasie, Missbildung des Hüftgelenkes)
  • PKD (Polycystic kidney disease = Zysten in den Nieren)
  • PRA (Progressive Retina Atrophie = fortschreitende Verkümmerung der Sehzellen in der Netzhaut)
  • Verkümmerung oder Fehlen des Tapetum lucidum und Schielen (Untersuchung der Augen mit einem Ophthalmoskop)
  • Pyruvatkinase-Defizienz (Fehlen des Enzyms Pyruvat-Kinase in den roten Blutkörperchen)
  • Glykogenspeicherkrankheit Typ IV (GSD-IV) (Fehlfunktion des Glukosestoffwechsels)

Im weiteren erhält das Tier die ersten Impfungen, wird einmal Entwurmt und wird gechipt. Und in der Regel werden keine unkastriete Tiere ausgestellt, bzw. NUR mit Auflage, Nachweisbar, bis zum Zeitpunkt XY Kastrieren zu lassen. Dies wird auch Vertraglich festgelegt.

Mit der Schutzgebühr soll auch eine unüberlegte, voreilige Entscheidung sich eine Katze an zu schaffen, vermieden werden. Wer nicht bereit ist, eine Schutzgebühr zu zahlen, hat Erfahrungsgemäß auch kein Interesse, sein Tier Artgerecht und vernünftig zu versorgen.

Züchter verdienen an der Zucht auch NIEMALS Geld. Alle Züchter legen eher Geld drauf !! Man kann mit einer Zucht nicht reich werden.

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen

Lasst es bitte, da kann so viel schief gehen wenn man keine Ahnung hat. Und die Kitten landen wahrscheinlich im Tierheim, wo bereits genug Katzen sitzen. Ganz davon abgesehen, dass ein Deck Act für die Katze sehr gefährlich werden kann, sowie die Trächtigkeit auch. Auch sind wenn die Kitten da sind diese die 12 Wochen wo sie bei euch wären (wenn sie dann überhaupt verkauft sind, wie schon vorher erwähnt, wohl eher unwahrscheinlich) 24/7 rundum Betreuung. Auch die Kosten wären nicht zu unterschätzen - Impfungen, Entwurmungen, andere TA kosten, später Futter, usw. Da es auch mischlinge wären könntet ihr nicht mehr als 200€ (also in etwa soviel wie ein Tierheim auch verlangt) pro Tier verlangen, (Wenn überhaupt wegen der geringen Nachfrage) und das wird sicher nicht die Kosten decken. Deswegen machen die meisten Züchter züchten auch nur als Hobby und nicht als Beruf.

Davon ist dringend abzuraten. Jetzt Mal Tierheim Tiere und so beiseite.

Es gibt Krankheiten, die in der Veranlagung der Elterntiere sein können und auf die Junge übertragen werden können. Seriöse Züchter studieren anhand des Stammbaums die Ahnen der Tiere, deren Krankheitsgeschichten und versuchen dann alles Risiko auszuschließen.. ebenso werden die Tiere, die man paaren möchte, mit teuren Untersuchungen auf herz und Nieren gecheckt.

Kann sein, dass die Kitten gesund wirken und dann mit 5 Jahren einen Herztod oder Schlimmeres erfahren müssen. Noch übler wird's, wenn Tiere behindert, zum Tode verurteilt, geboren werden. Wenn zB die Speiseröhre nicht ausgebildet wurde und die kleinen nicht einmal trinken können.

Die Liste der Risiken bei unbekannten Ahnen ist unendlich und auch ein Muttertier leidet, wenn sie Jungen tot oder krank zur Welt kommen.

Hobbyzucht an sich ist nichts dramatisches, aber vorher sollte man das ganze echt jahrelang studieren und sich schlau machen. Geld darf keine Rolle spielen und am besten sucht man sich dafür passende erfahrene Züchter, die einen in den Anfängen unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die findet man auf Austellungen.

Bitte nicht einfach drauf los decken und aufs beste hoffen. Wenn's nach hinten los geht, sterben die Neugeborenen und das muss man sich dann echt auf die eigene Fahne schreiben

Er dürfte die Kätzchen verkaufen, natürlich nicht als reinrassig. Aber was dein Vater vor hat, nennt man nicht züchten, sondern vermehren. Die beste Lösung wäre, er würde sich eine andere Möglichkeit suchen, Geld zu verdienen.

L. G. Lilly