Geht es im BWL-Studium/ in der Betriebswirtschaft NUR um Kapitalismus?!

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein!

BWL ist die Lehre der Betriebswirtschaft. man versteht dann im studium was Unternehmen sind, welche gesetze gelten etc...

Da Unternehmen aber nicht in einem luftleeren Raum sind, sind die Menschen auch wichtig. die Kultur, die Region, die Mitarbeiter (denn ohne Mitarbeiter ist ein Unternehmen nichts), es gibt Personalwesen, Marketing, Controlling, Buchführung (zb nach dem Handelsgesetzbuch), man lernt welche Unternehmensarten es gibt (AG, GmbH, welche gesetze da sind etc). Man versucht Gewinne zu machen, arbeitsplätze zu sichern, dinge zu produzieren, servive zu verkaufen (auch Busunternehmen sind Unternehmen, die wollen zB auch die Leute von A nach B transportieren, Restaurants sind Unternehmen, die wollen Menschen was zu essen geben)

klar kann man mit BWL in der sozialen Richtung was machen. du kannst ach zu sozialen Unternehmen (Caritas etc). oder zu NGO´s. ich würde auch nie in einem Unternehmen arbeiten, das zb Waffen produziert. Muss man aber auch nicht. man kann auch mit BWL seinen moralischen Vorstellungen treu bleiben ;:-)

Ich finde gerade mit starkert sozialer Ader und wirtschaftlichem Interesse kann man viel drehen. Willst du zb Menschen mit anderen Menschen vernetzen? das war die Idee von Facebook. Willst du Menschen von A nach B bringen? das war die Idee von Busunternehmen, Taxiunternehmen...

willst du die arbeitsbedingungen verbessern? geh ins Personal :-)

BWL hat nicht meht mit Geld und macht zu tun als jede andere Richtung. Der mensch der den beruf aufnehmen wil ist geld- und machtgierig. nicht die wissenschaft an sich... und nicht die wirtschaft.

Klar geht es um Gewinne, Kosten reduzieren. aber auch eben wie kann ich meine Mitarbeiter besser schulen, wie kann ich wettbewerbsfähig sein, wie kann ich trotz aauftragsflaute meinen Mitarbeitern einen arbeitsplatz sichern.

indem du ein Unternehmen wettbewerbsfähig hälst, gehst du nicht pleite, wer nicht pleite geht kann seine Mitarbeiter behalten. wer expandiert kann mehr menschen einstellen, kann mehr weitergeben...

ich finde BWL hat extrem viel mit menschen zu tun.

Stiel66  25.12.2012, 01:31

Wie stehst du denn zu den Menschen die unter diesem System leiden? Kann man mit für die auch die Bedingungen Verbessern in dem man Kosten reduziert?

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comedyla  25.12.2012, 01:41
@Stiel66

und bwl ist jetzt für dich der inbegriff des Kapitalismus?

und gerade die wirtschaft braucht eben mehr leute die nicht so geldgierg sind. die Quelle allen Übels wars schon immer der Mensch, nicht die wissenschaft an sich...

Es ist legitim, an seinen Gewinn zu denken, durch wettbewerbsfähige Unternehmen werden auch Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. So funktioniert Wirtschaft und eine stabile Wirtschaft ist die Basis allen Wohlstandes.

besser hätte ich es nicht sagen können :-)

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Stiel66  25.12.2012, 01:48
@comedyla

Ich sehe das Problem bei den Menschen. Und bei dem System welches durch die Menschen vertreten und in Gang gehalten wird ;-)

BWL ist für mich eine Form des Kapitalismus. man lernt wie man einen Betrieb führt. Hierbei fließen natürlich nur gewinnbringende Theorien ein. Das ist aus meiner Sicht auch Vollkommen verständlich. Doch ist es Akzeptabel? :D

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LanaXX  25.12.2012, 01:58
@Stiel66
Hierbei fließen natürlich nur gewinnbringende Theorien ein

Wie meinst du das? Warum sollte es verkehrt sein, wenn ein Betrieb das Ziel hat, am Ende mehr Einnahmen als Ausgaben zu haben und wirtschaftlich zu arbeiten? Wer soll denn die Mitarbeiter bezahlen, wenn die Betriebe lieber keine Gewinne machen sollen. Und auch soziale Einrichtungen müssen in der Lage sein, ihren Betrieb wirtschaftlich zu führen und zumindest keine Verluste zu machen.

Was ist daran deiner Meinung nach falsch oder inakzeptabel?

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comedyla  25.12.2012, 02:00
@Stiel66

naja ich sehe in der heutigen welt viele Probleme. Politik, Medizin, Forschung um nur einige zu nennen.

die frage war ob BWL NUR Kapitalismus ist. da muss ich eindeutig verneinen. Und ich kenne auch viele BWLer die dann ins Personalwesen gegangen sind und sich einzig und alleine darum kümmern, für die mitarbeiter einen Kummerkasten aufzubauen und zb sowas wie familienfreundliche Bedingungen zu schaffen...

Dass es Unternehmen gibt, die Kinderarbeit nutzen um die Kosten zu senken... ja die gibt es. aber gut find ich das auch nicht und ich finde auch man müsste da durchgreifen. aber die wirtschaft ansich ist eine gute sache. ich kann jetzt aber auch sagen: "wer in die Poltik geht, dem muss es egal sein, wieviel mist da erlaubt wird", aber das kann man nicht verallgemeinern.

wir leben hier (in deutschland eben) in einem sozialstaat, wer keine arbeitskraft hat wird vom sozialen netz aufgefangen.

man lernt wie man einen Betrieb führt.

joah ist das jetzt schlimm? also der buchladen um die ecke, der den leuten bücher verkauft ist jetzt Kapitalist? ist das jetzt nicht akzeptabel? soll er lieber pleite gehen? den menschen die dort ihr einkommen erzielen vor die Tür setzen? die leute die gerne lesen und dort gerne was kaufen, die tür vor der nase zuwerfen?? man muss gewinne erzielen.. damit das ganze im Laufen bleibt...

BWL ist kein synoym für die schwarzen schafe in der welt.

Nur weil es einige Mediziner gibt, die ihre Patienten im Laufe der Geschichte mal aus Spaß an der Freud umgebracht haben... verteufe ich nicht den ganzen Berufsstand.

man mss unterscheiden. BWL ansich oder die Menschen, die sich ein bestimmtes System (da übrigens auch gesetzlich legalisiert ist) zu Nutze machen?

Nicht jeder BWL student verkauft seine seele bei immatrikualtion an den Teufel...

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Stiel66  25.12.2012, 02:04
@LanaXX

Es gibt ein Buch. Es heißt "Das Kapital" . In diesem Buch wird das gesamte kapitalistische System umfassend Kritisiert. Der Kapitalismus beinhaltet ja zunächst und Hauptsächlich das Aktuelle Wertesystem. Und darum gehts mir. Man kann das nicht in ein paar Zeilen erklären. ich hab mich Monate lang damit beschäftigt um mir eine Meinung bilden zu können...

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Stiel66  25.12.2012, 02:07
@comedyla

Ich bezieh mich ja schon gar nicht mehr auf BWL Studenten. :D Ich frage mich nur wo das hinn führen soll?

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LanaXX  25.12.2012, 02:11
@Stiel66

Nur ist eine Diskussion etwas schwierig, wenn du so pauschal ein paar Vorwürfe in den Raum stellst, ohne sie konkret zu begründen oder auf Fragen direkt zu antworten ;).

Der Kapitalismus beinhaltet ja zunächst und Hauptsächlich das Aktuelle Wertesystem. Und darum gehts mir.    

Ich check nicht, worum es dir geht ;). Kapitalismus ist doof, aber ist dein Gegenvorschlag? Und warum ist deshalb auch BWL doof und wie du sagst "mit Kapitalismus gleichzusetzen"? Im Moment kommt es mir ein bißchen so vor, als ob du auf dem "die Welt ist schlecht und alle BWLer doof"-Trip bist, ohne zu wissen, wovon du genau redest.

ich hab mich Monate lang damit beschäftigt um mir eine Meinung bilden zu können... 

Warum dann die Frage?

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comedyla  25.12.2012, 02:12
@Stiel66

BWL ist aber nicht DER Kapitalismus...

da du hier äpfel mit birnen vergleichst ein nette geschichte:

wenn du kochst, versuchst du deine ressourchen auch effizient zu nutzen. du versucht deine kartoffen so gut wie möglich zu schälen um deine Kosten zu minimieren. du versucht das ganze so effektiv wie möglich zu machen... da du ein gehalt verdienst, versuchst du "gewinne" zu machen. du versuchst so wenig wie möglich wegzuwerfen, damit du dir vllt einen Urlaub leisten kannst...

wenn du jetzt aber mit den Kartoffen auf Kinder wirfst und sie darunter leiden und lachst.. ist das deine schuld. und nicht die schuld von den Kartoffeln...

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LanaXX  25.12.2012, 02:13
@Stiel66

Ich glaube, du solltest deinen Unmut nicht gegen die BWL, sondern die VWL richten, denn dort liegt dein eigentliches Problem ;). Gute Nacht!

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comedyla  25.12.2012, 02:16
@Stiel66

dann bist du aber fehl am Platz bei der Frage... denn die geht um was ganz anders als das was du jetzt gerade hier vor dich hindiskutierst...

Geht es im BWL-Studium/ in der Betriebswirtschaft NUR um Kapitalismus ?!

--> nein geht es nicht!!

und könnte ein eher introvertierter Typ mit einer starken soziale Ader (der auch an Wirtschaft interessiert ist) BWL studieren?

--> ja, absolut.

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grandpied 
Fragesteller
 25.12.2012, 02:40
@comedyla

Interessante Diskussion. Vielen Dank comedyla!

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lupoklick  25.08.2015, 20:11
@Stiel66

Was ist denn bitte "Kapitalismus" ???     ---- und  kann man so etwas studieren? Sorry, Professor Karl Schiller hat mir diesen Kasper-Feindbildkram des Marx nicht beigebracht!

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Mit der sozialen Ader, hm, ...

Viele Leute haben bei einem Studium dieser Art das Ziel, möglichst viel Geld damit zu verdienen. Sie sind also häufig erfolgsorientiert und zielstrebig. Je nachdem, wie das häusliche Umfeld ist, ist das mehr oder weniger ausgeprägt.

Was ich damit meine ist, dass du im Medizinstudium eher auf Menschen triffst, die "anderen helfen wollen" als im BWL Studium.

Ich will natürlich nicht verallgemeinern, aber du müsstest halt schauen, ob du dich dann in einer solchen Fakultät wohlfühlst.

Wichtig ist mMn für die Zukunft in einem solchen Bereich, dass man über viele Beziehungen verfügt. Natürlich, mit gutem Abschluss bekommt man immer einen Job... Aber wenn du so introvertiert bis, ich weiß nicht, vielleicht hast du es dann schwerer als andere?!

grandpied 
Fragesteller
 27.12.2012, 01:49

Das habe ich mir auch irgendwie gedacht.

Ich bin auch an anderen Bereiche interessiert, aber das sind auch die Bereiche, wo oft Management dahinter steckt, aber das würde ich mir eher zutrauen, als ein ganzes BWL.Studium, was nur auf Profit und Gewinn aus ist und wie du sagtest nur für Erfolgsorientierte etwas ist. Die werden es aber auch nicht schaffen, wenn sie nur Geld darin sehen und nicht interessiert an der Sache sind. Ich verallgemeinere natürlich nicht.

Klar werde ich es immer etwas schwieriger haben, aber Rhetorik und sicheres Auftreten kann man ja lernen, bin ja auch nicht auf den Mund gefallen bzw. schüchtern. Muss halt nur mal an mir arbeiten und wenn mich was interessiert, blüh ich auch auf. :)

Danke für die Antwort!

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Damit, daß die etabilierte BWL die großen Mißstände unseres Wirtschaftssystems hinterfragt, kannst Du nicht rechnen. Denn es gilt "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing". Das gilt auch für Professoren. Die BWL ist nur eingeschränkt eine Wissenschaft. Denn es ist da alles voll von "Denkschulen", Gurus, Gläubigen, Theorien und Modellen.

Aber wenig grundsätzliche Systemkritik. Es wäre schon sehr wertvoll, wenn jemand als BWL-Absolvent fachlich hochkarätige durchdachte Alternativen zu unserem System publizieren würde, das nur mit ständigen Zusammenbrüchen funktionieren kann auf Kosten der Menschen. Nur gut Geld kann man damit erst verdienen, wenn die Politik Dich als Sachverständigen einstellen würde. Aber die Politik hat kein Interesse daran, am System "Reiche werden reicher, Arme werden ärmer" etwas zu ändern.

grandpied 
Fragesteller
 25.12.2012, 02:30

Ja, leider hast du Recht.

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Laut Karl Marx gibt es Kapital auch im Sozialismus und im Kommunismus. Es beschreibt lediglich die Produktionsmittel und die Werte, die für Produktionsmittel eingesetzt werden können. Was man daraus in der je speziellen Organisation der Gesellschaft macht, ist eine andere Sache. Insoweit hat Marx bestimmte, zu seiner Zeit gültige Formen der gesellschaftlichen Organisation der Produktionswelt als Kapitalismus bezeichnet. Wie weit das heute noch für unsere Gesellschaften zutrifft, ist sehr verschieden und mit der historischen Situation zu Marxens Zeiten nicht mehr vergleichbar.

Wenn Du Dich aber als "introvertierten Typen" beschreibst, würde ich die Möglichkeiten mit einem BWL-Studium nicht als unmöglich ansehen, aber doch als begrenzt. Sich mit BWL befassen, heißt, sich einer wirtschaftlichen Orientierung zu verschreiben. Ein Krankenhaus muss ebenso wirtschaftlich geführt werden wie eine Sozialstation oder eine Hilfsorganisation, denn bei begrenzten Mitteln ist Verschwendung nirgendwo "sozial", weil irgendwer die Kosten der Verschwendung bezahlen muss, und wenn es nur ist, dass in einem Altenheim die Leistungen sehr suboptimal sind. Dann zahlen halt die Betreuten mit Leistungsminderung für die Verschwendung der Organisatoren. Da es aber immer Leute gibt, die gern mit den Ihnen anvertrauten Mitteln eher großzügig umgehen, wird ein für die Ökonomie Verantwortlicher immer die Kraft aufbringen müssen, ihnen in den Arm zu fallen, und da musst Du Dir selbst die Frage stellen, ob Du diese hast. Gut gedacht ist nicht gut gemacht.

Bei jeder Organisation, die im ökonomischen Gesellschaftsgefüge aktiv ist, stellt sich weniger die Frage, ob die ökonomischen Wege, die gesetzten Ziele zu erreichen, "sozial" sind sondern ob die Ziele "sozialverträglich" sind. Hier kommt die Frage auf, wer darüber entscheidet? Einige wenige "Heilige" und "Auswerwählte" oder der demokratische Wille der Mehrheit? Zudem gibt es KEIN SYSTEM, das den Schwächen der Menschen verschlossen ist und diese als System verhindert oder ausgleicht. Das ist ein Irrglaube, der sich nicht mal zur Zeit der Herrschaft der christlichen Kirche durchsetzen konnte, und deren oberstes, selbsterklärtes Ziel war die Liebe. Schau Dir die SPD an, deren erklärter Feind die auf Spekulationsgewinne orientierten Hedgefonds sind. Dennoch hat die SPD mit ihrer Forderung, Schulden Griechenlands vorbehaltlos zu bedienen, dazu verholfen, dass gerade die Hedgefonds mit Spekulationen auf griechische Schulden 2012 Hauptgewinner waren. Gut gedacht ist halt nicht gut gemacht.

grandpied 
Fragesteller
 26.12.2012, 00:44

Danke auch Ihnen! Hat mir ein Stück weitergeholfen, die Sache zu verstehen.

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Sicher kann man mit einem BWl - Studium auch etwas soziales machen.

Letztlich, wie immer man es auch dreht, kann man bestenfalls erwarten, das die " Nulllinie " erreicht wird. Damit mein ich etwa gemeinnützige Organisationen, die wie eetwa diie Caritas oder Diakonie, etwa als Altenheimbetreiber, zwar im Einzel"unternhemen" aber in der Summe keinen Profit machen dürfen.

Das allein dürfte schon eine "betriebswirtschaftliche " Riesenausfgabe sein, die vor allem auch Konflikte birgt:

Gerade in den Bereichen steht nämlich annehmbarer Lohn versus annehmbarer Versorgung und nachdem ich das nun 15 Monate hautnah erleben durfte, ist gerade das selbst mit der sozialsten Ader ein ziemlicher Konflikt - man muß nämlich zwiscehn zwei Richtungen des " Gutmenschentums " entscheiden.

Und jeder der den Kaptalismus in Frage stellt, sollte sich dann auch später die Frage stellen, ob er lieber für 16 oder 20 EURO arbeiten möchte,w enn der Nachbar weniger verdient.

Im Grunde ist der Kaptalismus, das Streben nach Gewinn relativ alternativlos, allerdings kommt es wie bei allem auf das Ausmaß an.

Das die Lohnspreizung stetig zunimmt und die Gewinnquote gegenüber der Lohnquote stetig steigt sollte man ruhig in Frage stelllen.

Doch selbst da kommt man schnell in ein Dilemma: Wenn alle einen vernünftigen Lohn bekommen sollen, warum mutieren dann so viele ausländische Mitarbeiter zu Fachkräften und drücken die Löhne - etwa im hauswirtschaftliche Bereich - da wird die ungelernte Polin für 6,50 EUR plötzlich zur Fachkraft gegenüber der ausgelernten deutschen Huaswirtschafterin zu 10 EUR?

Und ist es dann sozial gerecht, das man dagegen ist, obgleich es für den polnischen Mitarbeiter de facto ein Lohnzuwachs ist ?

Mit freundlichen Grüßen

Nasdaq

grandpied 
Fragesteller
 25.12.2012, 02:42

Danke für die Antwort!

LG

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