Geht eine dissoziative Störung weg oder bleibt sie ein Leben lang und wie lebt man mit einer Dissoziativen Störung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Therapie kann sehr lange (Jahre) dauern, aber es kann sehr viel besser werden. Ob das "besser" jetzt ein "weg" ist (Ziel Integration der Anteile falls vorhanden) oder ein "gut miteinander leben" ist - beides ist denkbar. Es kommt auch ein bisschen darauf an, welche Art von Dissoziation Du hast, wie gut sich das therapieren lässt. 

Wichtig ist es aber m.E. vor allem einen (Trauma-)Therapeuten/-in zu finden, mit dem es einfach in jeder Hinsicht gut passt und der/die auch Erfahrung in der Behandlung dissoziativer Störungen hat.

Insofern kann Dissoziation nur "eine Phase" sein, aber wahrscheinlicher ist es, dass Du damit gut leben lernen wirst durch die Therapie.

Ob Du damit arbeiten kannst - erster Arbeitsmarkt, vielleicht auch in einem geschützteren Rahmen/Integrationsbetrieb - oder nicht kommt sicher auf den Einzelnen drauf an - ich konnte, als ich noch gearbeitet habe im Grunde ziemlich gut "funktionieren" (ohne Dissoziation wäre ich schon viel früher zusammengeklappt, inzwischen bin ich allerdings berentet, aber ich habe auch noch weitere schwere psychische und körperliche Erkrankungen, die da eine große Rolle spielen - mit "nur" Dissoziation sähe das vielleicht anders aus). 

In wiefern Du jemand von Deiner Dissoziation mitteilen solltest, musst Du wissen - was passiert, wenn Du dissoziierst - fällt es anderen stark auf ? Tust Du etwas als Arbeit, wo Du Dich oder andere gefährden könntest, wenn Du auf der Arbeit dissoziierst usw. ? Leidet Deine "Produktivität" darunter usw.

Wenn nein, würde ich nichts sagen - Deine psychische Erkrankung geht einen Arbeitgeber erst mal nix an.

Wie man damit umgeht...nimm es an...versuche Dein Leben trotzdem zu genießen, so gut Du kannst. Gib nicht auf, um ein besseres Leben zu kämpfen. Tu Dir immer wieder etwas Gutes, strukturiere Deinen Tag. Suche Dir Hilfe - Traumatherapie, Ergotherapie, ambulant betreutes Wohnen, eventuell Tagesklinik oder Klinik, Selbsthilfegruppe, Foren im Internet, Mailinglisten...

Alles Gute

Labyrinth

Du könntest mit einem Psychiater sprechen!

quinzi04 
Fragesteller
 09.01.2016, 19:05

Hab ich aber der konnte mir darauf nicht antworten

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Grüß Dich quinzi04!

Die Therapie dissoziativer Störungen ist in der Regel langwierig und erfordert Durchhaltevermögen. Ihre Erfolge rechtfertigen jedoch den Aufwand, da sie enormes Leiden verringert und nicht selten eine jahrelange erfolglose Odyssee durch die verschiedenen Institutionen unseres Medizinsystems beendet.

Insofern besteht Hoffnung für Dich, aber es wird auch auf Dich und Deine Mitarbeit ankommen. Ich hoffe, Du hast eine Klinik, in der Du gut behandelt wirst. Die anderen Fragen, die sollte Dir Dein Arzt beantworten. Frage ihn einfach. 

Herzlichen Gruß

Rüdiger - Fachkrankenpfleger