Gehören die Säure-Base-Reaktionen eher zur organischen oder anorganischen Chemie?

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Säure–Base-Reaktionen in wäßriger Lösung sind für die anorganische Chemie viel wichtiger als für die organische, weil dort kaum etwas in wäßriger Lösung abläuft. So Zeug wie Puffer oder Salzbildung kommt in der organischen Chemie daher kaum vor.

Trotzdem ist die organische Chemie absolut voll mit Reaktionen zwischen Säuren und Basen. Allerdings haben die Oraganiker eine etwas andere Perspektive: Ihre Basen (z.B. Carbanionen) heißen Nukleophile, und ihre Säuren (z.B. Carbeniumionen) heißen Elektrophile. Auch wenn die Prinzipien ähnlich sind, unterscheiden sich die Details wegen der vielen Lösungsmittel gewaltig — Wasser spielt dabei eine geringe Rolle, und daher haben auch H₃O⁺ und OH¯ nur selten einen Auftritt (z.B. Esterhydrolyse).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Säure-Base-Reaktionen sind in beiden Bereichen der Chemie vertreten, treten jedoch häufiger und grundlegender in der anorganischen Chemie auf. In der organischen Chemie sind sie spezifischer und betreffen funktionelle Gruppen wie Carbonsäuren und Amine.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abitur - Sachsen