Gedichtwettbewerb, Veranstalter Serös?

4 Antworten

Diese sogenannten Gedichtwettbewerbe sind oft eine ganz clevere Masche um schnell und einfach Geld zu machen. Und das geht so:

Tausende von Teilnehmern senden Gedichte ein, die zu 95% natürlich literarisch gesehen absoluter Schrott sind. Die werden dann in einem Band zusammengefasst, der sich natürlich nicht "Die schönsten Gedichte der Gegenwart" nennen kann, weil das ein Blinder mit Krückstock merkt, dass diese Gedichte mies sind, deshalb heißen sie z.B. "Anthologie zeitgenössischer Poesie" oder ähnlich.

Jeder kann diesen Band kaufen, was natürlich niemand macht, außer natürlich diejenigen, deren Gedichte drin sind, außerdem führt das Buch keine einzige Buchhandlung. Die drücken dann 30 € "Vorzugspreis" pro Band ab, um damit vor ihren Eltern, Tanten und Onkels als "veröffentlichter Autor" zu protzen. Das macht so drei Bände pro Nase, bei – sagen wir – 5000 Einsendern fast eine halbe Million. Und das, ohne dafür ein Lektorat und ein Verlags-Backoffice betreiben zu müssen. Man braucht blos eine Druckerei. An den Rechten sind die gar nicht interessiert, weil kein auch nur einigermaßen niveauvoller Verlag jemals am Abdruck dieser Gedichte interessiert wäre.

Außerdem hätten die auch gar keine Lust, sich mit Copyright-Verletzern rumzuschlagen, das soll im Bedarfsfall ruhig der Autor machen. Und der hat ja als in den Wolken schwebender Poet auch ungeheuere Ahnung von juristischen Auseinandersetzungen. :-D

Ich bin ganz am Anfang auch mal auf so was reingefallen und hab noch einen dicken Band mit Gedichten im Regal. Den habe ich nur aus Demonstrationszwecken aufgehoben, nicht, weil auch nur ein Gedicht darin was getaugt hätte.

Die Masche, viel Geld zu generieren, indem viele Menschen jeweil nur vergleichbar verschmerzbare Summen zahlen, ist ja auch die Basis jeden Steuersystems und auch des Crowdfundings.

da würde ich abstand halten

Der Satz, der dich stört, ist rechtlich zwar unnötig, da das Urheberrecht immer beim Urheber bleibt, aber es soll wohl genau so jemanden wie dich beruhigen. :)

Nach kurzer Recherche scheint der Laden jedenfalls seriös zu sein und nichts Böses zu wollen.

Und wenn du noch Fragen hast, ruf doch mal an. Wie bei jedem seriösen Unternehmen, steht die Nummer im Impressum.


HermannHering  30.03.2018, 00:38

Wo hast du denn recherchiert? Auf der ersten Seite der Suchtreffer zu dem Verlagsnamen findet man mehrere Warnungen davor dass die durch den Wettbewerb nur die Teilnehmer dazu bewegen wollen deren Bücher zu kaufen. Es wird jeder Teilnehmer abgedruckt und jedem wird dann "vergünstigt" das Buch für um die 50€ angeboten. Die wollen sicher nichts Böses, nur dein Geld.

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MagicalMonday  30.03.2018, 00:42
@HermannHering

Du googelst nach "Realis Verlags-GmbH" und findest auf der ersten Trefferseite mehrere Warnungen? - Bei mir nicht... o.O

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Ahzmandius 
Fragesteller
 30.03.2018, 00:40

Ähm, ja gerade das Unnötige stört mich. Es ist eben nur Augenwischerei. Das Problem unter anderem ist, dass ich auch schon eine E-Mail an die Veranstalter geschrieben habe und nach der "Exklusivität" gefragt habe. Diese Frage wurde ignoriert und man hat mir noch einmal den Text aus der Teilnahmebedingung zugeschickt.

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MagicalMonday  30.03.2018, 00:50
@Ahzmandius

Natürlich wurde die Frage ignoriert. Der letzte Punkt in der von dir verlinkten Seite sagt doch, dass du einer eventuellen, unentgeltlichen Veröffentlichung zustimmst.

Dein Name würde allerdings genannt werden. Du bezahlst nichts, verdienst aber auch nichts. (Außer die Veröffentlichung, falls das für dich ein Gewinn ist.)

Die Frage ist: Was möchtest du eigentlich? Was ist dein Wunsch für dich und deine Gedichte?

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Ahzmandius 
Fragesteller
 30.03.2018, 00:55
@MagicalMonday

Ok entweder du gehörst irgendwie zum Verlag oder ich weiß auch nicht.

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MagicalMonday  30.03.2018, 00:59
@Ahzmandius

Ich gehöre nicht zum Verlag, sondern habe heute zum ersten Mal von denen gehört. Und du hast meine Frage nicht beantwortet.

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