Fühlst du dich in dem Moment glücklicher, als z.B vor 2, 4 oder 10 Jahren?

Das Ergebnis basiert auf 129 Abstimmungen

Nein, eher unglücklicher 38%
Ja, ich denke schon 37%
Kann ich nicht beantworten 12%
Keine Ahnung, vielleicht 5%
Hab keine Veränderung festgestellt 5%
Keine Ahnung, war schon immer unglücklich 2%

29 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ob ich mich jetzt glücklicher als zuvor fühle resp. schätze? 🤔, ich denke schon - ja auf jeden Fall, obwohl ich denke das ich da kein Unterschied merke/verspüre oder erkenne 😊💖. Ich bin z.B über 10 Jahre mit meinem Partner in einer Beziehung (noch unverheiratet), bin ich deswegen unglücklicher als sonst?, nein überhaupt nicht. Umso glücklicher das wir eine gemeinsame Tochter haben. Ob ich wohl damit nun das höchste Stadium des Glücks erreicht hab (was auch immer das sein mag 😏)?, ich glaube schon, obwohl es evtl. für andere so nicht ausschaut oder so klingt 😃🙈. Ich betrachte das Glück als einen zyklischen Prozess, der Aufmerksamkeit, Pflege und Reflexion erfordert, woran man auch in der Beziehung oder allg. im Leben stets daran arbeiten muss. Wer unglücklich ist, muss ggf. etwas im Leben falsch gemacht haben, oder sich einfach zu wenig selbst glücklich schätzen, z.B so wie man ist, oder was man im Leben aus eigener Kraft erarbeitet/erreicht hat. Wenn man sich selbst Glücklich genug schätzt/betrachtet, hat man somit das höchste Stadium des Glücks erreicht 😉🥰. Ich hoffe es mal 😉.

Es kommt auf die Zeit Spanne an.. im Vergleich zu vor 2 Jahren unglücklicher in Vergleich zu vor 4 Jahren glücklicher in Vergleich zu vor 10 Jahren unglücklicher

Ja, ich denke schon

Vor 24 Jahren, am 16. Dezember 1998, war ich acht Jahre alt. Ich ging in die zweite Klasse der Grundschule, hatte nette Mitschüler, herzliche Lehrer und war ein ruhiger, aber guter Schüler. Ich wohnte zuhause, wir waren eine nicht ganz problemlose, aber gute Familie und ich fühlte mich sicher, es ging uns finanziell gut. Ich hatte meine Freunde, interessierte mich für vieles und ich würde heute sagen, ich war ein glücklicher und zufriedener Junge. Ich hatte nicht so viele Spielsachen, aber sie waren schön und nachmittags waren wir oft auf dem Spielplatz. Es war beruhigend, eine typische 90er Jahre Kindheit würde ich heute sagen. Die Welt war für mich intakt und vieles wiederholte sich ständig.

XXX

Vor zehn Jahren, am 16. Dezember 2012, war ich 22 Jahre alt. Ich war seit gut 1,5 Jahren ausgelernter Industriekaufmann und arbeitete im Technischen Kundendienst meines Ausbildungsbetriebs, der mich übernommen hatte. Dort gefiel es mir nicht so gut; das Klima in der Abteilung war merkwürdig und ich war häufiger krank oder nahm mir frei. Mein Motto war locker gesagt ... die Pflicht ruft, wir rufen zurück; Arbeit adelt, aber ich bleibe lieber bürgerlich. Die einzige Kollegin in der Abteilung, mit der ich gut zurecht kam, war eine über zehn Jahre ältere in Scheidung lebende Frau, die total lieb war und einfach anders als alle anderen und mit der ich damals auch eine "Affäre" hatte und heute noch befreundet bin - mehr und enger denn je, was man jetzt frei interpretieren kann - und die mir viel geholfen hat auf meinem Weg zu mehr Selbstbewusstsein und Zufriedenheit.

Mein Verdienst war mittelmäßig und ich kam damit gut klar, ich wohnte noch zuhause und war an den Wochenenden meistens mit meinem besten Kumpel unterwegs - wir waren in der Heimatregion recht bekannte Hobby-DJs und hatten immer wieder die "Beschallung" übernommen. Deswegen haben wir öfters Maxi-CDs bei Ebay geschossen. Sonst ging es mir ganz gut. Ich konnte mir als mal was leisten, trug gute Kleidung und hatte mir eine schöne Armbanduhr für knappe 100 Euro gekauft, das war was. Ich fuhr einen weißen Ford Mondeo von 1993, Stufenheck-Limousine mit 115 PS, der hatte so richtig Dampf, und war in der Freizeit oft damit unterwegs - etwas lauter als nötig gute Musik hören und auf Durchzug schalten, weil mich die Arbeit genervt hat und ich Auszeiten brauchte; der Job war monoton und langweilig. Ich habe damals auch beschlossen, mich zu verändern.

Soweit in Kurzform die Situation damals. Es war mit Ausnahme der Arbeit ganz cool und ziemlich unbeschwert und ziemlich locker und viele Menschen, die mir wichtig waren (u.a. mein Opa und Onkel Rudi) lebten damals noch, die Welt war soweit intakt. Aber ich habe in den Folgejahren so viele wichtige Erfahrungen gemacht und so vieles mitgenommen, gesehen und gelernt, dass ich nicht mehr zurück wollen würde ins späte Jahr 2012.

XXX

Heute, am 16. Dezember 2022, bin ich 32 Jahre alt. Ich arbeite bei einer Zeitung, habe viel Spaß, bin erfolgreich im Beruf, habe gute Kollegen und ein passendes Arbeitsumfeld. Ich habe eine schöne Wohnung, mein Verdienst ist sehr ordentlich und menschlich gesehen passt es auch. Ich habe Freunde, die selben wie damals und treffe mich immer noch mit der (längst geschiedenen) Kollegin von einst, die mir näher steht als je zuvor, was man wie gesagt frei interpretieren kann - sie ist eine starke, selbstbewusste und sympathische Frau, die mir den Rücken freihält und umgekehrt versuche ich ihr so gut es geht zu zeigen, wie viel mir an ihr liegt. Ich fahre eine Mercedes C-Klasse, kann mir immer wieder mal was Nettes leisten, übe meine Hobbys konsequent aus (soweit wie möglich) und kann sagen: Ich bin echt zufrieden. Von mir aus kann es so weiter gehen - ich habe in den letzten zehn Jahren viele intensive Erlebnisse und Erfahrungen machen dürfen und das ist gut so. Ich bin der Erwachsene, von dem ich heute sage, dass ich ihn als Kind gemocht und respektiert hätte. Allerdings ist im Herzen nicht soooo viel passiert und ich habe den Eindruck, dass ich mir ziemlich treu geblieben bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
rotesand  16.12.2022, 15:55

Upps.. ich habe "24 Jahren" statt "2,4 Jahren gelesen.. tut mir leid :-). aber ich lasse das so, weil es mir einfach gut gefällt beim Lesen der Schilderung ... da denke ich sofort an die Zeit zurück wie sie damals war :-)

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BurningBoard 
Fragesteller
 16.12.2022, 16:00
@rotesand

Kein Problem, lese aber ungern so viel. Einfach, kurze & übersichtliche Texte mag eher mehr.

3
Nein, eher unglücklicher

Ich habe das Gefühl das mich alle komisch finden ich habe nur eine gute Freundin was mir reicht aber ich fühle mich oft einsam

Nein, eher unglücklicher

Ich bin 15 und habe Depressionen und all so Sachen.Und ich dachte als Kind immer das in dem Alter die schönste Zeit anfängt aber ich wäre lieber wieder klein.Keine sorgen und Probleme haben.In die Schule gehen wollen.Freunde haben.Und einfach ein Lebenswille haben den ich gerade nicht habe.Also denke ich schon das ich heute unglücklicher bin.