Fremdgehen - akzeptierbar?
Ist fremdgehen manchmal akzeptierbar?
Ich (Eine Frau) habe einen sehr guten Freund, mit dem ich zusammen studiert habe. Es ist schon lange her, und als wir letzte Woche telefoniert haben, hat er von seiner damaligen Beziehung mit einer Freundin, die auch mit mir zusammen studiert hat, erzählt. Er meinte dass sie ihm damals zwei mal fremdging und dann sie deshalb Schluss gemacht haben.
Ich war - ehrlich gesagt - nicht überrascht. Ich fand diese Freundin nicht schlecht oder scheisse. Ich meine, beide Kenne ich und beide sind gut. Ehrlich: der Mann hätte mehr Zeit und Aufmerksamkeit geben sollen. Und die Freundin hätte nicht so geduldig sein dürfen und hätte ihm schon sagen müssen dass sie einsam fühlt.
Danach war das Vertrauen weg und er hat sich dann entschieden.
Kennt ihr auch Freunde, die so was erlebt habt?
ich dachte, Fremdgehen ist scheiss Sache und denke eigentlich jetzt auch noch, aber jetzt kann ich nicht mehr denken, dass es inakzeptabel ist...
Was denkt ihr?
Ich freue mich über eure ernste Antwort!
LG
17 Antworten
Meistens wird fremdgegangen, weil die Beziehung schlecht läuft und da kann fremdgehen beiden dann die Augen öffnen, dass etwas nicht passt und sie deswegen an der Beziehung arbeiten lassen, was klappen kann wenn es beide wollen, aber das müssen die betreffenden Personen entscheiden.
Auf jeden Fall ist es falsch immer nur dem Fremgeher die Schuld zu geben, denn an einer nicht funktionierenden Beziehung/Ehe ist nicht nur diese Person schuld und ohne die genauen Einzelheiten zu kennen kann man kaum wissen woranes genau gescheitert ist.
Laut einer Studie gehen auch 50% der Frauen und Männer mindestens einmal fremd und unter ihnen sind sicher nicht nur welche, fpr die Treue nicht wichtig ist und die den Partner nicht mehr lieben.
Auf jeden Fall ist es falsch immer nur dem Fremgeher die Schuld zu geben, [...]
[...] und unter ihnen sind sicher nicht nur welche, fpr die Treue nicht wichtig ist und die den Partner nicht mehr lieben.
Richtig. Genau der Meinung bin ich zudem eigentlich auch 👍
Was bringt dir denn erstens das möglicherweise ewige sowie evtl. ständige Nachdenken über die von dir formulierte Aussage „Das Fremdgehen von der Person XY ist/war akzeptabel, für die/den Anderen dagegen ist dieses nicht akzeptabel usw.“ ? Aus meiner Sicht ist dieses akzeptabel/inakzeptabel insbesondere für einen Fremdgeher, genauso wie „die“ betrogene Person viel mehr ein einfach nur äußerst „leeres Wort“.
Meiner Erfahrung nach können sowohl Vernachlässigungen der gesamten gemeinsamen Beziehung (auf die von dir beschriebene Art) - und parallel dazu meist ein sehr regelmäßiges bis ständiges Zeigen von massiver Gleichgültigkeit gegenüber dem Partner/in - als auch die Tatsache, dass man letztendlich von dem eigenen Partner/in auf diese Art eigentlich doch nur betrogen wird, nachdem man diesem sowas evtl. nie wirklich zugetraut hatte, jedenfalls stark verletzend und zugleich natürlich auch extrem „gefährlich“ bzw. zerstörerisch für solch eine partnerschaftliche Beziehung sein.
Und ja, es hört sich für mich persönlich auf den ersten Blick zumindest so an, als wären in der Beziehung deines Kumpels oder Bekannten mit seiner damaligen Freundin (viel zu) viele bedeutenden Dinge sehr offensichtlich schief gelaufen, während alle beiden „Beziehungsteile“ massiv Mist genau sowie versagt haben, was heißt, dass sowohl er die „Schuld“ trägt als auch sie.
Dass zwischen dem von dir genannten Studenten und seiner (Ex-)Freundin so weit gekommen ist, sprich, diese irgendwann begann, sich das zu holen, was ihr nahezu bewusst in ihrer eigenen Beziehung nicht gegeben wurde, während diese Frau für deinen Kumpel zu nichts anderem, als einer reinen Selbstverständlichkeit wurde, welche ihm zudem höchstwahrscheinlich eh rund um die Uhr zur Verfügung stand sowie bei diesem - egal, wie unattraktiv/gleichgültig sie für ihn war - blieb, finde ich allerdings wirklich super. Immerhin konnte solch eine Erfahrung deinen Bekannten (hoffentlich!) so „wachrütteln““, dass diesem seine Fehler (Vernachlässigung, kein Schenken von Aufmerksamkeit, Liebe usw.) nun im großen und ganzen klar geworden sind,genauso wie vielleicht auch seiner Freundin oder jetzt Ex.
Also ich bin selber mal fremdgegangen. Ich berichte einfach mal, vielleicht wird es dadurch nachvollziehbarer
Ich habe bzw hatte auch zu dem Zeitpunkt mit einem Typen etwas lockeres, was aber schon exklusiver war. Zu dem Zeitpunkt habe ich allgemein viel darüber nachgedacht, ob ich mit ihm eine Beziehung will oder nicht. Ich tue mich mit dem gedanken eine so feste Bindung mit jemanden in meinem alter (18) einzugehen eben sehr schwer.
Dann kam noch dazu, dass ich ziemlich miese laune hatte und ich gerade mein abitur bestanden hatte und wir mit n paar leuten draußen ein bisschen gefeiert hatten. Da hab ich dann auch ziemlich viel getrunken, was für meine sowieso sehr instabilen gefühle nicht vorteilhaft war.
Als ich mich dann mit einem guten freund über Beziehungen und unsere ansichten ausgetauscht habe, habe ich mir grandioserweise eingeredet, dass es vielleicht doch nicht so was exklusives ist, schließlich haben wir da nie explizit drüber gesprochen. Der andere sieht das ganze genauso wie ich und naja, da ist es eben "passiert"
Ich habe "meinem typen" direkt am nächsten tag am telefon davon berichtet und wusste auch das es ein riesen fehler war. Er hat mir verziehen, es war aber eben auch nur eine einmalige sache und ich war direkt ehrlich zu ihm. Andersrum hätte ich das genauso verzeigbar gefunden.
es kommt auf die Partnerschaft an. wenn beide das akzeptieren ist es okay, sonst ist es unakkzeptierbar, und wenn das nach dem ersten mal nicht aufhört obwohl man meinte das man es stoppen sollte, sollte man sich trennen!
Warum sollte man dann fremdgehen und nicht Schluss machen? Das ist trotzdem keine Entschuldigung. Wenn man nicht kommuniziert geht die Beziehung eben in die Brüche und man kann eben nicht riechen, was der andere will, da jeder alles verschieden wahrnimmt. Und dazu raubt man dem Partner das Vertrauen in andere Menschen.