Freiwillige Feuerwehr erster Einsatz
Ein Freund von mir will zur Freiwilligen Feuerwehr und weiß abe rnicht genau wie das alles funkioniert und was auf ihn zu kommt. Wie meldet man sich an? Geht man einfach zur Wache vorbei und sagt ja "Hallo ich möchte gerne helfen" ? Und wenn jemand hier von der Feuerwehr ist wie lange geht die Ausbildung bei der FF und wann fährt man sein ersten Einsatz? Sprich: Bekommt man seinen Funkmeldeempfänger??? :-)
7 Antworten
Wenn ich die Gemeinde gewechselt hab, hab ich im Amtsblatt der Gemeinde oder bei der Gemeinde mal nach Feuerwehr gesucht. Dort findet man meistens die Telefonnummer des Feuerwehrkommandanten. Da ruft man an, stellt sich vor und teilt mit, dass man zur Feuerwehr will.
Der Commander sagt einem dann in der Regel, wann die nächste Übung stattfindet und man kommt dann vorbei. Es wird einem alles ein Mal gezeigt und man wird gefragt, ob man immer noch will.
Wenn man dann ja sagt, wird man vermessen und geschaut, ob man aus der Kleiderkammer Ausrüstung erhält, oder ob bestellt werden muss. Gleichzeitig wird man für den nächsten Grundlehrgang angemeldet.
Der Grundlehrgang geht irgendwas um die 60 Stunden und zieht sich über ca. 6 - 8 Wochen.
Nach dem Grundlehrgang erhält man in den meisten Wehren seinen FME.
Anschließend kommen die Sonderlehrgänge wie Atemschutzgeräteträger, Sprechfunker und Maschinist.
Nach zwei Jahren folgt dann der Truppführerlehrgang und dann ist man volleinsatzfähiger Feuerwehrmann.
Was die Lehrgänge, der Abfolge und weiteres betrifft, gibt es zwar bundeseinheitliche Regelungen, aber die Durchführung ist von Land zu Land und von Gemeindewehr zu Gemeindewehr, teilweise von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich.
Manche verlangen eine G26 Untersuchung bereits bei der Aufnahme, manche nur, wenn man den Atemschutzgeräteträger macht.
Oder ganz einfach den zuständigen Stadt-/Gemeinde- oder Ortsbrandmeister kontaktieren. Den Meldeempfänger bekommt man bei einigen Feuerwehren bereits nach Eintritt, bei anderen nach Ablauf der Probezeit und bei wieder anderen nach bestandener Truppmann I - Ausbildung. Auf dem Land kann es auch sein, dass gar keine Meldeempfänger vergeben werden und noch über Sirenen alarmiert wird. Das ist aber vergleichsweise selten geworden.
Wenn ich eh schon am Schreiben bin, hol ich noch mal weiter aus.. ;-) Viele lassen sich gerne von den schicken Uniformen, den tollen Fahrzeuge und spannenden Heldengeschichten blenden und denken vorher nicht nach, was es bedeutet, Mitglied einer (Freiwilligen) Feuerwehr zu sein. Die Feuerwehr ist kein Kaninchenzüchterverein, sondern eine städtische bzw. kommunale Behörde. "Freiwillig" bedeutet nicht, dass man zu Einsätzen und Dienstveranstaltungen kommen und gehen kann, wann man will - "Freiwillig" bedeutet lediglich, dass der Ein- und Austritt freiwillig ist. Auch zu bedenken ist, dass besonders Städte sehr viele Einsätze (300 Einsätze pro Jahr sind in Mittelstädten keine Seltenheit) auf sich allein gestellt ableisten und für ihr Handeln geradestehen müssen. Wenn man "Feuerwehr" ernsthaft betreibt, dann ist das auch kein Hobby mehr, sondern eine Verpflichtung für das ganze Leben, quasi ein Zweitberuf, für den es jedoch keine Vergütung, sondern sehr oft nur ein hämisches Grinsen oder andere undankbare, beleidigende Gesten gibt. In Großstädten wie Köln sind Feuerwehrleute in Brennpunkten für die Anwohner oftmals ein ähnliches Feindbild wie Polizisten.
Wie dem auch sei: Gott zur Ehr' - dem Nächsten zu Wehr! ;-)
Moin,
Schaut mal auf der Homepage der örtlichen Feuerwehr oder, sofern die Wehr noch nicht im Netz vertreten ist, bei der Wache direkt vorbei. Ein Dienstplan hängt immer aus.
An einem der Diensttage einfach ne 3/4 Stunde vorher mal zur Wache gehen und den erstbesten anhauen. Die werden alle wissen, an wen du/er dich wenden solltest.
In der Regel schaut man sich die ersten paar Dienste der FW an und entscheidet dann, ob man wirklich dabei bleiben will.
Dann wird man als Anwärter für ein Probejahr aufgenommen und eingekleidet. In diesem Jahr kommen auch die ersten Lehrgänge ( Anwärterausbildung und evtl. Truppmann 1+2 )
Nach diesem Jahr wird man, sofern man sich nicht unmöglich benommen hat, von den Kameraden bei der Jahreshauptversammlung als Abstimmung aufgenommen. Dann gibt es auch einen Pieper und man ist vollwertiges Mitglied und darf offiziell mit zu Einsätzen.
Je nach Wehr kann der Einsatzleiter natürlich auch Anwärter zu Einsätzen mitnehmen. Aber das liegt im Ermessen der Führung vor Ort.
Viel Spaß bei diesem doch recht abwechslungsreichen Hobby ;)
So ist das Meiste halt echt Ortsabhängig. Wobei mir eure Prozedur schon ein wenig hart klingt.
Die G26 wird bei uns erst mit dem Atemschutzlehrgang nötig. Die G41 wird bei uns (trotz DLK) nicht verlangt.
Da bei uns nach Alarmstichworten bestimmte Gruppen alarmiert werden, können Anwärter auch schon recht früh mit zum Einsatz. Kommt halt auf die Alarmierung an. Kommt dann aber ein erfahrerner Kamerad, hat der Anwärter auch wieder das Fahrzeug zu verlassen, falls es einsatztaktisch gut wäre. Überhaupt sind RW, DLK und erstausrückendes TLF für Anwärter gesperrt.
Dieses System funktioniert bei uns echt gut ;)
Bei uns sind beide Untersuchung Grundvoraussetzung für die Aufnahme ... ist halt so wenn es eine BF im Ort gibt - wurde so festgelgt!
Gruppenabhängige Alarmierung gibt es bei uns nicht, genauso wenig das jemand raus muß weil ein anderer kommt .... das macht man freiwillig oder man läßt es ... wenn das Fahrzeug voll ist geht es los!
Wir haben nur ein Fahrzeug und damit käme bei uns die Neuen dann ja nie mit.
Schau im Netz nach der Wache in eurer Nähe, meldet euch dort und klärt alles ab. Aufnahmebedingung, Dauer Ausbildung, erster Einsatz ist überall verschieden und kann dir hier niemand eindeutig sagen.
Wie meldet man sich an? Geht man einfach zur Wache vorbei und sagt ja "Hallo ich möchte gerne helfen" ?
Zum Beispiel. Man kann auch mal sehen, ob es eine Homepage gibt, da gibt es auch oft Informationen, z.B. wann der Dienstabend ist. Nicht dass man vor verschlossenen Türen steht.
wie lange geht die Ausbildung bei der FF
Ein Leben lang. ;-) ... Ne, die Grundausbildung geht vergleichsweise zügig, wenn die zentral durchgeführt hat, ist die i.d.R. jährlich. Das heißt, es dauert wahrscheinlich maximal ein Jahr, bis man im Einsatzdienst anfangen kann. Garantieren kann ich das natürlich nicht.
Danach folgen aber garantiert noch weitere Lehrgänge (Atemschutzgeräteträger, Sprechfunker, Maschinist, Absturzsicherung, ABC-Einsatz/-Erkundung/-Dekontamination, Guppenführer, etc.). Welche davon man macht, hängt von den eigenen Fähigkeiten ab, und davon, wie die örtliche Feuerwehr (taktisch und technisch) aufgestellt ist.
Außerdem gibt es natürlich eine laufende Aus- und Fortbildung. Entsprechend ist man erst fertig ausgebildet, wenn man den aktiven Dienst beendet. :-)
Vielleicht hast du ja Lust, deinen Freund zu begleiten? :-)
Dies gilt natürlich nur für Euch!
Hängt bei uns in der Stadt nirgens aus ... im I-Net nur selten für externe einsehbar!
Sp zeitig bist bei uns nie einer da ... dafür kann man an anderen Tagen fast immer mal einen antreffen!
Bei uns nicht! Bei uns macht man nach Antragsstellung auf Aufnahme die G41 und G26 Untersuchung. Hat man diese bestanden, wird man aufgenommen, eingekleidet und zu den Truppmann 1 Lehrgang angemeldet. Nach bestandener Prüfung, macht man 2 Jahre Dienst und damit praktische Ausbildung und macht dann den Truppmann 2. Abhängig wie altman ist, wie notwendig neue Mitglieder sind, bekommt man bei uns den Alarmfunkempfänger ... vorgesehen ist es im allgemeinen bei uns nach Truppmann 2 ... Einsatzfahrten kann man bei uns dann als vollständiger Truppmann ... natürlich abhängig von Einsatzart und Ausbildung auch mal nur als Schlauchtruppmann. Der Truppführer weiß ja bescheid und geht dann auf den Truppmann ein.
Da geb ich dir vollkommen Recht!