Französisch-Lehramtstudium?

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Bei mir sieht der Alltag wie der von @Piinguin123 beschriebene aus. Zur Einschreibung muss man bei mir mind. B1 vorweisen (Ausnahme: Frz.- Muttersprachler). Manche bilinguale Studenten machen einen Test, damit sie fortgeschrittene Sprachpraxiskurse belegen können und nicht beim Kurs Français I unterfordert sind😅.

Man untersucht in Sprachwissenschaft die

  • Aussprache,
  • Syntax (Satzbau),
  • Morphologie (Wandelbarkeit der Wortarten sozusagen: hereuse (Adj. fem.) + -ment = heureusement (Adv.)),
  • Semantik und Pragmatik (Sinn und Gebrauch)

Die Baumstrukturen in Syntax können teils echt mathematisch aussehen😀. Ansonsten lernst du die Kultur, Literatur und Fachdidaktik (Wie vermittele ich die Fremdsprache Frz.?).

Neben dem Fachstudium hast du noch nebenher Pädagogik, was ich als ein eigenes Fach ansehe. Du lernst hier Lernstrategien und Verhaltensmuster von Altersgruppen, Maßnahmen bei Unruhen, pädagogische Psychologie (und wahrscheinlich Inklusion) kennen.

Frz. Dialekte perfekt aussprechen lernt man nicht, aber es können Kurse angeboten werden, in denen Dialekte in ihrer Geografie sprachwissenschaftlich betrachtet und analysiert werden (Welchen Einfluss hat die Île-de-France auf die Herausbildung des „Hochfranzösisch“ gehabt? Warum sprechen die Franzosen im Süden (z.B. in Marseille) die nasalen Vokale anders aus?)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Wie schaut der Alltag aus?

Seminare, Übungen und Vorlesungen zu:

  • Sprachwissenschaft (Sprache bis ins kleinste Detail analysieren)
  • Literaturwissenschaft (Klassiker und aktuelle Literatur analysieren)
  • Kulturwissenschaft (Landeskunde)
  • Fachdidaktik (Wie funktioniert Französischunterricht?)
  • Sprachpraxis (Grammatik, Übersetzung, mündliche Kommunikation etc.)
Muss man schon davor Französisch können (wenn ja welches Sprachniveau?)

B1+/B2

Welchen Stoff hat man zu bewältigen?

Du musst viele Bücher lesen zur Literatur- und Sprachwissenschaft (Linguistik), das "Erlernen/Ausbauen von Französischkenntnissen" ist (nur) ein geringer Teil davon.

Lernt man auch französische Dialekte?

Nein, lernst du nicht.

Unterrichtet wird in der uni auf niveau c1 und verlangt wird zu Beginn des Studiums mindestens b2 damit man den Seminaren folgen kann. Zu dem Rest kann ich leider nichts sagen

Ich studiere zwar eine andere Sprache auf Lehramt, aber Dialekte sind ein Thema, was man dann später als Wahlpflichtveranstaltung belegen kann. Also kann, aber muss nicht. Ansonsten wird das Thema nur beiläufig ab und an angerissen.

Du solltest schon Grundkenntnisse vorher draufhaben, sonst musst du deutlich mehr nacharbeiten.

Ansonsten, du lernst die Sprache an sich kennen, aber auch die Literatur und damit verbundene Geschichte und somit auch etwas über die französische Kultur usw.

Ich studiere Französisch und Spanisch auf Lehramt.

In beiden Sprachen macht es Sinn, wenn man schon Vorkenntnisse hat, es ist aber nicht zwingend notwendig. Bei uns muss man dann eben so lange einen Vorbereitungskurs besuchen, bis man das entsprechende Niveau hat für die eigentlichen Kurse. Ob es da Unterschiede zwischen den Unis gibt weiß ich nicht, da müsstest du dich dann selbst informieren.

Der Stoff ist relativ vielseitig finde ich. Klar ist ein großer Teil Grammatik und Vokabeln, aber auch Aussprache, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft und Kultur. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, daß es auch viel vom Dozenten abhängt was man behandelt.

Piinguin123  27.03.2020, 19:52

Wobei man dazu sagen sollte: An den meisten Universitäten überwiegen Sprach- und Literaturwissenschaft. Es entsteht bei Leuten, die den Wunsch haben, eine Sprache zu studieren, häufig der Eindruck, Sprache studieren = einfach nur die Sprache lernen.

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