Fragen zum Beruf Lehrer/in

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe LY4ever,

ich habe mir auch oft darüber Gedanken gemacht. Ich besuche zur Zeit die zehnte Klasse eines Gymnasiums und ich möchte Mathematik, zusammen mit Latein oder Chemie, auf Lehramt studieren. Ich kann dir einige Tipps geben und versuchen, deine Fragen zu beantworten.

Ich habe mir überlegt Sport und Englisch auf Lehramt zu studieren...

Englisch ist leider sehr beliebt, auch Sport studieren viele...mit Englischlehrern kann man die Straße pflastern. Du siehst: Mit dieser Kombination wird es nicht leicht, einen Job zu finden, da der Bedarf meist schon gedeckt ist. Mit Naturwissenschaften hast du viel bessere Chancen!

Wie Lange muss man studieren? 

In der Regel studiert man 4-5 Jahre. Darauf folgt das Referendariat, das auch nochmal zwei Jahre dauert. Mit dem zweiten Staatsexamen hast du dann deinen Job.

Welchen Schnitt (Abi) braucht man?

Das kommt ganz stark auf das Fach an...bei Mathe, Physik und Chemie bspw. gibt es keinen NC. Diese Fächer schaffen nur so wenige, vor allem, weil Chemie und Physik ja auch Mathematik beinhalten...mein Chemielehrer hat erzählt, dass in dem Grundstudium nur 37,5% bestanden haben. Eigentlich eine traurige Bilanz, aber Mathe IST eben nun mal schwer und nur jeder Fünfte besteht.

Welche Art von Schule würdet ihr empfehlen? 

Auf jeden Fall Sek I oder Sek II! Gymnasiasten sind meist besser zu unterrichten. Ich durfte schon Unterricht übernehmen und meine eigentlich irre Klasse war still.

Ist Lehrer wirklich so ein toller Beruf wie alle sagen (viel Freizeit)? 

Also der Beruf ist toll, leider auch mit viel Stress und Arbeit verbunden. Du hast auch als Lehrer Anspruch auf Urlaub - diesen darfst du aber nur in den Ferien beziehen! Du musst Unterricht vor- und nachbereiten, auf Meetings, Konferenzen etc. erscheinen...also nicht gerade weniger anstrengend als andere Berufe. Wer Lehrer werden will, weil er denkt, er hätte mehr Freizeit, der ist in diesem Job ohnehin schlecht aufgehoben.

Wie viel verdient man eigentlich als Lehrer?

Das kommt auf deinen Beamtenstatus an...und auch auf die Schulform. Am besten, du schaust mal im Internet, da gibt es sehr viele Infos dazu.


Als Lehrer sollte man auch folgende Eigenschaften erfüllen:

=> Spaß am Unterrichten haben

=> immer auf dem neuesten Stand sein

=> selbstbewusst sein

=> Stressresistent sein

=> eventuell auch lustig sein, kommt gut bei den Schülern an

=> Belastbar sein

=> etc.

Als Lehrer muss man also:

=> Gespräche mit Eltern und Schülern führen

=> Schüler korrekt nach ihrem Leistungsstand bewerten

=> Projekte, Ausflüge und so weiter planen

=> Verantwortung für seine Klasse übernehmen, falls man Klassenlehrer wird

=> Tests und Arbeiten erstellen sowie korrigierenden Unterricht (voraus-)planen  


Ich möchte aufgrund folgender Dinge Lehrerin werden:

a) Ich habe sehr viel Spaß am Erklären und Vermitteln von unterrichtlichen Inhalten

b) Ich habe viel erlebt und wenn ich Lehrerin werden sollte, so kann ich auch Schüler beraten, da ich persönliche Erfahrungen habe und so bei Problemen Ratschläge erteilen kann

c) ich habe sehr viel Spaß an der Mathematik und ich arbeite gern mit Kindern zusammen. Ich möchte mein Hobby zum Beruf machen und da ist der Beruf als Lehrerin in meinen Augen der beste.

d) Ich erteile Nachhilfe, und darauf muss ich mich entsprechend vorbereiten. Ich durfte auch schon eine komplette Unterrichtsstunde übernehmen, vorbereiten und leiten. Darauf musste ich mich auch vorbereiten, habe Arbeitsblätter erstellt, kopieren lassen und so. Ich Habe dann richtig wie eine Lehrerin den Unterricht mit der Klasse zusammen gemacht und mein Mathelehrer saß hinten drin.

Ich bin sehr unselbstbewusst. Aber sobald ich an der Tafel stehe, fühle ich mich wohl. Mein Problem ist, dass ich mich nicht durchsetzen kann. Dies kann man aber erlernen, und dazu mache ich eine Therapie.


Ich hoffe, dass meine Ratschläge weiter geholfen haben, bei Fragen melde dich :)

LG ShD

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Angehende Lehrkraft mit abgeschlossenem Masterstudium
Gugu77  14.05.2015, 20:53

 Eine sehr ausführliche Antwort!

Zur Schulformempfehlung  ergänzend:

Auf jeden Fall Sek I oder Sek II! Gymnasiasten sind meist besser zu unterrichten.

Generell muss man schon zugeben, dass die SuS auf den Gymnasien einfacher zu unterrichten sind und vor allem in der SEK 2  mehr Fachunterricht und weniger Pädagogik stattfindet, was auch auf Beruskollegs zutrifft (regional- und schulformabhängig).

Allerdings sind- derzeit  zumindestens- zu viele Absolventen aufs Gymnasialalehramt vorhanden, so dass diese sich auch auf Stellen auf anderen Schulformen bewerben müssen.

Es gibt da aber verschiedene Talente und Persönlichkeiten, so dass es Lehrer gibt, denen insbesondere die Schüler mit vermehrtem Erziehungsbedarf liegen.

Um das herauszufinden, sollte man Praktika, Hospitationen oder noch besser ein FSJ bzw. den  Bundesfreiwilligendienst absolvieren.

Gruß,

Gugu

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LY4ever 
Fragesteller
 14.05.2015, 21:15

Vielen Dank für die Antwort :)

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Lehrer ist ein Beruf, den man nicht einfach so erlernt wie Kaufmann oder Mechaniker, sondern eigentlich eine Berufung. Man muss es wirklich wollen & nicht nur einfach denken, man studiert halt mal, weil es sich anbietet, Lehramt & schlängelt sich so durch.. man braucht menschliche Reife, die Bereitschaft viel zu arbeiten, viel auszuhalten, viel Freizeit zu investieren & sich Probleme unterschiedlichster Art zu stellen. Wenn man daran auch nur ganz kurz zweifelt, sollte man es sein lassen!

Viele der heutigen Studenten sind von ihrer mentalen Reife noch nicht so weit dass man sie auf Schüler loslassen kann weil sie durch ihre Erziehung & ihre Ideale im Prinzip selber noch Kinder sind wenn sie ins erste Dienstjahr starten.. ist zumindest meine Beobachtung. Und in kaum einem Studiengang ist eine gefestigte, reife & starke Persönlichkeit so wichtig wie im Lehramt. Ich hatte selbst fast nur Lehrer/Lehrerinnen vor denen wir Respekt hatten.. die waren zwar nett & freundlich, aber auch klar als Lehrer/Lehrerin & "Obrigkeit" ersichtlich -----> einige (heutige) Junglehrer ca. in meinem Alter die ich persönlich kenne wollen für die Shcüler 'nen Kumpel oder sowas sein, lassen sich z.B. mit Vornamen per du ansprechen & sehen alles seeeeeeeeeehr locker, das ist nicht der Schritt in die Richtige Richtung finde ich! Das bringt nix, das nimmt zwar die Hemmschwelle aber ein Lehrer ist in meinen Augen eine Art "Vormund" und kein Kumpel für seine Klasse. Ein bisschen Disziplin gehört einfach dazu & wenn ich mir mich und meine ehem. Mitschüler ansehe hat es uns nicht geschadet wenn der Lehrer seinen Standpunkt klargemacht hat oder auch mal geschimpft hat.. Nicht alles muss immer cool, lässig & locker sein, das ist nicht sinnvoll!

Als Lehrer - egal in welcher Schulart und bei welcher Stufe - bist du immer auch Psychologe, Ersatzvater oder -mutter, Berater, Erzieher und mehr für die Schülerschaft & im Grunde eine Bezugsperson derselben. 

Ich habe wie gesagt so einige Lehrer (unterschiedlicher Alterklassen und an ALLEN geläufigen Schultypen tätig) und auch pensionierte Lehrer in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, und was man da teilweise aus dem Schulleben an allen Schultypen so mitkriegt, macht echt keine Freude! Auch mit den Eltern gibt's tendenziell mehr Zoff als früher; der Entfall einer verbindlichen Grundschulempfehlung schafft bei uns ebenso mehr Sorgen als Freude, was mir aus erster Hand bestätigt wurde!

Ehrlich: Dagegen sind gelegentliche, teilweise auch nicht immer als ganz einfach empfundene Reibereien mit schwierigen Terminen, wie es sie bei mir im Beruf (arbeite bei einem Zeitungsverlag) gibt oder "Konkurrenzkämpfe" mit der zweiten regionalen Tageszeitung im Grunde absolut lächerlicher Kinderkram dagegen, echt wahr!

Welche Schule zu empfehlen ist, kann ich trotz einigem Wissen auch nicht klar sagen! Ich habe in meiner Schulzeit an der Berufsschule das Klima Schüler/Lehrer als mit Abstand am besten empfunden, an der Realschule war es durchschnittlich & an der Grundschule hatte ich mich dafür nicht interessiert, also kann ich wenig dazu sagen.. in der Klasse untereinander waren Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit & "Gehorsam" gegenüber dem Lehrer in der Berufsschule am besten; auch in anderen Klassen soll es sehr gut gewesen sein! Aber das ist 'ne absolut total subjektive Momentaufnahme von mir!!

Weder Grund- noch Haupt- oder Realschule bzw. Gymnasium, Sonderpädagogische Einrichtungen für Schüler mit Behinderungen aller Art noch Berufsschulen können wirklich empfohlen werden als DIE Schulart, die für einen Lehrer das Paradies ist oder zum. "eher empfehlenswert" oder eben nicht.. es kommt immer auf den Einzelfall an!

Die zu studierenden Fächer sind übrigens frei wählbar wie auch die Schulart, an der man später mal unterrichten will. Auch beim Notenschnitt braucht man keinesfalls den Einserschnitt schlechthin! Für das Studium braucht man in der Regel fünf Jahre, ehe ein Referendariat (ca. 1 bis 1,5 Jahre) ansteht.

Konkrete Vor- oder Nachteile beim Lehrerberuf gibt es aus meiner Sicht keine bzw. sie sind nicht sachlich begründbar.. es ist aus meiner Sicht 'nen Beruf, den man einfach wirklich ausüben WOLLEN muss & zwar von ganzem Herzen, also nicht weil man die Idee hat, Lehramt zu studieren & denkt, es sei evtl. gut geeignet!

Viel Freizeit hat man als Lehrer entgegen dem Klischee auch nicht, da die Unterrichtsvorbereitung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Keiner braucht zu denken, dass man nach dem Unterricht einfach daheim vor'm Fernseher hockt & den Herrgott einen guten Mann sein lässt... Im Gegenteil, daheim geht's erst richtig los.

Ich hoffe dass ich dir helfen konnte :)

Hallo, wenn du Lehrer werden willst , dann solltest du es nicht an der Freizeit festmachen. Ich bin auch noch Schüler und habe schon einmal ein Praktikum in einer grundschule gemacht. Wenn du "wenig" aufwand haben willst solltest du nicht umbedingt Lehrer werden wollen. Die Bezahlung hängt vom Bundesland und der Beamtenstufe ab. Am meißten verdient man als Gymnasiallehrer da man auch in diesem Beruf am meißten Know-How vermitteln muss. Der Nummerus Clausus für dein Studienfach ist von Uni zu Uni unterschiedlich . Bei mir in der nähe ist der NC für Lehramt auf Grundschule bei 1,6 . Viel Erfolg Andue

Auch wenn ich selbst Schülerin bin, kann ich dir ganz sicher sagen, dass Lehrer nicht viel Freizeit haben. Klar, sie haben ansich weniger Stunden als "normale Arbeiter", allerdings müssen sie Zuhause den Unterricht für den nächsten Tag planen. Dazu kommt noch ein haufen Stress weil Schüler echt nicht einfach sind.

Wie Lange muss man studieren?: Regelstudienzeit sind 9 Semester

Welchen Schnitt (Abi) braucht man?: http://www.nc-werte.info/studiengang/lehramt/

Welche Art von Schule würdet ihr empfehlen?: Das hängt von deiner Vorliebe ab - möchtest du mehr mit kleinen Kindern arbeiten oder lieber mit Jugendlichen.

Ist Lehrer wirklich so ein toller Beruf wie alle sagen (viel Freizeit)?: ... Freizeit wirst du jedenfalls nicht all zu viel haben, neben dem Unterricht und dessen Vor- und Nachbereitung erwartet dich noch eine Menge Verwaltungstätigkeit.

Wie viel verdient man eigentlich als Lehrer?: Das hängt von der Art deiner Anstellung ab (Privatschule, Angestellter/öffentlicher Dienst, Beamter)