Frage zum Intelligenzquotient (Grenze zwischen Genie und Wahnsinn)

3 Antworten

hi! du vergleichst eine alte volksweisheit mit einem konstrukt der psychologie, dem IQ, der versucht möglichst gut die leistungsfähigkeit des gehirns in gewissen aufgaben zu messen und das ganze nochmal mit einem norwegischen rechtsextremen, der wohl ziemlich eindeutig wahnsinnig war :)

1) die grenze zwischen genie und wahnsinn ist denke ich eher sprichwörtlich zu verstehen. hier gibt es das vorurteil des "verrückten professors", das in den meisten fällen nicht zutrifft. ich studiere z.b. physik, meine professoren sind allerdings (und die würden in dieses klischee fallen) alles andere als verrückt, sondern eher einige der intelligentesten menschen, ausdrücklich auch menschlich gemeint, die man finden kann. sicherlich gibt es auch intelligente menschen, die sehr eigenartig sind, das ist aber sicherlich nicht häufiger als bei anderen :) allerdings ist ein genie meist jemand, der es schafft anders zu denken :)

2) der IQ versucht gewisse funktionen des gehirns zu messen durch tests. er sagt z.b. zu schulerfolg, schulabschluss und erfolg im leben, dass leute mit höherem IQ hier im schnitt besser sind, was viele damit verwechseln, dass man einen hohen IQ für diese sachen haben muss =) es ist im durchschnitt vll so, aber das heißt nicht, dass man nicht auch mit einem sehr niedrigen IQ mal eben sein abitur machen kann. am besten kennt man diese zahl bei sich selbst nicht :) um eine gute aussage zu machen, müsste man eh mehrere tests machen und ncihts von dem, was man im internet findet.

3) herr breivik ist sicher eine ausnahmeerscheinung des wahnsinns. falls er einen hohen IQ hat, heißt das nicht, dass leute mit hohem IQ wahnsinnig ist. er ist auch norweger, deswegen sind ja nicht gleich alle norweger wahnsinnig ;) man sollte den vergleich mit diesen einzelpersonen oder extremistischen kleingruppen generell lassen.

ich hoffe, ich konnte weiterhelfen =)

Das ist sehr schwer zu sagen, aber ich denke es hat mehr damit zu tun, dass schlaue Menschen vom Rest der modernen Gesellschaft als Geistesgestört wahrgenommen werden. Das war ja vor allem im Mittelalter der Fall. Die meisten Erwachsenen können ja nicht mal mehr Algebra. Darum fällt es ihnen auch schwerer, solche Gesetze zu verstehen. Aber ich denke nicht, dass es tatsächlich so ist. Ich glaube auch nicht, dass man den IQ so einfach ausrechnen kann.

Da sind so tröstlich ausgleichende geistige Konstrukte wie z.B. die berühmte "dumme Blondine" (Die sollte ihre Haare färben) oder die "Hässliche mit den inneren Werten" (Die sollte man wenden). Wer beneidenswert schön ist, sollte wenigstens bemitleidenswert dumm sien, und wer bemitleidenswert hässlich ist, sollte wenigstens ein bebeidenswert gutes Herz haben.

Der beneidenswert Intelligente sollte doch wenigstens eine bemitleidenswerte Macke haben. Intelligenz sollte mit Wahnsinn einhergehen zur ausgleichenden Gerechtigkeit. Damit lässt sich der eigene Neid besser besänftigen. Dazu konstruiert man die verdammt gefährliche "Grenze zwischen Genie und Wahnsinn", als sei das eine Gratwanderung mit Absturzgefahren nach beiden Seiten. Und das lässt sich natürlich auch immer mit großen historischen Beispielen so gut belegen wie der Zusammenhang von Reichtum und Schuhgröße. Sonst würde ja keiner "auf großem Fuß leben".