Frage für Christen: Was bedeutet geheiligt?

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Schon aus den alttestamentlichen Parallelen ergibt sich, dass in der biblischen Sprache die Worte

"geheiligt werden" und "verherrlicht werden" sind praktisch synonym:

"‭Da sprach Mose zu Aaron: Das hat der HERR gemeint, als er sprach: Ich  will geheiligt werden durch die, welche zu mir nahen, und geehrt werden  vor allem Volk! Und Aaron schwieg still.‭" (Lev 10,3).

"So spricht Gott, der HERR: Siehe, ich will an dich, Zidon,  und will mich verherrlichen in deiner Mitte, daß man erfahre, daß ich  der HERR bin, wenn ich das Urteil an ihr vollstrecken und mich an ihr  heilig erweisen werde.‭" (Hesekiel 28,22).

Aber wie kann der Name Gottes verherrlicht werden? 

Im Gegenteil, es ist bekannt, dass im Alten Testament nicht selten von der Lästerung oder Schändung des Namens Gottes die Rede ist. Zum Beispiel in den Psalmen:  “HERR, gedenke daran: Der Feind schmäht dich, und ein törichtes Volk  lästert deinen Namen! ‭”(Psalm 74:18). Der Prophet Jesaja sagt im Namen Gottes, des Herrn: "Seine Beherrscher jauchzen, spricht der  HERR, und mein Name wird beständig, den ganzen Tag, geschmäht.‭" (Jesaja 52,5), und der Prophet Hesekiel wiederholt dreimal: "Aber ich handelte um meines Namens willen, daß er nicht entheiligt würde  in den Augen der Heiden, unter denen sie wohnten, und vor deren Augen  ich mich ihnen zu erkennen gegeben hatte, um sie aus Ägyptenland zu  führen.‭” 

Wie aus diesem Text hervorgeht, bestand die Lästerung gegen den Namen Gottes darin, dass das auserwählte Volk Gottes "nicht nach den Geboten handelte und den Sabbat brach" (Hesek 20,16). Auch der Prophet Amos sprach von der Übertretung des Gebots:

"weil Vater und Sohn zur Dirne gehen, um  meinen heiligen Namen zu entheiligen;‭" (Am. 2:7).

Blasphemie und Verherrlichung sind klare Gegensätze. Im alttestamentlichen Sprachgebrauch bedeutet also die Verherrlichung des Namens Gottes, dass das gesamte Volk Gottes dazu berufen ist, seine Gebote zu erfüllen, d. h. dass das Volk Gottes aus gerechten Menschen bestehen soll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gott belehrt uns und nur Ihm gehört die ganze Ehre🙏

"Heilig" bedeutet "vollkommen gerecht und ohne Sünde". Indem wir das Gebet sprechen, bekennen wir, dass Gott heilig ist und beten ihn dafür an. "Geheiligt werde dein Name!" ist die Bekräftigung und gleichzeitig der Wunsch, dass auch alle anderen Menschen bekennen, dass Gott allein heilig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 13 Jahren ist Jesus Christus mein Herr und Retter

Das Wort heilig ist kein christliches Wort. Es bedeutet ungefähr so viel wie unverändert, unveränderbar, ursprünglich, rein, unantastbar, respektabel, verehrungswürdig. Alle Religionen benutzen diesen Begriff in ähnlichem Zusammenhang.

Geheiligt werde (dein Name) weist wiederum darauf hin, dass dass es zu geschehen hat, geschehen wird; auf jeden Fall noch nicht ist, denn dann würde nichts dagegen sprechen, heilig ist dein Name zu beten!

Als heilig wird also etwas Unverdorbenes, Nicht-Korrumpiertes, quasi etwas Unschuldiges, Unberührtes und durch menschliche Handlungen nicht zum eigenen, egoistischen oder selbstbezogenen Zweck herabgewürdigtes "Ding" bezeichnet.

Das kann auch außerhalb des christlichen Glaubens so sein.

Warum gerade der Name Gottes heilig sein soll ist schwer zu definieren. Denn er hat ja so viele! Ich denke, da ist es ein wenig anders. Trotz der unterschiedlichen Namen soll der Eigentliche so bezeichnete als unveränderbar, ewig gleich, majestätisch usw. gemeint sein. Denn der Name ist es ja nicht! ;-)

Hm...

Als "Nichtchrist" berichte ich,

dass unser ewige Schöpfer (Jes.45,5) diejenigen "heiligt",

welche Er berufen hat (Joh.17,17; 1.Kor.6,11).

Woher ich das weiß:Recherche

In den 10 Geboten heißt es, "Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren." Das ist für uns heute nicht möglich, weil man den Namen Gottes ja gar nicht kennen darf.

Als Moses den Namen JHWH von Gott bekam, wusste jeder Israeli der damaligen Zeit, was das hieß. Es hieß, "Ich bin der ich bin.". Den Israelis fiel es schwer, sich an den Namen zu gewöhnen. Jeder Nichtisraeli lachte sich über den Namen kaputt, und machte seine dummen Witze, nach dem Motto, "Wie kann man einen Gott haben, der "Ich bin der ich bin" heißt?"

Das kränkte die Juden. Deshalb verbaten sie den Namen auszusprechen. So ist es dann auch zu verstehen, das in den 10 Geboten stand, "Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren." Ein Name "Ich bin der ich bin." lädt ja förmlich zum verunehren ein.

Nach mehreren 100 Jahren, war der Name Gottes soweit in Vergessenheit geraten, das kaum noch einer wusste, wie der wirkliche Name Gottes ausgesprochen wurde. Die Bestimmung, "Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren." machte eigentlich keinen Sinn mehr, weil ihn eh keiner mehr kannte.

Nun schickte sich ein Evangelist an, ein Mustergebet zusammen zu basteln. Dafür hielt er die Bibelstelle "Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.", für brauchbar. Also textete er "Geheiligt werde dein Name.". Er wusste zwar nicht, was dahinter stand, aber er hatte einen Spruch für sein Mustergebet. Das mit dem "geheiligt", war eine Ausschmückung, sonst nichts. Einen Namen kann man gar nicht heiligen. Das ist dummes Zeug.