Frage an die Lehrer: Kann man mit Förderschul Abschluss den Beruf Friseur erlernen
Meine Tochter (17) hat im Sommer 2013 die Schule beendet. Durch eine Rechenschwäche ist Sie ab der 1. Klasse zur Förderschule gegangen. Nun macht Sie gerade ein BVB in einem Mehrgenerationenhaus. Die würden meine Tochter auch gerne nach dem BVB als Hauswirtschaftshelferin ausbilden. Meine Tochter möchte aber viel lieber den Beruf Friseurin erlernen. Vom praktischen her ist Sie hierzu absolut tauglich und sehr begabt. Sie schneidet z..B. schon länger ihren Freundinnen die Haare, macht Strähnen etc. Nun meine Frage, insbesondere an die Lehrer in diesem Forum: Kann meine Tochter den Beruf der Friseurin erlernen mit Förderschulabschluss und wie sehen Ihre Chancen aus, durch ihre Rechenschwäche, die Berufschule erfolgreich zu absolvieren. Bitte nur Antworten, wenn Ihr echte Erfahrungen in diesem Bereich habt und nicht nur Vermutungen. Gibt es vielleicht sogar bei uns in BW die Möglichkeit der erleichterten Ausbildung in diesem Bereich?
4 Antworten
Sie kann natürlich auch eine Ausbildung zur Friseurin machen, da hier keine besondere schulische Mindestanforderung festgelegt ist. Allerdings muss sie bei der Abschlussprüfung den praktischen und den theoretischen Teil (an der Berufsschule) bestehen. Es gibt jedoch auf Antrag die Möglichkeit, pädagogische Hilfen für den Berufsschulunterricht zu erhalten. Ich empfehle ein Gespräch mit dem Rektor oder dem Beratungslehrer der zuständigen Berufsschule. Evtl. auch mit der Handwerkskammer. Die Meinung der Arbeitsagentur ist hier nicht relevant!
Weshalb erkundigt Ihr Euch nicht bei der Agentur für Arbeit, die kennen doch am besten die Kriterien und Möglichkeiten, die es gibt, um einen Beruf zu erlernen, wenn eine Rechenschwäche vorliegt und die Förderschule besucht wurde.
Nur Praxis ist es später wohl auch nicht, etwas zum Rechnen ist auch beim Beruf des Friseurs von Nöten, da beim Färben, Tönen, Kaltwelle usw, oft auf den Tuben und Flaschen Mischungsverhältnisse angegeben werden, um die richtige Farbe zu bekommen. Erkundige Dich doch selbst einmal bei der zuständigen Berufsschule, welche Forderungen in Mathematik für zukünftige Friseure gestellt werden, dort gibt es doch bestimmt von den Vorgängern Prüfungsmaterial. Daraus könntet Ihr Eltern erkunden, ob Euere Tochter das bringen könnte. Ich wünsche Euch viel Glück, vielleicht klappt es doch mit dem Friseurberuf!
Das Problem wird sein, einen Betrieb zu finden, der sie für die Ausbildung nimmt. Auf Rechenschwäche wird mittlerweile meistens Rücksicht genommen, aber ob es die Möglichkeit der erleichterten Ausbildung gibt, das weiß ich nicht. Stell doch diese Frage einfach der örtlichen IHK, schließlich muss sie ihre Prüfung dort ablegen.
Die Gesellenprüfung wird meines Erachtens, vor der Handwerkskammer abgelegt (was den praktischen Teil betrifft). Es ist für uns immer noch nicht ganz geklärt, kann man einen Gesellenbrief im Friseurhandwerk erreichen nur mit erfüllen des praktischen Teils. Ist hierfür auch das Abschlußzeugnis im theoretischen Teil (Berufschulzeugnis) erforderlich?
Laß dir einen Termin in der Schule in der Elternsprechstunde geben beim Lehrer, der hat Erfahrung.
die verweisen uns an die Arbeitsagentur und da haben wir die Antwort erhalten die ich im Kommentar von Liesche beschrieben habe.
das haben wir schon gemacht. Die Antwort war, dass Sie wahrscheinlich die Berufschule nicht bestehen wird, wegen Ihrer Rechenschwäche. Denn in den Förderschulen werden die Kinder ja in kleinen Gruppen unterrichtet und in der Berufschule sind das Klassen von meist über 30 Jugendlichen und hier könnte man auf den Förderbedarf in keinster Weise eingehen. Für uns stellt sich die Frage, weshalb man als Friseur eine gute Mathe Note benötigt. Wichtig ist meiner Meinung sowieso, dass man da im praktischen Prüfungsteil gut abschneidet. Denn im nachhinein besteht dieser Beruf dann bis auf das kassieren sowieso nur noch aus der Praxis, oder?