Frage an den Atheisten: wie genau kannst du glauben, dass unser komplettes Leben auf Zufällen beruht?
Es gibt extrem viele „Zufälle“, warum das Leben auf der Erde existieren kann. (Wir sind in der habitablen Zone, die Atmosphäre enthält Sauerstoff, die Schwerkraft der Erde ist optimal, wir haben einen Mond der die Erdachse stabil hält, der Planet Jupiter hält grössere Meteore ab, etc.) Ausserdem noch, dass wir in nahezu jedem Gebiet der Erde überleben können. Und glaubst du wirklich, dass alles was wir sind (einfach mal etwas vereinfacht ausgedrückt, aber im Grunde genommen ist es ja so) beruht nur auf etwas materie und ein paar elektronischen Impulsen, welche „zufällig“ so perfekt sind, dass Leben entsteht? Ein oder zwei Zufälle kann ich ja noch verstehen, aber so viele sind einfach unmöglich… Du kannst natürlich das Argument bringen, dass man Gott ebenso wenig logisch erklären kann, aber der unterschied ist, dass Religion einfach nicht logisch ist (was nicht bedeuten muss, dass sie falsch ist), Wissenschaft aber angeblich schon. Wie genau kann man das glauben?
5 Antworten
Hallo,
Ich verstehe nicht, was man deiner Meinung nach daraus ableiten können soll, dass sehr viele Zufälle nötig wären, dass wir genau so existieren wie wir es tun! Stell dir vor, du solltest an einem großen Sandstrand mit einer Pinzette ein einzelnes Sandkorn heraus pulen und irgendwohin bringen. Wenn du das Sandkorn bringst, kann man, egal welches es ist, natürlich immer sagen: "Unmöglich, bei dieser Menge an Sandkörnerm ist es ja praktisch ausgeschlossen, dass es ausgerechnet dieses eine hier geworden ist, das kann kein Zufall sein!" Aber diese Betrachtung setzt ja erst ein, nachdem das Sandkorn schon da ist und als auserwählt betrachtet wird. Andererseits, als du losgingst war klar, es wird irgendein Sandkorn werden, welches auch immer, und genau das ist eingetreten. Wir sind halt genau dieses eine Sandkorn, das es getroffen hat, darum können wir diese Betrachtungen anstellen. Wären ein paar Zufälle anders gelaufen, dann wären wir eben nicht da, sondern vielleicht irgendjemand anderes und würde dieselben Überlegungen anstellen oder auch nicht. Und das würde genausowenig beweisen!
"Perfekt" erscheint uns unsere Welt, weil wir an sie angepasst sind bzw. uns evolutionär dahingehend verändert haben. Ob es andere Planeten mit gleichen oder besseren Lebensbedingungen gibt und ob es andere ähnliche oder anders beschaffene Lebewesen gibt wissen wir zwar nicht mit Gewissheit, ist jedoch, unter Berücksichtigung der Größe des Universums, im Rahmen des Erwartbaren. Die "Zufälligkeiten" in der Physik folgen natürlichen Gesetzmäßigkeiten, welche die Vorgänge und Entwicklungen bestimmen. Wie diese laut aktuellem Wissensstand erst zustande kamen: https://en.wikipedia.org/wiki/Chronology_of_the_universe
Wenn laut deiner Aussage Religion "nicht logisch" (somit widersprüchlich und damit nicht göttlichen Ursrpungs oder falsifizierbar) ist, warum soll man dann ihr glauben und nicht der Wissenschaft, welche sich der strengen Bevolgung der Logik und Falsifizierbarkeit verschrieben hat?
Ausserdem noch, dass wir in nahezu jedem Gebiet der Erde überleben können.
Zusätzlich zu dem was adjuvar gesagt hat:
60% der Erdoberfläche sind Ozean. Da können wir als Menschen nicht überleben. Selbst mit unserer heutigen Technik ist es super umständlich.
Daher stellt sich schon. Die Frage wie man auf solch eine Aussage kommt wenn mehr als die erdoberfläche lebensfeindlich sind.
Auf dem Land gibt es zusätzlich noch Gebiete in denen der Mensch imgrunde nicht dauerhaft leben kann. Die Antarktis wäre ein Beispiel. Wobei unsere Technik dies durchaus erlaubt.
Wüsten sind noch ein weiteres Beispiel.
Da ist nichts perfekt. Es muss nur reichen.
Und Unwahrscheinlichkeit verwechselt man zu oft mit unmöglich.
Ein vermeintlicher Zufall ist keiner, wenn er in Wahrheit eine logische Konsequenz oder Teilschritt einer ganzen Ereigniskette ist, die sich über die gültigen Naturgesetze (Physik und Chemie) überall in der Natur abspielen.
Bei den Bedingungen auf der Ur-Erde, ein Chemielabor von Planetengröße, war es nach den Erkenntnissen von Miller & Urey & Co. praktisch unvermeidlich, daß sich aus den vorhandenen Urgrundstoffen irgendwann erste zur Selbstreproduktion fähige Moleküle, die Urahnen des biologischen Lebens, bilden mußten, je nach angesetztem Forschungsmodell dauerte es im Schnitt 160.000 Jahre, bis sich allein über Versuch und Irrtum solche Lebensvorgänger bilden konnten, innerhalb Zeitspannen die man nach Jahrmillionen mißt wohlgemerkt. RNA-Welt-Hypothese – Wikipedia
Dabei darf man die Verhältnisse von damals nicht mit den heutigen verwechseln, z. B. gab es damals noch keine Sauerstoffatmosphäre (die entstand erst, nachdem die ersten primitiven Ur-Algen die Photosynthese erfunden hatten, und sorgte für ein Massenaussterben, weil freier Sauerstoff für die meisten damaligen Organismen ein ätzendes tödliches Gift war), und die frühen Ur-Meere waren seicht mangels langanhaltender Plattentektonik und Süßwasser, sofern man diese Chemiebrühe als Süßwasser definieren will, denn das Salz der heutigen Ozeane wurde erst im Lauf vieler Millionen Jahre von Erosion aus Gesteinen ausgewaschen und in die Meere gespült.
Auch wenn das Leben selbst kein Zufall ist, gibt es viele weitere zufälle, die ich auch erwähnt habe