Folgen der Eiszeit?

8 Antworten

Also grosse und kleine Eiszeiten muss man klar von einander unterscheiden. Eine grosse Eiszeit ist eine massive Vergletscherung grosser Teile der gesamten Nordhalbkugel und wird hauptsächlich durch den veränderten Stand der Erde zur Sonne hervorgerufen. Kleine Eiszeiten werden durch Vulkanismus und verminderten Sonnenaktivitäten hervorgerufen. Ich denke, dass eiszeiten den Menschen gestärkt haben, auch wenn gerade in kleinen Eiszeiten in bereits vorhandenen Gesellschaften massiver Schaden hervorgerufen wurde. Durch die widrigen Umstände sah sich der Mensch gezwungen, Dinge zu erfinden, das zusammenleben zu ändern, neue gesellschaftsformen zu gründen. Das galt für Reich und Arm. Was nützt dir Wohlstand, wenn niemand da ist, der ihn mehren kann. Was nützt mir abracken, wenn ich dabei drauf gehe. Warum für jemanden schuften, der mich wie Dreck behandelt. Was Jahrhunderte bestand hatte, wurde jetzt viel mehr hinterfragt. Trotzdem war das alles noch in den Anfängen.

Die Frage lässt sich kaum beantworten, weil es "Eiszeit" so nicht gibt.

  • Es gibt Eiszeitalter, in denen eine oder beide Polregionen vereist sind. Das aktuelle Eiszeitalter begann vor ca. 35 millionen Jahren, weil der antaktische Kontinent zum Südpol wanderte, und griff vor rund 2½ millionen Jahre auf die Arktis über.
  • Innerhalb unsers Zeitzeitalters gab es Kalt- und Warmzeiten. In den Kaltzeiten waren neben den Polregionen auch weite Teile Nordeuropas, -asiens und -amerikas vereist, sowie Gebirgsregion, m.W. z.B. Tibet. Aktuell leben wir in einer Warmzeit, die vor ca. 12.000 Jahren begann. Seit 10.000 sind die weltweiten Temperaturen ziemlich konstant, schwanken um weniger als 1 Grad, die letzten 150 Jahre mal ausgenommen
  • Innerhalb unserer Warmzeit gab es relativ geringe und räumlich begrenzte, aber für die Bevölkerung dennoch deutlich spürbaren Schwankungen, z.B. das mittelalterliche Optimum oder die "kleine Eiszeit".
Schwuttcke  15.07.2023, 20:39
Seit 10.000 sind die weltweiten Temperaturen ziemlich konstant, schwanken um weniger als 1 Grad, die letzten 150 Jahre mal ausgenommen

Das ist falsch. Auch in den letzten 10.000 Jahren gab es ähnliche und sogar erheblich größere Temperaturschwankungen als in den letzten 150 Jahren.

https://www.wettereck-triestingtal.at/wp-content/uploads/2017/10/temperaturkurve.jpg

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Schwuttcke  16.07.2023, 11:00
@Wacholderpolka

Dann zeig mir doch mal eine Grafik, die sich auf die globalen Temperaturen der letzten 10.000 Jahre bezieht.

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Schwuttcke  16.07.2023, 11:30
@Wacholderpolka

Dankeschön, nur leider ist diese Grafik Bullshit. Hab die Frage nicht umsonst gestellt, da mir die dünne Datenlage der Südhalbkugel bekannt ist. Daraus eine solche Grafik zu basteln, die "zufällig" perfekt zur Mainstream-Klimathese passt, ist schlicht Betrug.

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TomRichter  16.07.2023, 16:48
@Schwuttcke

> Das ist falsch.

Aha. Aber die von Dir verlinkte Grafik zeigt doch über die letzten 10 ka eine Temperatur von 15 ± 1°C und endet irgendwo zwischen 1970 und 1990.

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Schwuttcke  16.07.2023, 18:04
@TomRichter

Das ist richtig. Auch die von mir eingestellte Grafik ist mit allerhand Zweifeln behaftet, so zweifelhaft Temperaturmessungen und insbesondere Temperaturrekonstruktionen überhaupt nur sein können. Das fängt schon damit an, dass es eine globale Temperatur nicht gibt. Es gibt auf der Erde unendlich viele unterschiedliche Regionaltemperaturen, so dass es praktisch unmöglich ist, da eine halbwegs exakte globale Mitteltemperatur herausrechnen zu wollen.

Ziemlich sicher lässt sich aber sagen anhand zahlreicher Indizien, dass die Erwärmung der letzten 150 Jahre alles andere als einzigartig ist.

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TomRichter  16.07.2023, 21:12
@Schwuttcke

> alles andere als einzigartig

Im Lauf der Jahrmillionen hast Du ja recht. Aber die meiste Zeit gab es keine Menschen, die unter den Folgen zu leiden hatten. Und als es welche gab, zogen sie eben gen Norden, wenn ihnen zu warm wurde. Taten also das, was wir heute mit allen Mitteln verhindern wollen.

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Schwuttcke  16.07.2023, 21:51
@TomRichter
Im Lauf der Jahrmillionen hast Du ja recht.

Auch in den letzten 10.000 Jahren hat es Klimata gegeben, die den Menschen zu schaffen machten. Man denke nur an die Kleine Eiszeit, die für Europa gut dokumentiert ist und zu Ernteausfällen, Hunger und Tod führte. Sogar die Pest, die Hexenverfolgung und der 30-jährige Krieg lassen sich auf das damals nasskalte Klima zurückführen. Und danach wurde es eben wieder wärmer - zu unserem Glück, kann man da nur sagen.

https://www.welt.de/geschichte/article149168932/Der-Klimawandel-hat-Europa-schon-einmal-zerstoert.html

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TomRichter  17.07.2023, 14:49
@Schwuttcke

> wieder wärmer - zu unserem Glück

Ja und? Selbst wenn für uns hier in Europa "noch ein bisschen wärmer" von Vorteil wäre (wenn ich mir die Wasserknappheit in Frankfurt und die Zustände in Südeuropa anschaue glaube ich das eher nicht), haben wir das Problem, dass die Menschen südlich des Mittelmeeres lieber nach Norden wandern als an Ort und Stelle zu verhungern.

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Schwuttcke  17.07.2023, 19:13
@TomRichter
wenn ich mir die Wasserknappheit in Frankfurt und die Zustände in Südeuropa anschaue

Klima / Wetter ist kein Wunschkonzert, wo sich jeder das für ihn gerade ideale Klima / Wetter herbeiwünschen kann. Dass es im Mittelmeerraum schon mal trockner sein kann, ist nix neues, und in Afrika auch nicht. Dafür ist die Sahelzone grüner geworden durch mehr Niederschlag, und die Dürren weltweit sind seit über 100 Jahren rückläufig.

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Mollywolly  18.07.2023, 05:10
@Schwuttcke

Ich merke das allein dieses Jahr. Der Frühling war so kalt, dass fast die ganze ernte ausfällt!

Wenn wir jetzt eine erderkältung hätten, hätten wir die sch*** am dampfen. Die Leute sollten aufhören zu jammern

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Mollywolly  18.07.2023, 08:51
@ThomasJNewton

Nein, es ist logischer Menschenverstand. In wärmeren Ländern wächst viel mehr als in kälteren Ländern.

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Mollywolly  18.07.2023, 10:10
@Schwuttcke

Ich sehe es eh selbst. Mein zwetschgenbaum trägt gerade mal 3 Früchte. Marillen un Kirschen gibt es garkeine. So eine miese ernte gab es schon ewig nicht mehr. Wie soll auch etwas gedeihen, wenn es ständig kalt ist. Man braucht nur in die Tropen schauen, was dort für ein Grün ist. Davon können wir hier träumen..Wer also behauptet, dass kälte besser für die Natur ist, hat entweder in Biologie nicht aufgepasst oder war nie in warmen Regionen. Ich kenne beides.

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Schwuttcke  18.07.2023, 10:40
@Mollywolly

Der Witz ist ja der, dass all die Leute, die sich vor der Erderwärmung fürchten, in Urlaub meistens in Süden fahren. Und wenn man sie dann fragt, warum ausgerechnet in Süden .. Ja weil's da so schön warm ist! ;-)

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Mollywolly  18.07.2023, 10:47
@Schwuttcke

Ich weiß. Das ist ja der Witz an der Sache. Es wäre eine absolute Katastrophe, wenn es kälter werden würde. DAS wäre schlimmer als eine erderwärmung.

Hauptsache bei uns klebt man sich auf die Straßen, weil es ja so warm wird. Auch vor 50 Jahren waren die frühlinge schön warm, was von von den letzten 6 Jahren nicht behaupten kann..Jedes Jahr muss man sich um die ernte sorgen machen, weil es in April und Mai lauter kälteeinbrüche gibt.

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Natürlich gilt: alles "zu ..." ist schlecht, ob zu heiß, zu kalt, zu groß, zu klein ...

Der Unterschied zwischen der kleinen Eiszeit und der gegenwärtigen Klimaerwärmung ist nicht das "Kalt" oder das "Heiß", sondern dass die gegenwärtige Erwärmung von Menschen verursacht worden ist und Folgewirkungen von über 1000 Jahren haben kann, wenn sie nicht in Grenzen gehalten wird.

https://unterrichten.zum.de/wiki/Das_Klima-Buch

Fontanefan  15.07.2023, 18:26

Das gesamte Buch ist für deine Frage von Bedeutung. Aber du kannst sinnvollerweise mit diesem Abschnitt anfangen:

https://unterrichten.zum.de/wiki/Das_Klima-Buch#1.8_Kipppunkte_und_R.C3.BCckkopplungsschleifen.2C_33

"Johan Rockström: "Es ist inzwischen wissenschaftlich gut belegt, dass eine neue geologische Epoche, das Anthropozän – die Epoche der Menschen – begonnen hat. Unsere globalisierte Welt stellt darin die größte Triebkraft für Veränderungen auf der Erde dar. Die Menge des bislang durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe für ausgestoßenen Kohlendioxids (entsprechend etwa 500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff) und die von uns Menschen verursachte Umweltzerstörung reichen aus, um die Zukunft unseres Planeten in den nächsten 500.000 Jahren zu beeinflussen. [...] Vor etwa 70 Jahren lösten wir das Anthropozän aus, als unsere auf fossilen Brennstoffe basierende industrialisierte Weltwirtschaft tatsächlich globale Ausmaße erreichte und die Kurven etlicher menschengemachter Einflussfaktoren nach langer Stabilität wie Hockeyschläger steil nach oben zu steigen begannen.

Die 'große Beschleunigung' ist eine Tatsache. Sie zeigt sich in einem raschen Anstieg der Emissionen von Treibhausgasen, des Einsatzes von Düngemitteln, des Wasserverbrauchs und der Fangmengen in der Seefischerei wie auch in der zunehmenden Schädigung der Biosphäre an Land, um nur einige Bereiche zu nennen [...].

Die Lage ist indessen weitaus dramatischer, als diese bereits schwindelerregenden Erkenntnisse vermuten lassen. Wir haben nicht nur vor Kurzem ein gänzlich neues geologisches Zeitalter herbeigeführt. Wir befinden uns vielmehr schon tief im Anthropozän und unser Planet zeigt erste Anzeichen, dass er weiteren menschlichen Missbrauch nicht zu ertragen vermag. Nur 70 Jahre nach dem Beginn des Anthropozäns sind wir zu der Erkenntnis gezwungen, dass die Widerstandskraft des Erdsystems an ihre Grenzen stößt und die Erde ihre biophysikalische Fähigkeit verliert, den Druck – die Belastung und die Verschmutzung, denen wir sie aussetzen – abzupuffern und zu dämpfen.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat heute zu klären, ob wir Gefahr laufen, das gesamte Erdsystem zu destabilisieren. Das heißt, biophysikalische Systeme und Prozesse – wie Eisflächen, Wälder und die Wärmezirkulation in den Weltmeeren – über Kipppunkte zu treiben. [...]"

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Fontanefan  15.07.2023, 18:50
@Fontanefan

Es wird manches versucht, aber es ist noch viel zu wenig:

"Das EU-Parlament hat sich am Mittwoch mit einer knappen Mehrheit von 336 Ja-Stimmen, 300 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen für das Natur-Wiederherstellungsgesetz ausgesprochen. Im Umweltausschuss war es zuletzt noch knapp gescheitert. Damit haben nun alle EU-Organe ihre Stellungnahme abgegeben und die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten und der Kommission, der sogenannte Trilog, können beginnen. Die EU-Kommission hatte das Gesetz bereits vor einem Jahr vorgeschlagen. Demnach soll die EU sich zum Ziel setzen, bis 2030 insgesamt 20 Prozent der Land- und Meerflächen der EU zu renaturieren. Die 20 Prozent selbst sollen zwar nicht verbindlich sein, es sind jedoch verschiedene Ziele für einzelne Bereiche wie Städte, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Flüsse vorgesehen. Zum Beispiel soll laut dem Vorschlag ein Zehntel der EU-Agrarfläche mit sogenannten „Landschaftselementen mit großer biologischer Vielfalt“ wie etwa Obstbäumen oder Hecken ausgestattet werden." (Klima-Mail der Frankfurter Rundschau vom 14.7.23)

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Die Eiszeiten (Glaziale) brachten Vergletscherung/Inlandeis, das bis an den Nordrand der dt. Mittelgebirge reichte, bis nach den Niederlanden, nach Schottland usw. Über Norddeutschland war das Eis über 1000m dick. Auch die Alpen waren vollständig vergletschert und die Eiszungen reichten nach Norden bis über die Donau hinaus. Zwischen diesen Gebieten gab es nur Tundra, die von wenigen Nomadengruppen durchstreift wurden. Auch ganz Skandinavien, weite Teile Nordamerika, Teile Nordasiens, Patagonien, Neuseeland usw. waren vergletschert. Was ähnliche Bedingungen heute für Folgen hätten, kann man sich leicht selbst ausdenken. Die "kleine Eiszeit" war dagegen eine vergleichsweise "harmlose" Phase, die bis ins 19. Jahrhundert reichte. Es gab nur kühle Sommer, oft Mißernten, Hungersnöte, Auswanderung, Revolutionen. Hunderttausende Menschen, wenn nicht Millionen starben (so z.B. auf Irland). Eine warme Epoche in der Klimageschichte (wie gegenwärtig) nennen Klimatologen deshalb "Klimaoptimum".

Warmzeiten waren immer Blütezeiten für Mensch und Natur. Nicht umsonst spricht man vom "Klima-Optimum des Holozän", vom "Römischen Klima-Optimum" und vom "Mittelalterlichen Optimum".

Während Eis - und Kaltzeiten immer schwere Zeiten waren, in denen Mensch und Natur ums Überleben kämpfen mussten.