Flüssiges Bio Filtermedium und Wasseraufbereiter?

3 Antworten

Produkte, die als flüssiges Filtermedium beworben werden, bestehen in der Regel aus Zeolith-Pulver in Wasser, angereichert mit weiteren Zutaten und angeblich lebenden Bakterien. Das Zeolith bekommt man auch viel billiger, trocken in Pulverform zu selbstanrühren. Wegen seiner großen porösen Oberfläche kann es Schadstoffe und Feinstpartikel binden/anlagern und bietet substratgebundenen (auf festen Oberflächen siedelnden, also nicht frei im Wasser schwimmenden) Bakterien Siedlungsfläche. Wegen der geringen Zeolithmenge im Produkt, hält sich die Wirkung in Grenzen. Andere Zutaten sind leider nicht zu beurteilen, weil die Hersteller nicht verraten, um was es sich genau handelt. Die angeblich lebenden Filterbakterien können leider nicht lebend in Flaschen verkauft werden, das ist biologisch unmöglich. Sie müssen ständig mit sauerstoff- und nährstoffreichem Wasser umspült sein. Ohne Nachschub sterben sie innerhalb von höchstens 2 Stunden. Diese Zutat ist also komplett nutzlos. Mit anderen Worten: Das Geld wäre besser in einem Eimer Zeolith angelegt, davon kann man Kubikmeterwesie "flüssiges Filtermedium" machen. Oder in zusätzlichen Wasserwechseln. Oder mehr Pflanzen.

Feinstgemahlenes Zeolith ist bei einem ganz frischen Becken auch nicht unbedingt die allerbeste Idee. Die Partikel sind so klein, dass sie sich kaum absetzen, sondern von der Strömung immer in Bewegung gehalten werden. Der neue, noch blitzsaubere Filterschwamm kann die Partikel aber auch noch nicht festhalten. Deswegen dauert es übermaßig lang, bis das Wasser danach wieder klar ist.

Wasseraufbereiter sollen Schwermetalle, Chlor und eventuell ein paar andere Giftstoffe unschädlich machen (chemisch in unschädliche Verbindungen umwandeln), außerdem enthalten sie oft aus der naturheilkunde bekannte Zutaten wie z.B. Aloe vera, von denen man annimmt, dass sie auch auf Fische positiv wirken könnten. Wie viel davon drin ist, verraten die Hersteller nicht und verlässliche Studien zu positiven Wirkungen scheint es auch nicht zu geben. So ein Mittel kann jedenfalls prinzipbedingt nicht total universell wirken, weil nicht jeder Schadstoff den gleichen chemischen Reaktionspartner braucht, um eine unschädliche Verbindung zu bilden, deswegen wird sich die Wirkung im Wesentlichen auf Schwermetalle und Chlor begrenzen. Inwieweit diese Wasseraufbereiter das wirklich können, müsste man mal ausprobieren, mit kontaminiertem Wasser und vorher und nachher messen. Wenn man Leitungswasser verwendet, dann entspricht dieses Wasser den vorgaben der Trinkwasserverordnung, es ist ein zugelassenes Lebensmittel mit sehr sehr gerignen Grenzwerten für Schadstoffe wie Schwermetalle. Unter diesen Bedingungen sind solche Wasseraufbereiter ziemlich nutzlos, es gibt einfach keine Giftstoffe die neutralisiert werden müssten. Das Geld wäre besser in guten Pflanzen angelegt, denn die beeinflussen die Wasserqualität positiv, binden Schadstoffe und überschüssige Nährstiffe und produzieren Sauerstoff.

Hallo,

solche Mittel sind ebenso flüssig wie überflüssig.

Das Bio-Filtermedium ist sogar in dieser Phase eher kontraproduktiv, denn es SOLL ja im Wasser eine Schadstoffbelastung stattfinden, ansonsten können sich die Bakterien gar nicht bilden.

Dieses Bio-Filtermedium ist fast immer eine Zeolith-Lösung - wunderbar, um z.B. bei einem ansteigenden Nitritwert die Gefahr etwas zu bannen - aber ohne Nitrit bilden sich leider keine nitritumbauenden Bakterien .... und die brauchst du, bzw. dein AQ.

Und Wasseraufbereiter? Der ist ohnehin nur Lug und Betrug. Unser Wasser enthält keine Schwermetalle, Chlor auch nicht (außer in Kastrophenfällen etc.) - ein absolut sinnfreies Zeug - das nur zwei Leuten dient: dem Hersteller und dem Verkäufer.

Hallo duckonstagetv,

wenn Du allen Ernstes diesem "Fachhändler" vertraust, dann wirst Du noch viele Überraschungen erleben, denn Du brauchst weder das eine noch das andere!

Die Bakterien im Filter und auf dem ganzen Substrat, auch auf dem Bodengrund, wachsen ganz von alleine, dafür ist die Einlaufphase da und der Wasseraufbereiter soll etwas beseitigen, bzw. binden, was im Leitungswasser sowieso nicht vorhanden ist!

Da klingelt nur die Kasse des "Fachhändlers"!

Norina