Fisch aus dem Fluss für zuhause?
Hallo alle zusammen,
wäre es theoretisch möglich einen Fisch aus dem Fluss zu holen und ihn dann im Teich zu halten?
Ich weiß es ist verboten und ich will es auch nicht ausprobieren. Es geht nur um die Theorie.
4 Antworten
Hallo
It depends - kommt drauf an.
- Erstens auf die Beschaffenheit des Teiches - Größe, Tiefe, Technik, Boden, Temperatur, Lage usw.
- Zweitens welche Ansprüche man an die Haltung stellt und wie perfektionistisch man denkt
- Drittens auf die Art Fisch.
Es ist keineswegs umsonst so, dass die beliebtesten Teichfische hierzulande die Goldfische und Koi sind- neben Moderlieschen und einigen amerikanischen kleinen Karpfenfischen wie den Dickkopfelritzen und der heimischen, aber auch heimlichen^ Schleie sind es auch die besten Fische dafür weil es eben echte Stillwasserfische sind.
Die üblichen deutschen Flussfische würde ich wie folgt einordnen:
sehr gut geeignet aber selten im Fluss: Karausche, Giebel, Schleie, Karpfen
sehr gut ab sehr großer Teichgröße: Rotfeder^^, Flussbarsch
bedingt für Teiche geeignet: Laube, Güster, Hecht*, Stichling**, Gründling***, Kaulbarsch, Aland, Flussbarsch, Rotauge
eher ungeeignet: Brassen, Aal, Nase, Rapfen, Hasel, Elritze, Zander (Größe), Wels (Größe), Döbel
völlig ungeeignet: Bachforelle, Äsche, Barbe, Schneider, Schmerle, Groppe, Rutte
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Anmerkungen:
* nur in sehr großen Teichen ab ca. 50 m Umfang, sonst wird alles gefressen oder man muss füttern...
** nicht gut hitzeverträglich, sonst super Teichfisch da sehr sichtbar und mit tollen Farben.
*** Flussfisch, braucht Strömung
^ Schleien sind zwar ideale Teichfische von den Ansprüchen her, aber nicht so gern an der Oberfläche wie Karpfen und Goldfische => man hat halt optisch ggf. nicht so viel von v.a. wenn der Teich trüb ist wozu sie auch beitragen können va. bei Teichen mit wenig Technik.
^^ Rotfedern sind sehr sichtbare und auffällig schöne Teichfische, aber ihre Haltung in kleinen Teichen da ist oft irgendwie der Wurm drin. Sie sind ideal für durchflossene große Naturteiche - es gibt keinen Fisch der wie sie nicht wühlt aber den ganzen Sommer - selbst bei trübem Wasser- sich an der Oberfläche zeigt.
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Einige Fischarten eignen sich besser für das Aquarium als für den Teich. Aber da stößt man natürlich schneller an die Grenzen weil Aquarien halt kleiner sind. Dennoch, insbesondere junge Rotaugen und Rotfedern sind vorübergehend gute Aquarienfische, ebenso auch viele andere junge oder kleine Karpfenfische. Gerade die Rotfedern und Rotaugen, Gründlinge und Hasel würd ich wesentlich zuversichtlicher ein Jahr im Aquarium als im Teich halten. Aber halt die 10 cm Größenordnung; im größeren Aquarium. Ein 54 l Aquarium kommt nicht in die Tüte.
...auch Elritze und Schmerle und vor allem Schlammpeitzger sind gute Aquarienfische, der intelligente und "sympathische" Schlammpeitzger ist sogar einer der besten Aquarienfische überhaupt- aber diese Kleinfische sind natürlich nicht der Natur zu entnehmen. Vor allem nicht der Schlammpeitzger der bei weitem keinen flächendeckenden Bestand aufweist. Dafür sind Nachzuchten des asiatischen Schlammpeitzgers Misgurnus anguillocaudatus Standardfische im Sortiment des Zoohandels.
Groppen sind gute Aquarienfische aber höchst problematisch von der Temperatur her => heiße Sommer werden nur im Keller überlebt. 12 Grad sind ideal über 25 Grad sind tödlich. Ähnlich aber noch schlimmer als beim => Axolotl.
Stichling und Bitterling sind Aquarienfische mit etwas größeren Ansprüchen wegen dem Verhalten und beim Bitterling wegen der dummen Situation des assymmetrischen abgeschwächten Parasitismus mit den Unio Muscheln.
Viele Flussfischarten sind Fließwasserspezialisten. Stehendes Wasser hat für sie nicht genügend Sauerstoff und wird im Sommer zu warm. Es gibt aber auch eine Reihe von Arten, die auch im Teich leben können.
ja das ist moeglich,z.B. Stichlinge,Rotfedern,Rotaugen ect. aber die Groesse vom Teich muss auch passen.
Es gibt Fische, die fließendes Gewässer also einen Fluss oder Bach brauchen und es gibt Fische, die stehende Gewässer also einen Teich bevorzugen.
Man kann also einen Fisch nicht aus seinem Umfeld nehmen und einfach in ein Anderes verbringen und erwarten, dass der Fisch damit klarkommt.