Wie können Fische in einem zugefrorenen Teich oder Fluss überleben?

8 Antworten

Fließgewässer frieren normalerweise nicht zu.

In einem Teich kann ein Lebewesen nur dann überleben, wenn er nicht komplett durchfriert - ab einer Tiefe von vier (?) Metern herrscht eine konstante Wassertemperatur, die gerade durch die Eisschicht gehalten werden kann.

Im Wasser befinden sich Wasserpflanzen, welche Sauerstoff produzieren, jedoch fahren die Fische ausserdem im Winter ihren Kreislauf dermassen hinunter, so dass sie überleben!

Hej Piechu,

im Herbst wird das Teichwasser in unseren Regionen bei sinkenden Lufttemperaturen durch den Wind allmählich vollständig und immer wieder umgewälzt, bis es mehr oder weniger gleichmäßig kalt ist. Dies nennt man Herbstzirkulation. Dabei wird neben den Nährstoffen auch der Sauerstoff gleichmäßig im gesamten Wasserkörper des Teiches verteilt.

Wenn es richtig kalt wird und die Wassertemperatur an der Oberfläche allmählich unter 4°C sinkt, stoppt diese Zirkulation und es bildet sich eine stabile Schichtung aus - unten etwa 4°C "warmes" Wasser und darüber eine Schicht aus kälterem Wasser, das an der Teichoberfläche beginnend schließlich gefrieren kann. Diese Situation nennt man Winterstagnation. Der Grund dafür, dass die untere Schicht bei ausreichender Gewässertiefe eine Temperatur bei 4°C bewartet, liegt an der Dichteanomalie des Wassers (siehe die beiden Links).

Während der Winterstagnation gibt es keinen Stofftransport mehr in die Tiefe, auch nicht für den Sauerstoff und aufgrund der mangelnden Lichtverhältnisse wird dort auch keiner produziert. Sauerstoffatmer wie Fische, die sich dort unten befinden, müssen mit dem Sauerstoffvorrat klar kommen, der bei der Herbstzirkulation dorthin verfrachtet wurde. Dieser wird aber durch ihre Atmung und ggf. sauerstoffzehrende Prozesse allmählich weniger.

abiweb.de/biologie-oekologie/aqua-oeko/oekosystemsee/see-im-wechsel-der-jahreszeiten.html

biologie-schule.de/oekosystem-see-jahreszeiten.php

Die in unseren Teichen natürlicherweise vorkommenden Fischarten suchen im Spätherbst i. d. R. Winterlager am Grund der Gewässer auf. Wenn der Teich tief genug ist, laufen sie dort nicht Gefahr durchzufrieren. Wenn im Herbst genügend Sauerstoff in die Tiefe transportiert wurde und keine übermäßig starken Zehrungsprozesse stattfinden, ist auch ihre Sauerstoffversorgung über den Winter gewährleistet.

Um ihren Sauerstoffverbrauch zu reduzieren, fallen die Fische in eine Winterstarre, d. h. sie bewegen sich so gut nicht und nehmen auch keine Nahrung auf. Ihre Atmung und ihr Herzschlag wird verlangsamt. Sie decken ihren verbliebenen recht geringen Energiebedarf aus den Fett- und Zuckerreserven, die sie während der wärmeren Jahresperiode in ihrem Körper gespeichert haben.

In dieser Zeit dürfen sie nicht gestört oder gar aufgeschreckt werden. Denn jede Fluchtbewegung, ja sogar Stress frisst an ihren Energiereserven und erhöht den Sauerstoffbedarf. Z. B. Schlittschuhlaufen auf dem Eis kann dazu führen.

Interessant für Dich ist vielleicht auch, dass es bei uns eine typische Teichfischart gibt, die es sogar überleben kann, wenn sie durchfriert: die Karausche. Das liegt daran, dass sich in ihrem Blut ein gewisser Alkoholanteil findet :)

de.wikipedia.org/wiki/Karausche#Lebensweise

Liebe Grüße

Achim

Anomalie des Wassers..obwohl zugefroren sind es am Boden des Teichs immer so um die 3-4 Grad warm, das reicht denen sofern genug Sauerstoff im Wasser ist LG

hallo,...meistens friert ein Teich nicht bis auf den Boden zu, so das die Fische noch genügend Bewegungsfreiheit haben. Natürlich nur, wenn der Teich eine gewisse Tiefe hat.  ca. 1 m.

Gruß,...spatzi321